Endlich: Eine urgrüne Herzensangelegenheit wird Realität! Es ist vollbracht! Oder sollte man besser sagen: „Es ist prachtvoll“?
Wie dem auch sei: Nach Äonen beinharter Stellungskriege zwischen bandenmäßig organisierter Kriminalität der weiß-blauen Oans-Zwoa-Gsuffa-Traditionalisten auf der einen Seite, und der zwangsweise bandenmäßig organisierten Kriminalität der Bubatz-Quarzer auf der anderen Seite, hat nun die teilweise Teil-Legalisierung einer Jahrtausende alten Kulturpflanze, tatsächlich am 22. März 2024 die wohl letzte parlamentarische Hürde…oder so ähnlich.
Vermutlich wird niemals nie, irgendjemand erfahren, weshalb die Länderfürstinnen und Länderfürste im Bundesrat der homöopathischen Cannabis-Teil-Legalisierung der Ampel letztendlich doch noch zugestimmt haben, obwohl viele, insbesondere aus den Reihen der Landespolitik, über Tage hinweg den embedded Medien ein entschiedenes „mit-uns-niemals-nie“ in die Blöcke, Kameras und Mikrofone gegeifert hatten.
Möglicherweise hat ein streng vertraulich tagender Vor-Vermittlungsausschuss, den Lobbyistinnen und Lobbyisten aus den Reihen der „mit-uns-niemals-nie-Geiferer“, völlig abstruse Zugeständnisse eingeräumt, damit das nachhaltigste aller nachhaltigen grünen Meisterwerke, nicht Gefahr läuft, nach Jahrzehnten akribischer Prüfung durch komplett sachfremden Sachverstand in einem drohenden Vermittlungsausschuss, als Karteileiche zu mumifizieren. Vermutlich wird aber niemals nie irgendjemand etwas davon erfahren. Aber das sagte ich ja bereits.
Die hyperaktive Cheflobbyistin der deutschen Rüstungsindustrie, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, weist jeden Verdacht brüskiert zurück, die FDP habe die Zustimmung zur Cannabis-Teil-Legalisierung im Bundesrat, an die Lieferung einer ersten Tranche von 50 Stück Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gebunden.
Friedrich Merz, der Anfang der 70er noch mit Vokuhila und seiner Zündapp ZR 30 die Tauben im Stadtpark von Brilon terrorisierte, verbat sich den Verdacht der Befangenheit. Er hatte zwar just einen Tag vor der Bundesratssitzung noch eingeräumt, auch mal an einer Tüte gezogen zu haben. Dies sei ihm aber nicht bekommen, und deshalb sei er auch strikt gegen die Cannabis-Teil-Legalisierung. Des Weiteren schob der CDU-Bundesvorsitzende vorauseilend sofort nach, dass es tatsächlich er war, der an der Tüte gezogen habe und nicht etwa sein Bruder!
Der ohnehin stets etwas angetrunken wirkende christsoziale Alexander Dobrindt, hatte vermutlich noch 2,5 Rest-Atü vom Weißbier des Vortages auf dem Kessel und deshalb im Vollsuff wohl nicht mitbekommen, worüber der Bundesrat überhaupt abstimmte.
Die Hardliner der AfD, bekamen es zwar mit, konnten sich aber nicht darauf einigen, ob Cannabis nun tatsächlich eine urdeutsche, arische Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hanfgewächse ist, oder ob sie vielleicht nicht doch südamerikanischen, oder gar arabischen Migrationshintergrund haben könnte und waren deshalb dagegen, dafür zu sein, dass unschuldige deutsche Kinder den gefährlichen Dreck von unwerten Untermenschen rauchen.
Wie dem auch sei: Die grüne Basis lässt frohlockend die Bionade-Korken ploppen, und die Cannabis-Userinnen und Cannabis-User aus deren Reihen, haben spontan ihren Osterurlaub umgebucht. Statt wieder in die Toskana, geht´s nun nach Zandvoort. Im Navi ihres VW ID.5 GTX, haben sie, neben allen unverzichtbaren Ladestationen auf der Strecke, gleich die Adressen sämtlicher Coffeeshops gespeichert, die Bubatz auch an Touristen verkaufen dürfen. Dass die wohlklingenden Sorten, allesamt aus kriminellen Kanälen kommen, und dass die kalabrische ´Ndrangheta ebenfalls die Korken knallen lässt, allerdings nicht die, von Bionade-Pullen, sondern von edlen Flaschen Canti Prosecco DOC Frizzante, ficht die La-Ola-tanzende grüne Gras-Gemeinde nicht an. Trübsal ist verpönt, jetzt wird erst mal tierisch gequarzt und tierisch abgefeiert. Punkt!
Aber was eigentlich? OK, die Userinnen und User dürfen ab dem 1. April 2024 …ob dieses Datum ein Menetekel ist, wird sich noch herausstellen. Schließlich werden an jenem Tage ja bekanntermaßen die Leute traditionell nach Strich und Faden verarscht.
Öhm, wo war ich nochmal gleich stehen geblieben? Richtig: Ab dem 1. April 2024 dürfen erwachsene Userinnen und User nun also 25 Gramm Gras besitzen und auch quarzen …in aller Öffentlichkeit! Mit Ausnahme von Bereichen, die in einem Radius von 100 Metern um Schulen, Kitas und anderen vulnerablen Einrichtungen liegen.
In Fußgängerzonen darf ab dem 1. April offiziell zwar auch gekifft werden, allerdings nur zwischen 20:00 Uhr und 6:00 Uhr, also tagsüber nicht. Da müssen die Leute immer noch saufen, wenn sie den unfassbaren Schwachsinn der politischen Entscheidungen nur zugedröhnt ertragen.
Der THC-Gehalt darf die Grenze von 10 % nicht überschreiten. Ein Wert, der begabten Züchterinnen und Züchtern allerdings schon seit zig Jahren nur ein müdes Arschbackengrinsen entlockt. Keine Ahnung, wer solches „Bubatz-Light“ überhaupt noch anbietet. Ist aber auch egal, denn kaufen, verkaufen, oder verschenken, darf man Gras ja ohnehin nicht.
Ich habe zwar keine Ahnung, wie man sich etwas legal reinpfeifen können soll, dass es de jure gar nicht geben kann, aber ich vertraue da voll auf die Akribie der deutschen Gesetzgebung. Weiterführende Informationen wird man demnächst einem Merkblatt entnehmen können, das im Nachgang zu der Cannabis-Teil-Legalisierung von einer Expertenkommission noch erarbeitet wird. Ob auch Richard David Precht und Markus Lanz dieser tiefbegabten Runde angehören werden, war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt, respektive noch nicht durchgestochen worden.
Spätestens dann, wenn die verstrahlten Zandvoort-Heimkehrer mit ihren legalen 25 Gramm im Inka-Brustbeutel nach Ostern in besagtem Merkblatt die Anbaurichtlinien lesen, folgt der große Katzenjammer. Denn die drei legalen Özdemir-Cannabis-Pflänzchen auf dem privaten Balkon sind eine Baustelle, die flächendeckende Versorgung der Millionen von Userinnen und User im bekifftesten Deutschland aller Zeiten, durch den organisierten Anbau in Cannabis-Clubs, eine andere.
Die berühmt-berüchtigte deutsche Bürokratie, wäre nicht die berühmt-berüchtigte deutsche Bürokratie, fände sie in dem wunderschönen botanischen Neuland nicht ebenfalls ein paradiesisches Eldorado für haarsträubende Regulierungen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine vorgegebene Korngröße für das Blähton-Pflanz-Substrat beim Indoor-Anbau geben wird. Oder eine Vorschrift für den Abstand der Pflanzen zueinander. Oder ein auf DIN-EN-ISO-Formularen zu protokollierendes Wasser- und Düngemanagement. Oder normierte Mindestmenge an Glyphosat, die pro Quadratmeter Beet-Fläche zwingend auszubringen ist, und, und, und. Kurzum: Mit den gleichen haarsträubenden Ergüssen, mit denen die Erzeugerinnen und Erzeuger landwirtschaftlicher Produkte schon jetzt an den Rand des Wahnsinns getrieben werden, geht es bei Cannabis nahtlos weiter.
Deshalb lässt die kalabrische ´Ndrangheta auch die Korken knallen. Allerdings nicht die, von Bionade-Pullen, sondern von edlem Canti Prosecco DOC Frizzante, Aber das sagte ich ja bereits. Sie kann sich in Anbetracht der zu erwartenden Regulierungswut, gechillt zurücklehnen. Denn so viel ist sicher: Die Preise für Gras aus deutschen Anbau in Cannabis-Clubs, werden dadurch ins Astronomische steigen und dem einträglichen Milliarden-Business des Schwarzmarktes, nicht einmal ansatzweise schaden könnte. Öhm, also genau jener Schwarzmarkt, dem man mit der Cannabis-Teil-Legalisierung doch eigentlich die ökonomische Basis … oder so?
Letztendlich bleibt von dem überschäumenden Ostermärchen und dem Jubel in der Kiffer-Scene auf Wolke Sieben, seitens der ´Ndrangheta und seitens der Userinnen und User, lediglich ein schulterzuckendes Business as usual …mit illegalem Gras zu moderaten Preisen, und von dem nachhaltigsten aller nachhaltigen grünen Meisterstücke bleibt am Ende des Tages nichts, als ein grüner Pauken-Pups.
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