Schwarze Salbe, auch als Anti-Krebssalbe bezeichnet, ist eine alternative Behandlungsmethode, die von einigen Menschen im alternativmedizinischen Bereich zur angeblichen Behandlung von Hautkrebs eingesetzt wird.
Ganz wichtig: Diese Salben sind nicht von medizinischen Fachleuten oder Gesundheitsbehörden zugelassen. Ihre Anwendung kann schwerwiegende gesundheitliche Risiken mit sich bringen.
Die Wirkstoffe, die in solchen Salben enthalten sein können, umfassen Zinkchlorid, Kanadischen Blutwurz (Sanguinaria canadensis), andere Pflanzen wie Chaparral und Dimethylsulfoxid (DMSO). Diese Substanzen können stark ätzend wirken und Hautschäden verursachen. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass diese Salben Krebszellen selektiv zerstören können, wie von den Anwendern behauptet wird.
In den USA sind mehrere Fälle bekannt, bei denen Patienten durch die Anwendung solcher Salben schwerste Verstümmelungen und gesundheitliche Schäden erlitten haben. Die US-amerikanische Aufsichtsbehörde FDA hat gegen solche Produkte interveniert, und einige Verkäufer wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Ein bekanntes Produkt in diesem Zusammenhang ist Cansema, das Zinkchlorid enthält. Cansema wurde von der FDA verboten, und die Vermarktung erfolgt nun von den Bahamas aus.
Völlig unkritisch wird Cansema von der Laiin Jasmuheen1 in ihrem Buch Harmonische Heilung und der Weg der Unsterblichen beworben. Zitiert wird dort die absurde Behauptung, dass die Salbe durch die Haut in die Tiefe dringen könne, um Krebszellen bei Brustkrebs zu zerstören.
In Deutschland wird die Methode von einigen Homöopathen und Heilpraktikern empfohlen, und die Salbe wird auch als „indianische Lederpflege“ verkauft, um rechtliche Probleme zu umgehen.
Bei der Behandlung von Krebs sollten alternative Methoden ohne wissenschaftliche Grundlage vermieden werden, insbesondere dann, wenn die Patienten deswegen eine richtige Therapie verweigern.
Patienten mit Krebs sollten sich an anerkannte medizinische Fachleute wenden und evidenzbasierte Behandlungsmethoden in Anspruch nehmen.
Die Anwendung der Schwarzen Salbe, insbesondere als alternative Behandlungsmethode für Hautkrebs, kann schwerwiegende negative Folgen und gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Hier sind einige der potenziellen Probleme:
- Ungewollte Hautschädigungen: Die Hauptwirkstoffe der Schwarzen Salbe, wie Zinkchlorid, können ätzend wirken und zu erheblichen Hautschäden führen. Anwender berichten oft von ausgedehnten Hautdefekten, die durch die Anwendung dieser Salbe verursacht werden können. Dies kann zu erheblichen Narbenbildung und Verstümmelungen führen.
- Fehlende Selektivität gegenüber Krebszellen: Die Behauptung, dass Schwarze Salbe selektiv nur Krebszellen schädigen könne, ist wissenschaftlich nicht belegt. Stattdessen kann die Salbe umliegendes gesundes Gewebe schädigen und zu erheblichen gesundheitlichen Komplikationen führen.
- Fehlende Wirksamkeit gegenüber Krebs: Es gibt keine überzeugenden wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Schwarze Salbe tatsächlich Krebszellen vernichten kann. Vielmehr besteht das Risiko, dass sich der Hauttumor in der Tiefe weiter ausbreitet, während die Salbe äußerlich angewendet wird.
- Verzögerung evidenzbasierter Behandlung: Der Einsatz von Schwarzer Salbe kann dazu führen, dass Betroffene eine evidenzbasierte medizinische Behandlung vernachlässigen. Eine Verzögerung bei der Inanspruchnahme von bewährten medizinischen Therapien kann den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen und die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung verringern.
- Gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe: Neben den ätzenden Wirkstoffen können auch andere in der Schwarzen Salbe enthaltene Substanzen gesundheitliche Risiken darstellen. Die genaue Zusammensetzung kann variieren, und es besteht die Gefahr von allergischen Reaktionen oder unerwünschten Nebenwirkungen.
- Gesetzliche Konsequenzen: Die Anwendung von nicht zugelassenen Salben mit fragwürdigen Heilversprechen kann zu rechtlichen Konsequenzen führen. In einigen Ländern sind der Verkauf und die Anwendung solcher Produkte illegal, und Vermarkter können straf- und zivilrechtlich zur Verantwortung gezogen werden.
Es ist für die Patienten u.U. lebenswichtig, dass bei der Behandlung von Krebs auf wissenschaftlich fundierte und von Fachleuten unterstützte Ansätze zurückgegriffen werden sollte. Das Vertrauen in nicht nachgewiesene alternative Methoden kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben und den Therapieerfolg beeinträchtigen. Betroffene sollten sich immer an qualifizierte medizinische Fachleute wenden, um angemessene Behandlungsoptionen zu besprechen und zu verfolgen.
Quellen:
- https://www.psiram.com/de/index.php/Anti-Krebssalbe
- https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/panorama/schwarze-salbe-gegen-krebs-alternativer-tod/
https://blog.gwup.net/2018/07/21/schwarze-salbe-klingt-unheilvoll-ist-es-auch/ - http://www.berliner-kurier.de/news/panorama/wegen-anti-krebs-salbe-dieser-frau-verwest-die-nase-im-gesicht-24153430
- Stephen Barrett: Don’t Use Corrosive Cancer Salves (Escharotics) quackwatch.org, 1. August 2014
- C.Walter, C. Rosenthal: – Ätzende Alternativmedizin – Angebliche Wundermittel gefährden Patienten ARD-Sendung Kontraste, 5. Juni 2014
- Lifeline: Nebenwirkung der Schwarzen Salbe: Geschwür frisst Nase weg aufgerufen am 09.02.2016
- schwarze-salbe: KI
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Anwendung, behandlung, Krebszellen, patienten, Salbe, Salben