Manchmal wundere ich mich, daß so viele Weblog-Betreiber das Standard-Layout von WordPress benutzen. Blauer Kasten oben, a bisserl runde Ecken und fertig.
Etwas verwirrender geht es schon bei div. Serendipity-Neuinstallationen zu, die etwas überladener aber auch fast alle gleich aussehen.
Daß man mit WordPress, Serendipity, Movable Type, Joomla & Co. auch eigene Layouts hinbekommt, beweist die Vielzahl der Blogger, die selbstentwickelte Oberflächen oder stark angepasste Themes am Start haben.
Aber auch die Weblogger, die sich für eines der angebotenen Layouts entscheiden, die der Blog-Provider oder das Theme-Verzeichnis des Blogsoftware-„Herstellers“ anbieten, zeigen auf ihre Weise Kreativität.
Was man alles nicht machen darf, zeige ich einmal auf diesen vier Beispielseiten. Bitte klickt die mal an und freut Euch an den vielen schönen Farben und Elementen:
Schlechtes Beispiel 1
Schlechtes Beispiel 2
Schlechtes Beispiel 3
Schlechtes Beispiel 4
Beim ersten Beispiel bin ich mir gar nicht sicher, ob das wirklich ernst gemeint ist, beim zweiten hingegen schon. Das dritte Beispiel geht ja so gerade noch, es wirkt auf mich, wie von jemandem gemacht, der nur an der Konsole mit einem Minimaleditor den Code eingetippt hat, ohne sich jemals das Ergebnis anzuschauen.
Beispiel 4 hingegen ist bewußt so gestaltet worden, hier stecken Könner dahinter (unter anderem Farlion, von dem ich auch den Link habe), die zeigen wollten, wie man es nicht macht.
Aber wie sollte man es denn machen und wie nicht?
Dazu gibt es die verschiedensten Anleitungen und HowTo-Seiten im Web. Das alles hier zu erklären, würde zu weit führen. Ich zitiere daher meine Großmutter:
„So viel wie nötig und so wenig, wie möglich!“
Was heißt das für uns Blogger?
Alles was nötig ist, sollte man auf seiner Seite haben und bei jedem weiteren Plugin usw. sollte man sich überlegen, ob man das wirklich braucht.
So schön nämlich manche Funktionen auch aussehen, es bleibt die Frage, ob es dem Blogger selbst und/oder dem Leser irgendeinen Mehrwert bringt. Tut es das nicht, ist es nur ein Gimmick. Nett aber überflüssig.
Natürlich darf jeder alles einmal ausprobieren und auch ich gehöre zu denjenigen, die mal dieses mal jenes testen. Vieles verschwindet aber einfach wieder, weil es das Blog nur aufbläht, letztlich instabil machen kann und vor allem: Weil es keinen wirklichen nennenswerten Mehrwert bietet.
Das Ausprobieren, also das Herumspielen am Blog, liegt ja vielen im Blut; warum auch nicht? Für mich ist wichtig, daß das Blog in seiner Gesamtaufmachung jedoch einen Wiedererkennungswert hat. Wenn ich ein Blog oder eine andere Webseite nur einmal in der Woche besuche und sie sieht jedes Mal vollkommen anders aus, dann bin ich als präseniler Mensch doch schon leicht verwirrt und muß nach der Glocke greifen, um meinen Zivi zu rufen, der mir dann die Welt neu erklären muß.
Besonders schlimm ist das, wenn der Blogger oder Webdesigner auch noch meint, besonders witzig sein zu müssen und sämtlichen gewohnten Funktionen individuelle Namen gibt. Statt „letzte Kommentare“ kann man ja auch schreiben „neue Meinungen“ oder „das sagen andere“ oder irgendetwas anderes, das den Sinn des Dargestellten erklärt. Wenn aber jemand meint, das mit „Frisch gekotzt“ oder einem klingonischen Schimpfwort überschreiben zu müssen, bin ich schon fast überfordert; verliere aber zumindest schnell die Übersicht und die Lust, da weiterzumachen.
Mit anderen Worten: individuelle Gestaltung ist gut, aber so, daß der Nutzer sich auch wohlfühlt.
Sprechen wir über die Gimmicks, wie Uhren, Wetteranzeigen, Counter usw.
Ich meine, ganz ehrlich mal, glaubt ihr wirklich, daß einer Eurer Besucher in einem leeren abgedunkelten Zimmer hockt, ohne irgendeine Uhr und daß er auch noch einen PC besitzt, der nicht unten links oder sonstwo sowieso die aktuelle Zeit anzeigt?
Wozu um alles in der Welt will man dann wertvollen Platz auf der Seite ausgerechnet für eine animierte Uhr vergeuden?
Und Wetteranzeigen nach dem Motto: „Wettter in Timbuktu 23 Grad, bewölkt“ sehen mit ihren kleinen Icons sicherlich nett aus. Aber die meisten, die so eine Anzeige auf ihrer Seite haben, schreiben sowieso alle 26,3 Minuten, wie warm oder kalt es ihnen gerade ist. Außerdem machen solche nachgeladenen Anzeigen das Blog langsamer.
Es bleibt die Frage: Interessiert es einen Leser, wie gerade das Wetter in Harsewinkel oder Böblingen ist? Es sei denn, man hat sehr viele Leser aus dem Ausland, die könnte es eventuell interessieren, wie spät oder wie warm es gerade bei Dir ist. Ansonsten lass Dir gesagt sein: Meistens ist überall in Deutschland ein ähnliches Wetter und es ist auch fast überall gleich spät.
So ein Counter, also ein Besucherzähler ist ja ganz praktisch. Ich nutze sowas auch, aber ich werde einen Teufel tun und das offen auf die Startseite meines Blogs pinnen. Hallo, wir sind in Deutschland! In Deutschland ist sowieso Neid die einzige Form der Anerkennung, die Du jemals kriegen wirst.
Wen bitteschön interessiert es, ob Du 53 Besucher an diesem Tag hattest?
Hast Du wenige Besucher, dann reiben sich die anderen, die mehr haben ihre Händchen und freuen sich spitzbübisch, auch wenn sie selbst nur 54 Besucher hatten.
Hast Du 3.053 Besucher, dann hast Du die Zahl entweder gefaked, immer wieder selbst geklickt oder noch schlimmer (Jehova!), Du bist ja ein fieser Kommerzblogger!
Jedenfalls haben nur diejenigen Freude an diesen Zahlen, die Dir irgendetwas neiden; und denen willst Du noch Futter bieten?
Katzenbilder! Hat da jemand Katzenbilder gesagt?
Was ist eigentlich so schlimm an Katzenbildern? Nur weil einer der „Vordenker der Bloggosphäre“ eine Katzenhaarallergie hat, selbst keine Katze halten kann und ständig abfällig über Katzenbilder in Weblogs schreibt…
Bilder sind die halbe Miete! Es gibt gut gemachte Blogs, wie z.B. eines meiner Lieblingsblogs „IQ-Atrophie“, die fast ohne Bilder auskommen. Andere, wie (auch ein Lieblingsblog von mir) „VanDyrk“ können gar nicht ohne Bilder auskommen, weil das, was sie beschreiben illustriert werden muß.
In privaten Blogs, die sich vornehmlich mit dem Befinden des Webloggers auseinandersetzen, gehören Bilder, auch Bilder von Enkeln, Stiefmütterchen und eben auch Katzen dazu!
Aber bitte: Nicht so riesig groß, keine blinkenden Rahmen, keine 60 Stück vom gleichen Motiv und nicht unter ein Bild, wo sieben Leute (oder alternativ Katzen) drauf sind, drunter schreiben: „Mein Max!“
Ich überlege immer, ob das was ich jetzt gerade wieder in mein Weblog einbaue, etwas ist, was ich bei anderen im Weblog auch gerne sehen würde. Bietet es mir als Leser oder Blogger einen Vorteil? Wenn nicht: Weglassen!
Jeder von uns (auch ich) ist da schon mal übers Ziel hinausgeschossen, aber man kann ja Vieles auch einfach wieder rausnehmen.
Ein ruhiges, wiedererkennbares, aufgeräumtes Layout (siehe Aliena in Gedingstes), mit einem lesbaren Schriftbild ist Eines. Das Nächste und Wichtigste sind aber die Inhalte.
Bleibt als Fazit: Es ist doch besser, wenn sich manch einer für ein fertiges Layout entscheidet.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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