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Kommt jetzt der Rentner-TÜV?

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Es bedurfte eines tragischen Unfalls, daß jetzt einmal wieder und einmal mehr laut über einen „Rentner-TÜV“ nachgedacht wird.
Ein 79-jähriger ist im Sauerland in eine Menschenmenge gefahren und hat zwei Menschen getötet und wahrscheinlich mehrere Dutzend verletzt. (Link zur Story)

Es wird berichtet, der hochbetagte Mann habe zunächst hinter dem Rettungswagen am Ende des Festtagsumzuges gewartet und dann vermutlich die Geduld verloren und sei ausgeschert, habe den Rettungswagen überholt und sei dann in die Menschenmenge gefahren.
Ob nun ein technischer Defekt, menschliches Versagen oder Selbstüberschätzung der Grund dafür sind, daß er sein Auto nicht rechtzeitig abbremsen konnte, ist vollkommen gleichgültig. Sollte die so geschilderte Version stimmen, ist die Ursache für den schrecklichen Vorgang im unkontrollierten Ausscheren und Überholen zu sehen und das hat der Rentner ja offenbar vollkommen absichtlich und nicht infolge eines Schwächeanfalls gemacht.

Wie dem auch sei: Das Ganze gibt meiner Forderung nach regelmäßigen Untersuchungen älterer Verkehrsteilnehmer wieder einmal Nahrung.
Ich selbst nehme tagtäglich im dichten Großstadtverkehr am Straßenverkehr teil und muß immer wieder die leidvolle Erfahrung und Feststellung machen, daß es vor allem die ganz jungen und die ganz alten Verkehrsteilnehmer sind, die für Gefahrensituationen verantwortlich sind.
Den Jungen schreibe ich noch zugute, daß sie erst Erfahrungen sammeln müssen und sich vermutlich ihre Fahrleistung im Laufe der Zeit, vor allem auch durch rege Teilnahme an Straßenverkehr, deutlich verbessern wird. Bei den Alten sieht das leider etwas anders aus, ihre Leistungsfähigkeit wird weiter abnehmen.

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Mir geht es überhaupt nicht darum, alten Menschen, zu denen ich in absehbarer Zeit auch gehören werde, die Fähigkeit an der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr abzusprechen. Es geht darum, daß sich Ältere in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen einfachen Untersuchungen stellen sollen, die sicherstellen sollen, daß Reaktionsfähigkeit, Hör- und Sehvermögen, sowie die grundsätzliche Fähigkeit zum Fahren noch gegeben sind. Dann kann entschieden werden, ob durch technische Maßnahmen am Fahrzeug oder durch medizinische Hilfsmittel eine Verbesserung und Erleichterung geschaffen werden kann, oder ob weitere Maßnahmen notwendig sind.

Vieles was Ältere altersbedingt an Leistungsfähigkeit einbüßen, machen sie durch Routine und Ruhe wieder wett. Deshalb ist es auch gar nichts Besonderes, daß noch weit über 80jährige sicher und beherzt ihr Fahrzeug steuern und niemals auffällig werden.
Wir alle wissen aber doch, daß Alzheimer, Demenz und nicht zuletzt durch Altersstarrsinn verleugnete sonstige Einschränkungen tatsächlich dazu führen können, daß sich ältere überschätzen und schwerwiegende Einschränkungen ignorieren oder nicht wahrhaben wollen.

Eine regelmäßige Untersuchung kann hier Schlimmes verhüten. Und: Bevor sich jemand aufregt und mir Altenfeindlichkeit unterstellt: Ich würde bei entsprechenden Auffälligkeiten eine solche Untersuchung auch für Jüngere durchaus befürworten.
Einrichtungen, die solche Untersuchungen durchführen können, haben wir: Es sind die Gutachterstellen, die bisher schon die als „Idiotentest“ medizinisch-pschologische Untersuchung (MPU) durchführen.
Der einfache Check könnte vom Hausarzt durchgeführt werden und nur bei Auffälligkeiten wird eine erweitere und neu zu gestaltende MPU fällig.
Diese sollte den Charakter einer nahezu unüberwindbaren Bestrafungsaktion verlieren und wohlwollend prüfen.

Solche Ausfälle wie der vom Sauerland würden dadurch nicht 100%ig ausgeschlossen, aber man könnte sehr viel Sicherheit für die Betroffenen und die anderen Verkehrsteilnehmer schaffen.


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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 22. Juli 2009 | Revision: 26. November 2012

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