Unglaubliche Datenpanne bei Geheimdiensten und Bundeswehr
Ströbele glaubt nicht an eine Panne
Geheime Datenbestände der Geheimdienste, die sich in der Obhut unserer Bundeswehr befanden, sind in großem Umfang verschwunden. Lapidar wird erklärt, durch einen Datenfehler seien die Bestände gelöscht worden und das einzige (!) Backup sei nicht lesbar gewesen.
Bei heise-online heisst es dazu:
Das Bundesverteidigungsministerium hat eine Datenpanne eingestanden. Durch diese sei im „Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr“ (ZNBw) der gesamte Bestand an Geheimdienstinformationen aus den Jahren 1999 bis 2003 vernichtet worden.
Man stelle sich das einmal vor: Die geheimsten Daten der Nation, gesichert in einer millionenteuren Anlage, rund um die Uhr scharf bewacht, gespeichert und verwaltet von Experten erster Güte, gehen einfach mal eben so verloren.
Jeder Blogger gibt sich dem Hohn und Spott der gesamten Internetgemeinde preis, würde er eingestehen, daß sein Weblog „abgeraucht“ ist und er zu blöd oder zu faul war, ein korrektes Backup der wichtigsten Daten anzufertigen. Jeder kleine Buchhalter würde sofort bei seiner Firma rausfliegen, müsste er zugeben, daß er die Buchhaltungsdaten seiner Firma mal eben so gelöscht hat.
In einer solchen Situation müssen Konsequenzen die Folge sein und zwar drastische und einschneidende! Jetzt müssen Köpfe rollen und zwar oben, wo Geld verdient und vor den Kameras possiert wird, nicht unten im Sumpf der kleinen Mitarbeiter. Denn wie heisst es so schön:
Was würde denn beispielsweise das Finanzamt sagen, wenn wir im Zuge der Steuererklärung einfach ein lapidares Schreiben anhängen: Tut mir leid, die erforderlichen Daten habe ich versehentlich gelöscht und das Backup war nicht lesbar.
Uns Kleinen würden empfindlichste Strafen drohen und großes Ungemach, hohe Kosten und ein absolut arrogantes und kein-Verständnis-zeigendes Verhalten der Behörde wäre die Folge.
Ich zeige jetzt auch kein Verständnis mehr! Nicht für sowas!
Und bevor mit der Vorrat an Ausrufungszeichen ausgeht: Ich bin -und den Tag kreuze man sich im Kalender an!- einer Meinung mit Hans-Christian Ströbele /Geb’t das Hanf frei!), der starke Zweifel an einer Panne hegt. Zu passend kommt der Datenverlust, der ausgerechnet Daten zu beinhalten scheint, die einen Untersuchungsausschuss interessieren. Hier geht es namentlich um den Verteidigungsausschuss des Bundestages, der sich auch deshalb für die Daten aus dem fraglichen Zeitraum interessiert, weil sie auch die Geheimberichte über Auslandseinsätze der Bundeswehr beinhalten.
Der Bremer Türke Murat Kurnaz hatte zwei KSK-Soldaten der Bundeswehr beschuldigt, ihn 2002 in amerikanischem Gewahrsam misshandelt zu haben. Daß jetzt ausgerechnet die vom Untersuchungsausschuss angeforderten Daten verschwunden sind, stinkt zum Himmel, wie selten zuvor in unserer Republik etwas zum Himmel gestunken hat!
Bildquelle: Mit freundlicher Genehmigung, Bundestagsfraktion der GRÜNEN
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