Aber Hauptsache, nach jeder Medikamentenwerbung wird jetzt auch die Ärztin mit erwähnt, Gendern ist wichtiger als alles andere.
Bislang hieß es nervtötend immer: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“
Seit dreißig Jahren ist das so.
Wie konnten die Menschen vor der Einführung dieser werbebegleitenden Verpflichtung überhaupt überleben? Haben sich unsere Vorfahren unkontrolliert einfach alles in den Hals geschüttet, was ihnen in die Finger kam?
Und macht das heute nicht vielleicht doch irgendwie jeder, der beispielsweise einen grippalen Infekt hat und zuhause sein Sammelsurium an Medikamentenresten durchschaut: Irgendwas wird schon helfen?

Und sei die Frage doch erlaubt, ob solche gebetsmühlenhaft vorgetragenen Sätze überhaupt noch wirklich wahrgenommen werden.
In diesen modernen Zeiten, in denen die Sprache auf dem Prüfstand steht, heißt es nun: „»Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.«
Das unbekannte Wesen, das in dieser Formulierung vergessen wurde, hört auf den kreativen Namen „Ärztende“. Klingt fast so, als würde es sich im Verborgenen verstecken, um nicht in die Fänge des generischen Maskulinums zu geraten.
Aber Moment mal, warum sagt man jetzt „in der Apotheke“ und nicht mehr „ihren Apotheker“? Offenbar soll damit verdeutlicht werden, dass der Medikamentenkauf nicht mehr an Personen gebunden ist, sondern in einem apothekarischen Universum stattfindet. Die logische Schlussfolgerung: Sobald man die Apotheke betritt, sollte man die Frage nach Risiken und Nebenwirkungen einfach in den Raum schmettern und hoffen, dass die Antwort nicht aus einem der Regale kommt. Vielleicht kann ja auch der Packungsbeilagen-Gnom aus dem Hinterzimmer weiterhelfen. Die Apotheke, wo man nicht nur Medikamente, sondern auch existenzielle Fragen loswerden kann – jetzt auch für Ärztende!
Bildquellen:
- apotheke2: KI generiert Peter Wilhelm
- apotheke: Peter Wilhelm
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Wir leben nun mal in ziemlich durchgeknallten Zeiten, in denen weit über 90% der Bevölkerung, die völlig unüberlegt und dauerhaft einfach nur ein einziges Geschlecht haben, die vielleicht sogar heterosexuell sind und seit Äonen völlig unbedarft mit dem generischen Maskulinum leben, als transfeindliche, homophobe Neandertaler, ins mediale Tal der Aussätzigen verbannt werden.
Anstatt die „nervtötende“ Ansage aus der Werbung, die jeder kapiert und an der sich kein Aas gestört hat, einfach so stehen zu lassen, werden Micheline und Michel nun von einer strunzdummen, aber woken und gendergerechten Neuauflage zugemüllt.
Das unvermeidliche I-Tröpfelchen in diesen ziemlich durchgeknallten Zeiten, sind dann noch die Online-Apotheken, in denen sich ich-bin-doch-nicht-blöd-Micheline und ich-bin-doch-nicht-blöd-Michel dermaßen was von clever ihre Medikamente bestellen, dabei noch „Prozente“ bekommen und den Apotheken und deren fachkundiger Beratung allmählich das Wasser abgraben.
„Erst wenn die letzte Apotheke geschlossen ist, wird Du merken, dass man Geiz und Dummheit nicht wegklicken kann“.