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Deutsche Wikipedia übt sich in vorauseilendem Gehorsam

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Kaum hat der Darsteller des Atze Schröder, NAME VORÜBERGEHEND ENTFERNT, ein Urteil gegen eine Zeitung erstritten (erstinstanzlich und noch nicht rechtskräftig), daß dieser Verlag weder seinen realen Namen nennen, noch private Fotos von ihm zeigen darf, da schlagen die Wellen hoch.

Allein hier im Blog hatte ich gestern Tausende von Anfragen und Abrufen zu dem Schlagwort „Atze Schröder“ bzw. „NAME VORÜBERGEHEND ENTFERNT“, weil diese Wörter in einem alten Artikel vorkommen.
Das bescherte mir gestern den absoluten Rekordtag. Um 15 Uhr waren mehr als 70 User gleichzeitig online und im Tagesmittel hatte ich 700 Besucher pro Stunde. Der Andrang hielt bis nach 2 Uhr nachts am heutigen Tag an, dann ebte er ab. Einmal mehr ein Zeichen dafür, daß eine hohe Besucherzahl, generiert durch Suchmaschinen, durch ganz normale Artikel verursacht werden können
Jedenfalls hatte ich gestern insgesamt doppelt so viele Besucher und drei mal so viele Seitenzugriffe wie jemals zuvor.


Die deutsche Wikipedia, um jetzt zum Thema zu kommen, übte einmal mehr, was man gemeinhin als vorauseilenden Gehorsam bezeichnet. Dort war ja in einem Artikel die urbane Legende von NAME VORÜBERGEHEND ENTFERNT als Quintessenz „des wahrscheinlich am wenigsten Falschen“ veröffentlicht worden. Dort wurde z.T. und zeitweilig eine Verquickung aus der erfundenen Biographie der Kunstfigur Atze Schröder und des real existierenden NAME VORÜBERGEHEND ENTFERNT als Lexikonartikel geführt.
Nach dem Urteil wurde gestern in aller Eile der Beitrag gesperrt, nachdem man alle Spuren und Hinweise auf NAME VORÜBERGEHEND ENTFERNT dort entfernt hatte.

Man will gerechter sein als die Gerechten. Was ist denn geschehen: Ein Comedy-Künstler will seine Familie und seine Privatsphäre schützen. Er tritt seit Jahren ausschließlich mit Perücke und Brille und in besonderer Kleidung auf. Es ist zwar ein offenes Geheimnis, wie er wirklich heißt, aber wie er wirklich aussieht, ist nicht bekannt. Zumindest nicht außerhalb seines Wohnortes.

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Einige Paparazzi haben ihm aber keine Ruhe gelassen und einige wenige Bilder von ihm geschossen. Immer mehr wollte man auch sein Privatleben enthüllen. Dieses ist aber sehr bieder und bürgerlich, ganz anders als die proletenhafte und machomässige Darstellung seiner Kunstfigur.

Ich finde, er hat das Recht, zu verhindern, daß ihm unentwegt weiter nachgestellt wird. Das was er zu geben bereit ist, das gibt er auf der Bühne, der Rest ist privat.

Nun hat er eine Zeitung verklagt und gewonnen. Nach dem deutschen Recht darf damit diese Zeitung, NUR DIESE ZEITUNG, keine Bilder mehr veröffentlichen und den Namen nicht mehr nennen. Für alle anderen Menschen auf der Welt gilt das nicht.
Wenn er das wirkungsvoll verhindern will, dass NIEMAND mehr seinen Namen nennt und seine Fotos zeigt, dann muss er jeden Einzelnen verklagen und es ihm verbieten lassen. Ein Urteil ist kein Gesetz!

Nachtrag: Jetzt schreibt auch ein Emsdettener Blogger etwas dazu, lesenswert!


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 16. März 2007 | Revision: 26. November 2012

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