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ServiceWüste

Auslaufmodell Handygeschäft: Vom Service beim Offline-Handykauf

Im Jahre 2015 ist fast jeder digital auf der Höhe. Doch wenn es darum geht, digital zu werden oder technisch aufzurüsten, gehen viele immer noch den altmodischen Weg in ein Geschäft, um sich dort mit den neuesten Geräten auszustatten. Doch warum eigentlich? Meine Erinnerungen an das Vorhaben, im Handyladen mein mobiles Endgerät zu erwerben, sind von schlechten Eindrücken getrübt. Diese schlecht geschriebenen Handplakate mit angeblichen Supersonderangeboten haben mich noch nie überzeugt, sondern eher noch skeptischer gemacht.

Heute müssen sich diese Art Läden, bei aller Freundlichkeit der Berater, mit den großen Internet-Anbietern messen lassen. Wenn ich mir das Handyangebot von 1und1.de so ansehe, stelle ich Aufgeräumtheit, Vergleichbarkeit und eine große Auswahl an Geräten und Konditionen fest. So, dass auch ich es beim ersten Blick mehr oder weniger so überblicke, um meine Auswahl fundiert voranzutreiben. Das Informieren zum Nulltarif, transparenter Kaufprozess, selbstbestimmte Entscheidungen und Übersicht sind eigentlich unschlagbare Argumente für den Onlineshop. Doch die Masse an Informationen und die schnelle Dynamik auf diesem Gebiet überfordern immer noch viele. Mein Verständnis haben diese Leute jedenfalls, wenn sie sich doch für einen Besuch im Laden entscheiden.

Ich habe das auch mal wieder gemacht, aber eigentlich aus purer Neugier und um zu sehen, wie gut ich dank Internet wirklich informiert bin. Das wäre auch bitter nötig gewesen, wäre ich mit fester Kaufabsicht in die Läden gegangen. In den Verkaufsgesprächen ist mir vor allem aufgefallen, wie oft gewisse Kosten erst beim Angebot am Ende auftauchen (wieder zuerst per Hand auf einen Zettel geschrieben), was online meistens direkt ersichtlich ist. Die Internetrabatte scheinen auch nur für Onlinekunden zu gelten, obgleich mir immer erklärt wurde, das seien ja die Preise wie im Internet. Die Berater erwähnen aber nicht mal die firmeneigenen Rabatte im Netz, was schon mal stutzig machen sollte.

Freundlich sind sie aber, und wenn man trotz Web-Recherche noch Zweifel hat, kann man hier mit gezielten Fragen entscheidende Ergänzungen ergattern. Doch mir fällt natürlich auf, dass es meistens die teuren Datentarife sind, die mir hier schmackhaft gemacht werden sollen. Da hilft auch keine Erklärung, dass man meistens über WLAN surft, kaum Videos guckt und seinen Datenverbrauch mittlerweile recht gut kennt. Mein Nutzerverhalten spielte ohnehin keine große Rolle. Das sieht man auch daran, dass es meistens Dummies sind, die da an Geräten präsentiert werden. Genervt hat mich auch dieser latente Zeitdruck in den Gesprächen, der mich gefügiger machen sollte. Offenbar der Hauptzweck der schlecht geschriebenen Handzettel mit zeitlich begrenzter Aktionsanpreisung.

Am Ende zählt für mich wie für viele andere vor allem der Preis. Wenn ich mir handfeste Tests in Sachen Handyberatung wie diesen anschaue, dann zeigt mir das klar: Bleibe beim Onlineshop. Wenn selbst der vermeintliche Testsieger im Schnitt über 3 Euro pro Monatsgebühr von dem für mich relevanten Tarif abweicht, dann muss man feststellen: Ich beeinflusse mich selbst meistens immer noch am besten.

Handys und Smartphones
Bildrechte 1: Flickr Handys und Smartphones I sebastiankauer I CC BY SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Ubuntu smartphone

Bildrechte 2: Flickr Ubuntu smartphone I Kārlis Dambrāns I CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten


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ServiceWüste

In der „Servicewüste“ navigieren wir durch die oft trockenen Landschaften des Einzelhandels, der Behörden und des Online-Shoppings, wo Kunden sich vernachlässigt oder ungerecht behandelt fühlen. Diese Rubrik beleuchtet prägnante Beispiele solcher Erfahrungen. Doch es geht nicht nur um Kritik: Wir heben auch jene Oasen hervor, wo Unternehmen sich durch außergewöhnlich guten Service abheben und beweisen, dass eine „Servicewüste“ nicht die Norm sein muss.

Entdecken Sie mehr darüber, wie einige Marken es schaffen, in einer Welt voller Herausforderungen positiv aufzufallen.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 24. Juni 2015 | Peter Wilhelm 24. Juni 2015

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