Digitale Kommunikationskanäle wie WhatsApp wirken an der Schnittstelle zwischen Alltag und Privatsphäre. Für Paare bringen sie jede Menge Konfliktpotenzial mit sich. In diesem Beitrag fassen wir die wichtigsten Stressfaktoren zusammen.
Endlose Konflikte im Cyperspace
WhatsApp ermöglicht den Zugriff auf den Partner – egal, wo dieser sich gerade aufhält. Somit sind auch Beziehungsprobleme allgegenwärtig. Latente oder vorhandene Konflikte können jederzeit ausufern. Einer der Gründe hierfür ist, dass bei der Kommunikation per Chat die nonverbale Komponente (sprich: Mimik und Gestik) fehlt. So entstehen Missverständnisse, die nur mit viel Aufwand aufgelöst werden können. Man fühlt sich missverstanden, redet aneinander vorbei und steckt plötzlich in einem handfesten Streit.
Der verbale Schlagabtausch entgleist auch deshalb ins Endlose, weil versöhnliche Gesten wie Berührungen fehlen. Das geschriebene Wort wirkt stärker als das Gesprochene. Hinzu kommt, dass eine einmal versendete WhatsApp-Nachricht sich nach sieben Minuten nicht mehr löschen lässt. Manche Paare drucken sich ihre WhatsApp-Chatverläufe sogar aus und präsentieren sie dem Partner als Beweismaterial. Auf diese Weise setzt sich der Konflikt unproduktiv fort.
“Du warst nicht online“: Elektronische Kontrollmechanismen
In der Statusleiste von WhatsApp ist stets erkennbar, welcher Nutzer wann online war oder ist. So ist der eine Partner immer darüber informiert, zu welchen Zeiten der andere verfügbar ist. Anhand der blauen Haken lässt sich leicht nachvollziehen, ob eine Nachricht gelesen wurde. Beantwortet der Partner eine Nachricht zeitverzögert oder überhaupt nicht, entstehen automatisch Vorwürfe.
Wenn die Eifersucht zur Sucht wird, kann es passieren, dass der Partner das Smartphone des anderen unbemerkt in die Hand nimmt und die gesamte WhatsApp-Kommunikation überprüft – einschließlich der empfangenen und gesendeten Medien. Manche Nutzer gehen sogar so weit, dass sie auf dem Handy des Partners eine Spionage-App installieren, mit der man WhatsApp hacken kann. Vorsicht: Ein solches Vorgehen ist illegal und nur dann zulässig, wenn das Zielgerät sich im Besitz des Spy-App-Nutzers befindet.
Abgleich der Online-Zeiten
Wenn ein eifersüchtiger Partner den Verdacht hat, dass der andere fremdgeht, ist der erste Schritt ein Abgleich der Online-Zeiten. Stimmen diese überein, gerät man schnell in Erklärungsnot. Der Gipfel der Eifersucht ist erreicht, wenn sich die Partnerin und die Nebenbuhlerin gegenseitig mit Bildern oder Videos bombardieren. Der Klassiker: Die Ehegattin sendet Kinderfotos, um ihrer Widersacherin das gemeinsame Liebesparadies vor Augen zu führen. Diese kontert mit einem Bild, das den abtrünnigen Ehemann schlafend im Bett zeigt – perfider geht es nicht.
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