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Monopoly-Revolution, eine Spielerevolution?

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Monopoly ist ein Spieleklassiker. Es dürfte wohl kaum einen Haushalt geben, in dem es nicht wenigstens ein Exemplar dieses Spiels um Grundstücke, Häuser, Mieten und Ereignisse gibt. Und damit wird die Welt in zwei Lager gespalten, diejenigen, die das Spiel mit den vielen Spielbanknoten lieben und diejenigen, denen gerade das Austeilen des Geldes und das Drumherum mit den vielen Besitz-, Ereignis- und Gemeinschaftskarten zuviel ist.
Vor allem jedoch werfen die Monopoly-Ablehner dem Spiel vor, es dauere immer so lang, ja geradezu ewig. Doch stimmt das gar nicht, würden man hierzulande das Spiel nach seinen Spielregeln spielen. Die sehen nämlich eine rasche Abfolge von Auktionen, Beleihungen und erzwungenen Versteigerungen vor, sodaß das Spiel durchaus schneller als gewohnt zu Ende gehen kann.

Da man jedoch einfach nur immer im Kreise würfelt und das sofortige Versteigern aller besuchter Grundstücke zumeist weglässt, zieht sich Monopoly möglicherweise über Stunden; aber wie gesagt, das liegt hauptsächlich an der Spielweise der Deutschen.

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Weil nun aber Monopoly schon so weit verbreitet ist, kamen zuerst Motto-Variationen des altbekannten Spiels auf den Markt. Themenbezogene Spielfiguren und Häuser, buntere Banknoten und ein Spielbrett mit anderen Straßennamen sollten frischen Wind ins altbekannte Spiel bringen.
Als nächstes folgten ganz neue Spielvariationen, die zum Teil nur noch im Kern etwas mit Monopoly zu tun haben, etwa die Variante, die ohne Spielbrett auskommt und bei der sich die Spieler mit entsprechenden Bausteinen eine Route quasi selbst erbauen.

Ganz neu und anders ist eine Edition, die jetzt am Markt ist. Monopoly-Revolution ist jetzt rund. Einmal abgesehen davon, daß sich das Spielbrett rund entfaltet und daß auf ihm die Grundstücke jetzt segmentartig, also wie kleine Tortenstückchen angeordnet sind, fällt dann auf, daß die Schachtel ansonsten sehr aufgeräumt und fast schon etwas leer daher kommt.

Ereigniskarten gibt es keine mehr, Gemeinschaftskarten auch nicht und dann fehlt auch das gesamte Spielgeld. Es gibt nur noch die transparenten Spielfiguren, Würfel im Klarsicht-Look und Besitzkarten im Halbformat. Ja und das Geld?
Das Geld ist ersetzt worden durch sechs „Kreditkarten“ und einen elektronischen Bankautomaten.

Damit ist das neue Monopoly-Revolution etwas für diejenigen, die weniger Spielmaterial auf dem Tisch herumliegen haben möchten, die auch bei Monopoly nicht mehr auf elektronische Spielereien verzichten können oder die ihren Kindern die Funktionsweise von Bank-, EC- und Kreditkarten näherbringen möchten.

Und das kann man mit Monopoly-Revolution durchaus. Wir haben trotz aller pädagogischer Fähigkeiten Jahre gebraucht, um unseren Kindern klar zu machen, daß es keine Handys für 1 Euro gibt, daß die Stöhntanten aus dem Fernsehen nicht wirklich alte, schwabbelige Männer kennenlernen wollen und daß unser Geld nicht einfach nur in beliebiger Menge aus dem Automaten kommt.

Das neue runde Spielbrett ist sehr raumsparend und der Spieletisch ist nun nicht mehr allein schon vom Monopoly-Brett voll. Figuren und Würfel sind griffig und praktisch, sie sind aber eher nebensächlich, viel interessanter ist die Funktionsweise des neuen Bankautomaten.

Der runde Apparat hat vorne oben ein kleines Display, darunter eine Eingabetastatur und links und rechts jeweils einen Kartenschacht.
Um es gleich zu sagen, echte Bankkkarten mit Magnetstreifen oder Chips sind das nicht, der Bankautomat hat auch keinen eingebauten Kartenleser. Stattdessen befindet sich auf den Karten jeweils eine Noppe und zwar bei jeder Karte an einer anderen Stelle, sodaß der Automat anhand der sechs verschiedenen Noppenstellungen erkennen kann, welche Karte gerade eingesteckt ist.
Auch wird auf der Karte überhaupt nichts gespeichert, das alles geschieht im Chip des Spielautomaten, es werden durch die Karte nur die dort für den jeweiligen Spieler gespeicherten Beträge angezeigt.

Und wie spielt man jetzt?
Nach dem Start des Spiels sind auf jeder Karte 15 Millionen Monopoly-Mark aufgeladen. Will man von der Bank etwas kaufen, steckt man die Karte in den roten Schlitz am Bankautomat, der für die Zahlungen zuständig ist und gibt den Betrag über die Tastatur ein. Millionenbeträge sind in Monopoly nun mit M abgekürzt, Tausendersummen mit K (Kilo). 15.000.000 sind also 15M und 20.000 sind 20K. Mit dem Druck auf die M- oder K-Taste werden die Kurzeingaben auf dem Bankautomaten dann auch bestätigt, was das Eintippen vieler Nullen überflüssig macht.
So, man gibt also den zu zahlenden Betrag ein, drückt K oder M und schon wird der Betrag von der Karte im roten Schlitz abgezogen, was durch Töne begleitet und im Display angezeigt wird.

Erhält man Zahlungen, kommt die Karte in den grünen Schlitz, ansonsten ist der Ablauf gleich, nur daß eben jetzt das Geld nicht abgezogen, sondern dem jeweiligen Spieler gutgeschrieben wird.
Und genauso geht es, wenn einer dem anderen was bezahlen muß. Der Zahler nimmt den roten Schlitz, der Empfänger den grünen und dann wird der Betrag eingegeben und wird von Rot nach Grün transferiert.

Einmal ausprobiert und schon hat man es verstanden und es funktioniert auch.
Drei weitere Tasten hat der Bankautomat. Mit einer wird das „Gehalt“ von 2.000 M auf die eingesteckte Spielekarte übertragen, wenn jemand über LOS geht. Mit der nächsten kann der Banker bei Auktionen ein Zeitlimit aufrufen und mit der dritten werden Ereignisse abgerufen, wie zum Beispiel „Gehe in das Gefängnis…“.
Alles kann, muß aber nicht, von Musik begleitet werden.

Auf dem Spielfeld gibt es jetzt Zonen, von der Radfahrzone bis zur Raketenzone. Für diese lassen sich zusätzliche Ereignisse abrufen und das Ganze bringt noch etwas Abwechslung ins Spiel.

Ist das neue Monopoly-Revolution besser?

Klare Antwort: JEIN.

Also, mir macht das klassische Monopoly immer noch genauso viel Spaß. Aber die elektronische Bank verkürzt die Aufbauzeit, bringt zusätzlichen Spielspaß und macht aus dem unbeliebten Part des Bankers eine spannende und interessante Rolle. Die Zahlungsvorgänge werden etwas in den Vordergrund gesetzt und den Mitspielern wird trotz des fehlenden Bargeldes viel bewußter, wie schnell das Geld verrinnen kann.
Spielt man Monopoly-Revolution nach den Spielregeln, versteigert also jedes Grundstück, auf das ein Spieler kommt und das er nicht selbst kaufen will, so geht das Spiel auch recht flott. Das ist auch vor allem dann der Fall, wenn man die Regel beachtet, daß jeder zahlen MUSS und notfalls seine Grundstücke und Häuser beleihen bzw. verkaufen muß. Deutsche neigen dazu, ihre Straßen immer zu behalten und deshalb dauert deutsches Monopoly eben auch unnötigerweise so lange.

Was angenehm auffällt ist, daß man durchaus auch mit sechs Personen spielen kann, ohne daß der Tisch überladen ist. Selbst bei der maximalen Spieleranzahl von sechs Personen kommt man oft genug an die Reihe und für den Banker wird das alles auch nicht zuviel, da ihm der Automat einiges an Arbeit abnimmt.

Ärgerlich ist, daß das Spiel ohne die erforderlichen 3 Stück AAA-Batterien ausgeliefert wird, das sind die etwas dünneren Batterien, die nicht jeder sowieso im Haus hat. Zwar steht das auf dem Karton auch so drauf, was aber nix hilft, wenn man sich das Spiel, so wie ich, übers Internet bestellt.
Der Straßenpreis für das Spiel liegt übrigens zwischen 30 und 40 Euro.

Übrigens: Auch abseits von Monopoly lässt sich der Bankautomat in anderen Spielen einsetzen. Bei jedem Spiel, bei dem es um Punkte geht, kann man den Apparat einsetzen und spart sich so das mühsame Führen von Punkte- oder Spielelisten. Man muss sich allenfalls darauf einlassen, die Punkte mal tausend zu rechnen. Wir haben das zum Beispiel bei Canasta so gemacht und mit dem Monopoly-Bankautomat sogar die einzelnen Summen der Canastas und Handkarten aufaddiert und auf die jeweilige Spielerkarte gebucht. Geht prima!

 


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Lesezeit ca.: 9 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 15. Dezember 2010 | Revision: 26. November 2012

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