Es ist mal wieder an der Zeit, einen Blick auf die Bühne der Modewörter zu werfen, auf der sie sich gegenseitig übertrumpfen, um das Rampenlicht der Sprache zu erobern.
In letzter Zeit hat sich ein Kandidat besonders ins Scheinwerferlicht gedrängt: „am Ende des Tages“. Ein Wort, das so überflüssig ist wie ein Schirm bei strahlendem Sonnenschein.
Schließlich haben wir bereits eine prächtige Auswahl an Wörtern, die den Job viel besser erledigen könnten. Da wäre zum Beispiel das traditionsreiche „schließlich“. Es hat Charme, Klasse und hat uns schon durch unzählige Sätze geleitet. Oder nehmen wir das kraftvolle „endlich“. Es strahlt pure Erleichterung aus, ohne dabei in die Floskel-Falle zu tappen.
Aber nein, hier kommt „am Ende des Tages“ daher, als hätte es den Schlüssel zur Weisheit in der Tasche. Als ob es am Ende des Tages persönlich auf der Bühne stehen und die Sterne der Zeitangabe zum Strahlen bringen müsste. Doch mal ehrlich, wer von uns hat nicht schon genug von diesem modischen Sprachklimbim?
Es scheint, als hätte sich „am Ende des Tages“ in den Alltag eingeschlichen, ohne dass wir es richtig bemerkt haben. Ein scheinbar harmloses Überbleibsel aus belanglosen Gesprächen, das sich jetzt festklammert wie Kaugummi unter dem Schuh. Während wir fröhlich durch den Wortschatz spazieren, bleibt „am Ende des Tages“ hartnäckig an unserer Sohle kleben.
Natürlich gibt es Momente, in denen man eine Zusammenfassung benötigt. Aber gibt es nicht schon genug Alternativen? „Letztlich“ klingt doch viel eleganter und weniger nach einer billigen Tagesabschluss-Show. Oder wie wäre es mit dem charismatischen „endgültig“? Es verleiht jedem Satz eine gewisse Entschlossenheit, ohne dabei in die Belanglosigkeitsfalle zu tappen.
Am Ende des Tages (ironisch, nicht wahr?), müssen wir uns die Frage stellen: Benötigen wir wirklich noch ein weiteres Wort, um zu verdeutlichen, dass wir den Schlusspunkt setzen? Schließlich gibt es schon so viele großartige Alternativen. Vielleicht sollten wir „am Ende des Tages“ einfach in den Ruhestand schicken, damit es dort endlich in Frieden ruhen kann. Schließlich gibt es Wichtigeres im sprachlichen Universum, als sich mit überflüssigen Modewörtern herumzuplagen. Oder um es eleganter zu sagen: Letztlich sollten wir klüger mit unseren Worten umgehen und uns nicht von jeder sprachlichen Eintagsfliege beeindrucken lassen.
- am-ende-des-tages: Bild von Peter auf Pixabay
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