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Finanzkrise trifft jeden von uns

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Ein Gespenst geht um! Ein Gespenst namens Weltwirtschaftskrise. Noch schauen wir mit ein wenig Arroganz auf die so genannte Finanzmarktkrise, die derzeit in den Vereinigten Staaten tobt und von dort aus weltweit ausstrahlt. Man darf aber nicht vergessen, daß sich eine solche Krise in Windeseile zu einer wirklichen Weltwirtschaftskrise auswachsen kann.

Börsen und Finanzmärkte sind empfindlich und wenn sie stark aussehen, dann nur deshalb, weil sie breitbeinig auf Geld gebaut sind. Aber genau das sind die Märkte und Unternehmen nicht. Zu keiner Zeit waren diese Märkte so sehr auf Spekulationen, Vermutungen, Hoffnungen und Kredite gebaut, wie derzeit.

Da hat man sich gegenseitig Kredite gegeben, Unternehmen verkaufen ihren Fuhrpark und leasen ihn dann wieder zurück. Die Stadt Bochum verleast beispielsweise ihr Abwasser-Kanalnetz an eine amerikanische Firma und least es dann zurück. Solange die Märkte stark sind, läuft das auch, hilft mit, die Blase immer weiter aufzublasen, die dünne Haut immer dünner zu machen. Platzt da irgendwo was, kommt da irgendwas ins Schwanken, ja dann ist man, wie jetzt die Bochumer, auf einmal vertraglich in der Pflicht und muß mal eben ein paar Millionen drauflegen.

Und drauflegen müssen wir alle. Es ist nämlich keine Finanzkrise, die sich nur im fernen Amerika abspielt, die so weit weg ist, wie die ganzen Wirbelstürme, über die wir immer so schmunzeln: „Ja wenn die Amis stabile Häuser bauen würden, dann würden die auch nicht bei jedem lauen Lüftchen zusammenfallen.“
Wenn dieser Finanzsturm noch heftiger nach Europa herüberweht als er es jetzt ohnehin schon tut, dann werden wir sehen, wie auch unsere Häuser anfangen zu wackeln, egal ob aus Holz oder Stein gebaut!

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Jetzt schon sind wir es, die mit unseren Steuergeldern die Banken stützen, denn das Geld wächst den Finanzministern ja nicht wie Gras aus der Tasche, sondern das was sie ausgeben, das haben sie von uns. Und es wird noch viel Geld nötig sein, um alles zu stützen, was da ins Wanken kommt.
Wir sind nur hauchdünn von einer wirklichen weltweiten Finanzkrise entfernt, die jeden von uns bis ins Mark treffen könnte.
Nicht nur daß irgendwelche Banken „kaputtgehen“, sondern auch, daß wir uns alle auf einen Zusammenbruch des gesamten Wirtschaftssystems einstellen müssten, wenn es denn so käme.

Natürlich haben wir gute Chancen, daß die Krise nur teuer wird und sich verzieht wie ein Wirbelsturm, der beim Auftreffen auf die Küste seine Kraft verliert, aber wer garantiert uns das? Wer kann uns davor schützen?


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 29. September 2008 | Revision: 26. November 2012

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