Horst Seehofer leidet wie ein waidwundes Tier. Wie konnte ausgerechnet ihm, dem unbesiegbaren Hünen aus Ingolstadt, so etwas saudummes passieren, wo er in seinem Büro in der Münchner Staatskanzlei schließlich die Köpfe von Streibl, Stoiber und Beckstein als Trophäen hängen hat, und wo er sich als Erzkatholischer sogar zwei außereheliche Bälger leisten konnte, ohne das sich Reinhard Kardinal Marx der Diözesanbischof von München und Freising das vorlaute Maul zerrissen hat? Und jetzt das:
38,8% – in Worten: achtunddreißig-komma-acht! Das mag zwar als geistig, moralischer Gehalt eines Enzians nach der obligatorischen Weißwurst durchaus passabel sein, ein solches Wahlergebnis für die CSU gleicht jedoch einem Weltuntergang, zumindest in Bayern. Wer ganz genau die Ohren unter dem Gamsbart-bestückten Filzhut spitzte, konnte am frühen Montagmorgen im heiligen Mausoleum des Franz Josef Strauß zu Rott am Inn hören, wie der verblichene, größte Sohn Bayerns in seinem Sarkophag turbinengleich rotierte, was den Hofreiter Toni, auch ein Sohn Bayerns, aber ein linker, langhaariger, verschissener Sozi, irgendwie gleich an die Erneuerbaren…
Das Wort Desaster, das der einfach strukturierte, gottesfürchtige Ureinwohner im Niederbayrischen Epizentrum der Christ-Sozialen vermutlich ohnehin nicht verstehen dürfte, grenzte für dieses allerallerschlechteste Wahlergebnis der CSU seit dem tragischen Freitod des Königs Ludwig II. im Starnberger See beinahe schon an einen Euphemismus. Stammt die Bezeichnung doch ursprünglich aus dem Italienischen, wo „disastro“ Unstern bedeutet. Und bei Wahlergebnissen unter den 50% plus X versteht der Bajuware nun mal keinen Spaß. Da glänzt alleweil nix mehr, noch nicht einmal ein Stern, geschweige denn ein Unstern.
Und deshalb trat der CSU-Chef Horst Seehofer am Sonntagabend ziemlich angepisst vor die Mikrofone und sprach mit akkurat einstudiertem Tremolo dann auch lieber von einer „wirklich herben Enttäuschung“, die Kruzifix mageren 38,8% betreffend. „Herb“, das versteht der treue Wähler nämlich selbst in Buckenhof im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt. „Herb“ kennt er vom seiner Maß Weißbier. Wenn etwas herb, aber enttäuschend ist, dann ein saures Bier, und dafür kann es einem Wirt in den pittoresken Auen südlich des Weißwurstäquators schon mal passieren, dass man ihn an der tausendjährigen Linde im Biergarten aufhängt.
Nicht dass Seehofer etwas gegen eine derbe, klare Sprache hätte, das ist ja quasi der Markenkern der CSU. Aber das mit dem Aufhängen…also das geht wirklich nicht…noch nicht. Also zumindest solange das Grundgesetzt der Bundesrepublik auch noch in Bayern gilt. Aber daran arbeitet der Seehofer Horst insgeheim schon lange, und er hätte da auch schon eine Idee…dummerweise hat die verhasste Schwesterpartei bei der Wahl aber nun mal 32,9% eingefahren. Das sind zwar 5,9 Prozentpunkte weniger als seine CSU, und für die CDU ebenfalls das schlechteste Ergebnis seit dem Ende des tausendjährigen Reiches, aber im Bund langt das eben für dieses aalglatte Stasi-Weib. Dem Seehofer Horst ist nämlich schon lange klar, dass die Bundeskanzlerin als ehemals „hervorgehobene FDJ-Funktionärin für Agitation und Propaganda“ in der DDR nicht nur zu 32,9%, oder 38,8%, sondern zu 100% mit dem Mielke Erich auf dessen Datsche ab und zu mal ein Tässchen Rondo schlürfte…
Wegen dem saudummen historischen Schulterschluss mit der CDU auf Bundesebene, klebt die CSU aber nun mal an der Merkelschen Glutealregion wie ein überreifes, eitriges Furunkel, und deshalb muss der Seehofer Horst auch vor den anstehenden Koalitionsgesprächen mit der Kanzlerin mal richtig Tacheles reden, bevor ihm der Söder Markus, dieser elende Opus-Dei-Drecksack, wie einst der hinterfotzige Brutus am Ende noch den Dolch…Ihr wisst, was ich meine.
Da jedoch „Tacheles“ aus dem Jiddischen stammt, und Seehofer weiß, was er seinen Anhängern zumuten darf und was nicht, hat er vorsichtshalber der sensationsgierigen Journaille mitgeteilt, dass er zuerst in einer kleinen Runde mit der Kanzlerin Klartext reden wird, wo die Grenzen des Erträglichen bei der CSU liegen, bevor er sich mit dem unrasierten, liberalen Deppen und dem eingedeutschten, grünen Kanacken an einen Tisch setzt. Also die Obergrenze muss auf jeden Fall her. Es laufen schon genügend Parasiten in Deutschland rum, seit die Merkelsche 2015 das ganze Lumpen-Pack nach Deutschland reingelassen hat. 200.000 im Jahr, und kein einziger Neger mehr. Da kann die grüne Vorturnerin Katrin Göring-Eckardt, diese nervige evangelische Kampf-Emanze noch so rumheulen.
Eigentlich wäre ja dem Seehofer Horst die Beatrix von Storch als Koalitionärin ohnehin viel lieber. Die hat gesunde Ansichten, wie man an den Grenzen mit dem Pack verfahren sollte: durchladen, anlegen und wegschießen. Aber die ist halt nun mal bei der AfD. Das sind die anderen Rechten, die nicht einmal der Scheuer Andreas mit seiner erzkonservativen xenophoben Hetze auf Distanz halten konnte, und die bei den Wählern der CSU richtig abgegrast haben. Am besten wäre es natürlich, wenn die CSU die komplette AfD einfach übernehmen würde. Aber das könnte man vielleicht noch den Bayern, aber halt nicht den Deutschen verkaufen, zumindest so schnell, wo doch alle zusammen im Wahlkampf die Hosen gestrichen voll und deshalb dermaßen gegen AfD gewettert haben – leider, denkt sich der Horst jetzt.
Die AfD hat nämlich so viel gemeinsam mit den Christ-Sozialen…manchmal meint man beinahe, die Gerda Hasselfeldt würde eine Rede halten, wenn die Beatrix von Storch ein Interview zum Thema „ungebremste Zuwanderung in die Sozialsysteme“ gibt. Und die Petry ist doch auch ein fesches Weib, oder? Also wenn die im Dirndl mit enger Bluse und extratiefem Dekolleté auf der Wiesn…also fast wie die Aigner Ilse, nur halt ein bisserl weniger kernig. Aber die Frauke hat ja sowieso gerade hingeschmissen. Vielleicht kann man sie ja mit einem Pöstchen in die CSU-Bundestagsfraktion locken und gegen den begriffsstutzigen Dummschädel Dobrindt eintauschen. Der hat sich ja als Merkels Diesel-Volldepp gnadenlos blamiert, selbst für bayrische Verhältnisse …
Während der Seehofer Horst noch so vor sich hin träumt, wie schön die Welt ohne dieses ganze Gesockse doch sein könnte, klingelt sein Handy und der Kramer Ingo, der Präsident der Arbeitgeberverbände, ist in der Leitung. Der hat ihm gerade noch gefehlt, dieser liberale Snob. Mit dem Dieter Hundt, dem alten Haudegen, mit dem konnte man wenigsten noch ordentlich einen saufen. Aber mit diesem veganen Wirtschaftsingenieur…
Und bevor der Seehofer Horst mit seiner verschmitzt, freundlichen Stimme ansetzen kann, poltert der Kramer Ingo auch schon los, dass die Arbeitgeberverbände von allen Beteiligten jetzt erwarten, dass sie gefälligst ihren Job machten, und das bitteschön subito. Er verstehe zwar den Unmut über das saudumme Wahlergebnis, und auch dass die Merkel, der Özdemir, der Lindner und auch Seehofer für die Deutschen erst mal das übliche Trara veranstalten müssten, aber die Unternehmen erwarten, dass die Jamaika-Koalition in die Puschen kommt und ihre Hausaufgaben macht. Von den versprochenen Gesetzesänderungen und Steuersenkungen sei schließlich so einiges liegengeblieben. Und wenn da nicht schleunigst was passiert, müssten sich Kramer und seine Kollegen ernsthaft Gedanken über die Höhe der nächsten Parteispenden machen, und ob sie für die ganzen Pfeifen, die jetzt aus dem Bundestag fliegen, wie den peinlichen Dobrindt, ob sie für die überhaupt einen Job haben.
Eigentlich hat er ja Recht, der Kramer Ingo. Das weiß der Seehofer Horst auch. Aber wenn er alleine nur daran denkt, diesem Deutschtürken Özdemir beim Unterschreiben des Koalitionsvertrages die Hand geben zu müssen, und ihn am Ende vielleicht sogar noch duzen zu müssen, wie seinerzeit die Schwuchtel Westerwelle…das kotzt ihn jetzt schon tierisch an. Da muss die Merkel federn lassen, wie die Gans vor der Bratröhre, damit er als echtes bayrisches Mannsbild das mitmacht. Kein Zuzug von Ossi mehr in den Westen…und Neger-Maut, mindestens! Die soll genauso leiden wie er, die alte Ost-Schabracke.
Foto Seehofer: ehenergie / Pixabay
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