Ich bin gar nicht ungeschickt! Das muß ich gleich mal vorausschicken!
Heute Morgen gelüstete es mich mal wieder nach frischen Brötchen. Normalerweise, wenn ich solche Gelüste habe, nehme ich an der Tanke ein Paar Schnittbrötchen mit. Man muß nämlich aufpassen, richtige Brötchen, so wie ich sie kenne und mag, heißen hier in jedem Laden anders.
Ein Brötchen ist für mich ein goldbraunes oval-längliches Teil mit einem Schlitz oben in der Mitte. Außen knusprig, innen weich.
Sagt man hier nicht den individuellen Namen, den dieser Händler gerade für diese Sorte verwendet, dazu, bekommt man die hier viel bekannteren Kaiserbrötchen. Das sind absolut geschmacksneutrale, große, runde Brötchen mit einem kronen- oder sternförmig eingeschnittenen Muster obendrauf. Die schmecken immer wie von gestern und ich hasse sie.
An der Tanke kaufe ich deshalb gerne, weil da die Brötchen im Viertelstundentakt frisch aufgebacken werden und ich mit dem Finger draufzeigen kann. Die liegen nämlich in einer Schautheke und so bin ich sicher, die Richtigen zu bekommen.
In einer Bäckerei sieht es meistens so aus, daß die dort mehrere Körbe mit den verschiedensten Brötchen hinter sich stehen haben und man schon ganz genau solche Namen wie „Dreiviertelkornmüslifitnesssemmel“ oder „Baguettespitzweizenbrötchen“ sagen muß, um nicht das Falsche zu bekommen.
Das was ich gerne haben möchte, heißt manchmal Schnittbrötchen, in anderen Bäckereien Semmel oder auch gerne mal Berliner Weck oder Weizenbrötchen. Man weiß es vorher nie. Ich glaube, das ändern die auch täglich.
Gestern habe ich einen neuen Laden ausprobiert. Direkt am Wegesrand hat nämlich ein neuer Supermarkt aufgemacht und den wollte ich mal ausprobieren. Wir brauchten nämlich auch noch Klopapier. Das gibt es zwar auch an der Tanke, aber vermutlich ist es bleifrei und ventilschonend, jedenfalls ist Klopapier an Tankstellen exorbitant teuer.
Im Supermarkt stand ich dann aber vor einem neuen Problem. Zwar habe ich meine geliebten Schnittbrötchen gleich gefunden, die auch dort frisch gebacken werden, aber die werden dort in solchen Plexiglaskästen angeboten, die leicht nach vorne geneigt sind. Mit der einen Hand nimmt man sich nun eine Brötchentüte. Mit der zweiten Hand nimmt man dann beherzt die viel zu kurz angekettete Brötchenzange und mit der dritten Hand macht man nun die Plexiglasklappe auf.
Mit der vierten Hand hindert man die Brötchen, die man nicht kaufen möchte, nun daran, aus dem Plexiglaskasten herauszufallen.
Bitte, erkläre mir einer, wie man so eine Anlage bedient?
Ich habe nämlich nur zwei Hände.
Infolge dieser biologischen Unzulänglichkeit nehme ich also die Tüte in die linke Hand, die Zange in die rechte. Mit der Tüte in der Hand öffne ich die Klappe. Mit der rechten Hand, in der sich auch die Zange befindet, hindere ich die Brötchen am Herausfallen und greife gleichzeitig eins. Jetzt muss ich das eingezangte Brötchen nur noch in die Tüte bugsieren und dann habe ich schon eins.
Beim ersten Brötchen klappte das auch, das zweite landete auf dem Boden. Während ich mit dem Fuß versuche, dieses Brötchen möglichst unbemerkt unter das Regal zu treten, vernachlässige ich die Aufmerksamkeit und der ganze Brötchenstapel gerät ins Rutschen. Es landen also ungefähr 80 frische Schnittbrötchen auf dem Boden.
Heute werde ich mich hinter dem Regal mit den Müsliflocken verstecken und zuschauen wie andere Kunden das machen.
Mir ist das zu hoch.
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