Am 17. Dezember 2013 bedachte unsere Weltenlenkerin aus der Uckermark einen gestandenen Parteisoldaten trotz (oder wegen?) seiner profunden Ahnungslosigkeit mit dem lukrativen Amt des Bundesministers für Gesundheit, für immerhin schlappe 14.000 € pro Monat; vermutlich als Dankeschön für seine unermüdliche Kettenhund-Arbeit.
Der informierte Leser weiß natürlich auf Anhieb, dass ich von Hermann Gröhe aus dem pittoresken Uedem rede. Das liegt übrigens am unteren linken Niederrhein und ist eine Gemeinde im Kreis Kleve. Das tut zwar formal überhaupt nichts zur Sache, beleuchtet jedoch den miefigen Provinzcharakter, der unseren Krankenkassenbeauftragten Zeit seines Lebens begleitete und bis zum Ende seiner Tage wohl auch begleiten wird.
Auf dem Land denkt und handelt man zuweilen schon etwas robuster. Da ist nix mit „erst mal schauen, ob das eine so gute Idee ist“. Hermann Gröhe hat diese rustikale Vorgehensweise dahingehend kultiviert, dass er nicht nur robust denkt und handelt, sondern auch verbal Sachen raushaut, bei denen man sich kopfschüttelnd fragt, ob er noch alle Latten am Zaun hat.
OK, man muss dem armen Hermann zu Gute halten, dass er gegen die hinterfotzigen, abgebrühten Lobbyisten der Pharma- und Klinikkonzernen, der Apothekerverbände, der Ärzteschaft und den korrupten Filz der Krankenkassen zwangsläufig aussehen muss, als wäre er einem Roman von Miguel de Cervantes entsprungen.
Aber muss man ihm tatsächlich zu Gute halten, dass er zwischen Rochusstraße in Bonn und Friedrichstraße in Berlin für besagte 14.000 € pro Monat den Don Quijote mit Bürstenhaarschnitt gibt? Kann man vom Bundesminister für Gesundheit nicht vielmehr erwarten, ja verlangen, dass er den Scheißladen endlich mal auf Vordermann bringt?
Offensichtlich nicht. Nicht von Hermann Gröhe.
In seinem neusten Lippen-Fallout schwafelt er von der bahnbrechenden Überlegung, ein Gesetz zu kreieren, demzufolge es Pharmakonzernen gestattet werden soll, neue Medikamente gegen Demenz an Erkrankten im fortgeschrittenen Stadium zu testen, um nachkommenden Generationen eventuell die Chance auf eine Heilung dieser heimtückischen Krankheit eröffnen zu können, Bla, Bla, Bla, Hermann eben.
Dass diese fortgeschritten Demenzkranke die Folgen einer solchen experimentellen Medikation natürlich nicht abschätzen können, stört zwar etwas das Gröhe-Idyll, aber Hermann ist ja, wie bereits erwähnt, robust und vom Lande und nestelt deshalb zeitgleich an einer juristischen Modifikation der Gesetze zur Patientenverfügung herum, damit notfalls auch ein staatlich bestellter Vormund der Oma oder dem Opa die Pillen in den Hals schütten könnte, falls die Angehörigen am Ende noch bockig wären.
Jammerschade, dass niemand zu Stelle war, als Mutti Gröhe im Mai 1960 erfuhr, dass sie guter Hoffnung sei. Damals hätte man noch etwas machen können, um Herrmann zu verhindern – selbst in Uedem am unteren linken Niederrhein im Kreis Kleve.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden