Im kalifornischen Redwood-Nationalpark steht an einem geheimgehaltenen Ort ein wahrer Hüne aus dem Pflanzenreich. Er hört auf den mystischen Namen Hyperion und ist mit einer Höhe von 116 m vermutlich der höchste Baum auf dem Globus. Er ist ein Vertreter der Sippe des Riesenmammutbaums und hat geschätzte 1.250 Lenze auf dem Buckel. Die ältesten Exemplare sind über 2.500 Jahre, vielleicht auch bis zu 3.900 Jahre alt. Hyperion ist also baumtechnisch gesehen, noch ein junger Spund.
Damit das so bleibt, und damit kein durchgeknallter Milliardär auf die kranke Idee kommt, Hyperion absägen und aus seinem Holz eine Schrankwand für sein Chalet zimmern zu lassen, erklärt die eingangs beschriebene Geheimhaltung hinsichtlich Hyperions Standort. Deshalb kann der Gute auch weiterhin ungestört wachsen und noch ein paar tausend Jährchen draufsatteln.
Es sei denn, man findet unter seinen Wurzeln dereinst Schiefergas. Dann brüllt die Kettensäge, Hyperion fällt, Donald Trump schnappt sich die hölzerne Beute und lässt damit in einem seiner Wolkenkratzer exklusiv die Wände vertäfeln. Aber das ist eine andere Baustelle.
Wo allerdings die Grenzen des Wachstums sind, steht für den Kollegen Hyperion jetzt schon fest: Irgendwo zwischen 125 und 130 m ist definitiv Ende Gelände. Höher geht nicht. Denn darüber hinaus ist es dem Lulatsch aus rein physikalischen Gründen nicht möglich, Wasser und Nährstoffe zu seiner Spitze zu transportieren. Man könnte somit sagen, dass die maximale Wuchshöhe von Bäumen technisch bedingt ist.
Leuchtet ein. Wenn ich allerdings eine Packung Cornflakes öffne und sehe, dass sie nur zu drei Viertel Cornflakes, aber zu einem Viertel Luft enthält, und wenn ich dann neben superwichtigen Tabellen mit Angaben von Nährstoffen und Spurenelementen im Kleigedruckten lese, dass die „Füllhöhe technisch bedingt“ ist, dann frage ich mich schon, mit welch erbärmlicher Technik die Packungen neuerdings befüllt werden.
Denn früher war die gleiche Packung bis unter die Hutschnur gestopft mit Cornflakes. Will meinen: Sie war dereinst randvoll; und ich nehme nicht an, dass sie von laotischen Jungfrauen mit kleinen Schaufeln befüllt wurde, bevor ein findiger Ingenieur dafür eine Füllmaschine konstruierte, zumal eine solch dysfunktionale Krücke. Der Einfachheit halber gehe ich davon aus, dass die Bemerkung „Füllhöhe technisch bedingt“ eine nur mäßig kaschierte Verarsche der Verbraucher ist.
Die gleiche Dreistigkeit mit der fadenscheinigen Ausrede „Füllhöhe technisch bedingt“, findet man, neben besagten Cornflakes, auch bei vielen anderen Produkten, die in Packungen und/oder Dosen wie Waschmittel, Erdnüsse, Zigarettentabak und deren vieles mehr, abgefüllt und feilgeboten werden.
Aber wie ist es bei Vertretern der Gattung Homo Sapiens? Kann es sein, dass auch hier die Füllhöhe technisch bedingt ist? Also intellektuell gesehen, oder moralisch, oder beides. Bei manchen Zeitgenossen hat man nämlich zuweilen schon das Gefühl, auch sie litten, wie ein Riesenmammutbaum, unter einem stetigen Mangel an Nährstoffen und einem damit einhergehenden, also quasi technisch bedingten, eingeschränkten Verstand.
Nehmen wir als Beispiel unseren verehrten Innen-, Heimat- und Weiß-der-Geier-was-noch-Minister, Horst Lorenz Seehofer und seinen Antipoden, die Bundeskanzlerin, Angela Dorothea Merkel. Oder muss man hier im Hinblick auf korrektes Gendering sagen: Antipodin? Mein Korrekturprogramm meldet bei „Antipodin“ nämlich einen Fehler. Ergo ist diese App nicht wirklich Up to Date – zumindest was Gendering betrifft. Vielleicht ist aber auch bei den paramilitärischen Gendering-Extremisten die Füllhöhe technisch bedingt…
Anyway beharken sich Seehofer und Merkel derart primitiv auf unterstem Niveau, dass man vermuten könnte, darüber können sie nicht, weil die Schnittchen, die sie sich auf den vielen Gipfeln reinpfeifen, nicht in der Birne ankommen, und dass das Hirn des Innen-, Heimat- und Weiß-der-Geier-was-noch-Minister und das der Bundeskanzlerin komplett unterversorgt sind.
Bei Seehofer wäre das zumindest eine mögliche Erklärung. Er ist ja nun wirklich ein Hochgewachsener. Bei ihm könnte man sich die gleichen Probleme wie bei Hyperion vorstellen. Da kommt einfach nix mehr oben an. Deshalb vermutlich auch seine kruden Aus- und Einfälle mit Obergrenzen, atmenden Deckeln, und was seine darbende Birne sonst noch so an krudem Geschwafel absondert.
Aber Merkel? Bedenkt man, dass sich die Bundeskanzlerin physisch eher durch einen gewissen Hang zum Kleinwuchs auszeichnet, kann sie für ihr bisheriges seltsames Œuvre keine physikalischen Gründe reklamieren, die zu einer zerebralen Hypoxie wie bei Seehofer, oder Hyperion führen könnten. Es kann höchstens sein, dass bei ihr durch eine schräge Laune der Natur die Schnittchen in die Breite gehen, und dass deshalb bei ihr oben auch nicht genügend ankommt. Insofern wäre auch bei Merkel die Füllhöhe technisch bedingt und sie könnte nix dafür.
Übrigens: Das muss man fairerweise jetzt auch mal sagen: Eine rühmliche Ausnahme stellt hier ein dreister Müller aus dem pittoresken Städtchen Aretsried dar, der seinen Reibach erhöhte, ohne sich über die technisch leider nicht zu erhöhende Füllhöhe einen schlanken Fuß zu machen: Er hat die Flaschengröße und somit auch den Inhalt seiner mit jeder Menge Zucker, Emulgatoren, Farb- und Aromastoffen, sowie mit weiteren Chemotherapeutika gepanschten leckeren Milch-Mixgetränke-Plörre einfach von 500 ml auf 400 ml reduziert – dafür aber fairerweise den Preis nicht erhöht.
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