Kaum rollt der Toyota Yaris Hybrid elektrisch aus der Parklücke, da summt es – aber nicht etwa aus dem Motorraum, sondern aus versteckten Lautsprechern. Wer aufmerksam fährt, wird es bemerkt haben: Im Elektrobetrieb macht der Yaris, wie viele Elektroautos, ein künstliches Motorengeräusch. Und das ist kein Defekt, sondern voller Absicht.
Warum brauchen Elektro- und Hybridautos ein künstliches Geräusch?
Moderne Fahrzeuge mit Elektromotor sind leise. Sehr leise. So leise, dass sie im Stadtverkehr oder beim Rangieren für Fußgänger – insbesondere Kinder, Hör- und Sehbehinderte und Ältere – eine echte Gefahr darstellen können. Der Gesetzgeber hat deshalb reagiert.
Seit Juli 2021 schreibt die EU für alle neu zugelassenen Hybrid- und Elektrofahrzeuge ein sogenanntes AVAS-System vor. AVAS steht für Acoustic Vehicle Alerting System. Es sorgt dafür, dass Elektrofahrzeuge bei niedriger Geschwindigkeit (bis ca. 20 km/h) ein Geräusch erzeugen – akustisch vergleichbar mit einem herkömmlichen Verbrenner, aber in Wirklichkeit künstlich.
Woher kommt das Geräusch beim Toyota Yaris?
Beim Yaris – wie bei vielen anderen Fahrzeugen auch – wird das AVAS-Geräusch über einen Lautsprecher abgespielt, der meist unter dem Kühlergrill verbaut ist. Man hört es vor allem beim Anfahren, im Kriechtempo oder beim Rückwärtsfahren. Sobald der Verbrennungsmotor zugeschaltet wird oder man schneller fährt, verstummt es.
Der Sound ist bewusst zurückhaltend: ein gleichmäßiges, futuristisch angehauchtes Surren, das in der Lautstärke leicht zunimmt, je schneller das Fahrzeug rollt. Manche nennen es das „elektronische Summen“, andere vergleichen es mit einem Raumschiff.
Wer erfindet eigentlich diese Geräusche?
Tatsächlich beschäftigen große Autohersteller heute ganze Sounddesign-Abteilungen, die sich mit nichts anderem als dem Fahrzeugklang beschäftigen. Bei Toyota wird der AVAS-Sound bewusst so komponiert, dass er nicht aufdringlich, aber doch eindeutig wahrnehmbar ist. Die Frequenz muss einerseits angenehm sein, darf aber nicht mit Umgebungsgeräuschen verschmelzen – eine echte Kunst.
Andere Hersteller gehen noch weiter: BMW arbeitet mit dem Filmkomponisten Hans Zimmer, Audi mit einem Team von Akustikingenieuren, die auch an Kinoproduktionen mitgewirkt haben. Der künstliche Motorsound ist heute also auch eine Markenbotschaft.
Wie klingen andere Elektroautos?
- Renault Zoe: Hoher, fast sphärischer Ton – erinnert ein wenig an ein Science-Fiction-Shuttle.
- Hyundai Ioniq: Unaufdringlich, summend, wirkt sehr technisch.
- Ford Mustang Mach-E: Kraftvoller Synthie-Sound – eher wie ein elektrischer V8.
- Tesla: Standardmäßig ziemlich leise – einige Modelle erlauben sogar die Personalisierung der Fahrgeräusche über Software (inkl. Furzgeräusch, ja, wirklich).
Kurioses aus der Welt der Auto-Geräusche
Einige Besitzer von E-Autos wünschten sich mehr Individualität. Das hat dazu geführt, dass Software-Modder oder Drittanbieter „Soundpacks“ verkaufen – mit denen man das eigene Fahrzeug z. B. wie ein Raumschiff, ein Lichtschwert oder ein Muscle-Car klingen lassen kann. In einigen Ländern ist das erlaubt, in Deutschland bislang natürlich nicht.
Auch kurios: Manche Hersteller verwenden mehrere Lautsprecher, die je nach Situation unterschiedliche Töne erzeugen – zum Beispiel ein etwas ernsteres „Brummen“ beim Rückwärtsfahren, damit Fußgänger sofort aufmerksam werden.
Fazit: Sicherheit mit Stil
Auch wenn es im ersten Moment merkwürdig erscheinen mag: Das künstliche Geräusch im Elektrobetrieb ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr. Dass es dabei auch noch gut klingt, ist ein schönes Plus. Und wer mit einem Yaris Hybrid unterwegs ist, kann beruhigt summen – denn er klingt nicht nur modern, er fährt auch so.
- AVAS-1: Peter Wilhelm KI
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