Man kann Kinder nicht früh genug an Waffen heranführen.
Wir kennen das aus den USA, wo die Waffenindustrie extra kindgerechte rosafarbene und bunte Pistolen und Gewehre für Kinder anbietet; scharfe Waffen versteht sich.
Nicht ganz so scharf ist diese Blasterwaffe aus China, die hier bei Aliexpress angeboten wird.
Aber sie zeigt auf doch recht erschreckende Weise, wie Waffen und das Schießen damit verharmlost werden.
Man verstehe mich nicht falsch. Als ehemaliger Berufsmilitär habe ich ein durchaus vernünftiges Verhältnis zu Waffen. Immerhin bin ich zehn Jahre meines Lebens jeden Tag schwer bewaffnet auf der Arbeit gewesen. Der Colt 1911A1 und das M16 waren meine Begleiter.
Ich habe schon als 12-jähriger Schießen gelernt und als ich noch kleiner war, sind wir Jungens damals mit Erbsenpistolen und der berühmten Jaguarmatic-Knallpistole herumgelaufen.
Die Jaguarmatic hat damals in den späten 60er-Jahren um die 10 D-Mark gekostet, das war sehr viel Geld. Aber sie konnte Plastikstreifen mit 12 bzw 24 Schuss abfeuern, während die sonst üblichen billigeren Western-Pistolen nur dünne aufgerollte Papierstreifen mit etwas eingelagertem Knallpulver verschießen konnten. Wer eine Jaguarmatic hatte, der war der King.
Ich kann die beiden Fotos oben förmlich riechen. Den Geruch vom „Schießpulver“ ist sofort wieder präsent.
Ich könnte jetzt auch einfach sagen, die Zeiten waren halt damals anders… Waren sie auch.
Es war auch in den Augen unserer Eltern überhaupt nichts dabei, wenn wir „Räuber und Gendarm“ oder „Cowboy und Indianer“ spielten und dabei auch mit Spielzeugpistolen schossen.
Heutzutage findet so etwas weniger Akzeptanz. Dafür sitzen die Kinder heute vor dem Monitor und zerschießen hundertfach ihre Gegner, die in blutigen Wolken auseinanderplatzen…
Und trotzdem stimmt es mich ganz seltsam, wenn ich den kleinen, vielleicht 3 bis 5 Jahre alten Chinajungen mit dem Maschinengewehr aus Plastik sehe.
Wie geht es Dir dabei?
Bildquellen:
- peng-1: Ali
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- knallpistole: Instagram
- jaguarmatic-tt: Peter Wilhelm
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Als mein Filius in dem Alter war, habe ich sämtlichen Verwandten verboten, ihm eine Spielzeugpistole zu schenken…bei Androhung von Hausverbot!
Da ich dabei nicht gelächelt habe, haben sie kapiert, dass ich keinen Scherz mache und sich daran gehalten.
Bis zum Alter von 12 Jahren galt dies auch für den Gameboy. Und selbst als er sich dann von seinem Taschengeld einen kaufen durfte, haben meine Frau und ich ihm ein striktes Zeitlimit gesetzt.
Ich muss wohl ein Rabenvater gewesen sein. Deshalb hat mein Sohn dann wohl auch Zivildienst geleistet, statt, wie ein richtiger Kerl, durch den Dreck zu robben und Killen zu lernen.
Natürlich hat er später auch Ego-Shooter gezockt und tut das heute noch ab und zu. Aber er konnte und kann zwischen virtueller und realer Gewalt unterscheiden und lehnt Letztere rundweg ab.
Wie dumm muss dieser Herr Papa sein, wenn er nicht weiß, dass er gerade einen zukünftigen Psychopathen dressiert?