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Volkswagen Skandal: Ist mein Fahrzeug betroffen? Diesel VW

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Vor rund zwei Wochen wurde offenkundig, daß Volkswagen bei der Ermittlung der Abgaswerte der in den USA ausgelieferten Dieselfahrzeuge durch eine manipulierte Steuerelektronik gemogelt hat.
Anders als bei uns werden die Fahrzeuge in den USA in immer gleichen, streng standardisierten Testzyklen getestet. Die VW-Software war in der Lage, diese Zyklen zu erkennen und somit quasi zu wissen, ob eine herkömmliche Straßenfahrt oder ein Testzyklus absolviert wurde. Beim Erkennen eines Testzyklus wurden die Motorsteuerung und die Abgasreinigung so verändert, daß Abgaswerte zu messen waren, die den amerikanischen Normen entsprechen.
Bei normaler Straßenfahrt sollen die Werte dann um das 40-fach höher liegen.

Bis jetzt geht man davon aus, daß insgesamt 11 Millionen Fahrzeuge von diesem Diesel-Skandal betroffen sind.
Volkswagen behauptet, deutsche Autos gehörten nicht dazu.
Nach Angaben des Herstellers aus Wolfsburg sind ausschließlich Fahrzeuge betroffen, die den 2-Liter-TDI-Motor mit der Typnummer EA 189 eingebaut haben.

Wir sagen Ihnen, wie Sie erkennen können, ob Ihr Fahrzeug betroffen ist.

Um herauszufinden, ob Ihr Fahrzeug betroffen ist, benötigen Sie die Motornummer.
Das ist nicht die Fahrzeugidentnummer bzw. Fahrgestellnummer! Die Motornummer finden Sie zumeist unter der Motorabdeckung, sie ist also nicht leicht zugänglich.

Helfen kann aber auch ein Blick auf die Typenaufkleber.
Diese finden Sie z.B. an der Fahrertür, im Kofferraum oder auch mal im Handschuhfach. Auch im Serviceheft ist vorne meist so ein Aufkleber vorhanden:

typenzettel

In diesem Fall hat der Motor die „Nummer“ CBAB.
Nach gegenwärtigem Stand der Erkenntnisse wäre dieser recht neue Passat auch von der Abgasmanipulation betroffen.

In der amerikanischen Wikipedia sind die Kennbuchstaben des Skandalmotors EA189 aufgelistet:

Motor type: EA 189

  • CAGA
  • CAGC
  • CAHA
  • CBEA
  • CBAB
  • CFFB
  • CBBB
  • CBDB
  • CBDC
  • CEGA
  • CFGB
  • CFCA
  • CJAA
  • CLJA

Es ist jedoch davon auszugehen, daß sich der VW-Diesel-Skandal noch ausweitet. Als ganz sicher gilt, daß in Kürze auch andere Hersteller noch zugeben werden müssen, daß auch sie getrickst haben, bzw. daß Volkswagen eventuell auch noch andere betroffene Motorbaureihen bekannt gibt.

Bis jetzt behauptet VW, daß alle in der EU (also auch in Deutschland) gebauten Dieselmotoren der EU6-Norm entsprechen und nicht manipuliert wurden.

serviceplan

Es besteht also zunächst kein Grund zur Panik. Es ist völlig verfrüht, jetzt schon mit seinem Fahrzeug beim VW-Händler oder der Werkstatt vorstellig zu werden oder die VW-Hotline zu malträtieren.
Bis zum 7. Oktober hat Volkswagen nun Zeit, sich dem Kraftfahrtbundesamt gegenüber zu erklären, dann wird man weitersehen und dann wird sich auch in den darauffolgenden Tagen herausstellen, wie es weitergeht.

Lächerlich sind die Forderungen der Politiker, die gleich wieder das Kind mit dem Bade ausschütten wollen, jetzt alle Dieselfahrzeuge in Deutschland stilllegen zu wollen oder einer sofortigen TÜV-Nachprüfung zu unterziehen.

Der Skandal ist da, VW hat sich und der gesamten deutsche Automobilindustrie geschadet und die Sache wird noch große Auswirkungen für den Wolfsburger Konzern haben, der sich anschickte, der größte Automobilhersteller der Welt zu werden.
Aber das wird, so wie auch die einzelnen Maßnahmen für eventuell betroffene Autobesitzer, erst in den nächsten Tagen und Wochen kommen. Es besteht jetzt kein Grund zur Eile.


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

keine vorhanden

Straßenverkehr und Fahrmichdochum

Der Straßenverkehr ist ein Thema, zu dem jeder etwas sagen kann. Mir begegnet so viel Abenteuerliches, Verwunderliches und auch Schönes. Darüber schreibe ich hier.

Diese Rubrik ist auch der Platz, in dem die Geschichten um Deutschlands am häufigsten umgefahrenes Verkehrsschild, das Fahrmichdochum, erscheinen.

Auch alles rund um Auto und so, hat hier sein Zuhause.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 20. Januar 2023 | Peter Wilhelm 20. Januar 2023

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