Keine Panik, ich werde diesen Beitrag nicht jenen zornigen Wohlstandshändchen widmen, die zuweilen auf Straßenkreuzungen kleben, um die Welt zu retten.
Ich blicke bei der Inflation an Weltuntergangspropheten ohnehin nicht mehr durch. Ihr etwa? Da gibt es…ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
· Das Bergwaldprojekt
· Den BUND für Umwelt- und Naturschutz Deutschland
· Den Deutschen Naturschutzring
· Den Deutschen Alpenverein
· Greenpeace
· Fridays for Future
· Den Naturschutzbund Deutschland NABU
· Robin Wood
· Die NaturFreunde Deutschlands
· PETA
· Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
· Den WWF
· Den Bundesdeutschen Arbeitskreis für umweltbewusstes Management
· Prima Klima
· Die Deutsche Umwelthilfe
· …und natürlich: Die Letzte Generation
Die Auswahl an Supermarktketten, in denen wir unser täglich´ Industrie-Brot erstehen, frisch aufgebacken aus Tiefkühl-Teiglingen, oder die Auswahl an Energieversorgern, die uns unverfroren abkochen, ist mit jeweils 4 Platzhirschen, überschaubarer. Ein grenzdebiler Bauer hat auf dem grenzdebilen Privatsender RTL eine wesentlich größere Auswahl an grenzdebilen Bräuten.
Die Big Four, EDEKA, LIDL, ALDI und REWE, bzw. RWE, EnBW, EON und Vattenfall, haben nämlich kapiert, dass sie nur als Oligopol ihre Interessen knallhart durchsetzen können. Deren emsige Lobbyistinnen und Lobbyisten geben sich in den Parlamenten die Klinken in die Hand und den Volksvertreterinnen und Volksvertretern passgenau ausformulierte Gesetzestexte zum Abnicken…nebst kleinen Aufmerksamkeiten.
Von solchen Bündelungen der eigenen Interessen sind die Weltuntergangspropheten meilenweit entfernt. Die CEO der Kohle-Öl-Gas-Verstromer, der Agrarchemie und der Lebensmittelmultis lehnen sich im Fond ihrer Dienstlimousinen gechillt zurück und lachen sich scheckig, angesichts des chaotischen Klein-Kleins der Umwelt-, Klima-, Wald- und sonstiger Retter. Ausser vielleicht, wenn ihre S-Klassen ab und zu im Stau stehen, weil die letzte Generation mal wieder Straße blockieren.
Apropos „Die letzte Generation“: Nach allem, was man von ihnen in den Nachrichten liest und hört, oder an Straßenkreuzungen in Großstädten mitbekommt, handelt es sich bei den Aktivistinnen und Aktivisten zumeist um Angehörige jener Generation, die um die Jahrtausendwende geboren wurden und sich via Twitter, WhatsApp, Facebook, etc. vernetzen. Sprich: Die Generation Internet, die sich in einem Kosmos, zu 99% angefüllt mit tendenziöser Räuberscheiße, ihre Wahrheiten zusammenklickt. Echt cool!
By the way, zum ersten: Vor 53 Jahren erschien der erste elektronische Taschenrechner auf dem Markt und versetzte dem Abacus und dem Rechenschieber den Todesstoß. Und damit auch die Fähigkeit, Überschlagsrechnungen ohne Papier und Bleistift durchzuführen. Die benötigt man nämlich, wenn man mit solch archaischer, aber genialer Mechanik arbeitet. Aber das ist eine andere Baustelle. Am 30. Juni 1992 ging das erste digitale Mobiltelefon an den Start und am 30. April 1993, schließlich das Internet.
Deshalb müssten die Baby-Boomer gegen „Die letzte Generation“ wegen kultureller Aneignung eigentlich auf die Barrikaden gehen. Denn tatsächlich sind nämlich eben jene Baby-Boomer, gegen die sich der Zorn der letzten Generation richtet, die echte letzte Generation, die sich ihr Wissen noch ganz altbacken aus gedruckten Büchern aneignete, und die 250 x 250 noch im Kopf rechnen kann, ohne hektisch das Smartphone aus den Jeanos fischen zu müssen. Eine Generation, die noch akribisch recherchierte, die sich Querverweise in begleitender Literatur durchlas, anstatt zu jeder hysterischen Headline in den sozialen Netzwerken, gleich Likes zu vergeben und sich dann, ob dieses mutigen Engagements, saturiert zurückzulehnen.
Aber nicht, dass die Leserinnen und Leser mich jetzt missverstehen. Es steht ausser Frage, dass wir mit unserem Way-of-Life schon jetzt zwei Erden verballern, obwohl wir nur die eine haben und sie deshalb sehenden Auges in die Grütze fahren. Wir haben sie uns nicht Untertan gemacht, wie der alte Herr einst befohlen hatte, sondern wir verprassen sämtliche Ressourcen auf Teufel komm raus. Ich denke, es ist deshalb höchste Zeit, dass sich letzte Generation und die letzte Generation zusammensetzen, anstatt sich mit Übergriffigkeit und/oder Arroganz gegenseitig zu anzufeinden. Denn wenn all so weitermachen, wie bisher, verlieren alle: Der Planet, die letzte Generation und die letzte Generation.
By the way, zum zweiten: Altbacken ist nicht gleich nahrhaft, und Netzaffinität nicht gleich Wissen.
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