Tokyoflash – Die besonderen Armbanduhren
Warum trägt man eine Armbanduhr, auf der man die Zeit nicht so ohne weiteres ablesen kann?
Weil es chic ist, weil es ein Clou ist und weil die Uhren toll aussehen.
Jemand der auf den superschnellen Blick auf das Ziffernblatt angewiesen ist, der sollte die Finger von Tokyoflash-Uhren von Kisai lassen.
Seit etwa zehn Jahren rollt die japanische Firma Kisai-Tokyoflash den Uhrenmarkt von einer ganz anderen Seite auf. Während andere auf immer mehr Luxus, noch mehr Komplikationen oder auch im entgegengesetzten Fall auf extrem billige Produktion setzen, baut Tokyoflash ein ganz anderes Geschäftsmodell auf.
Das Bestellen geht leider nur per Kreditkarte. Hat man keine, muß man sich an den Support wenden.
Allerdings schlägt Kisai bei der Lieferung Rekorde. Die erste Uhr, die man mir zur Verfügung stellte, habe ich Dienstagabend gegen 23 Uhr in Tokyo bestellt und am Donnerstagmorgen stand der Fedex-Mann vor der Tür und brachte die Uhr.
Bei der zweiten hat Fedex etwas geschlampt. Die Uhr wurde montags abgeschickt, war am Dienstag in Köln bei Fedex und brauchte dann mehr als eine Woche, bis sie hier war.
Das lag aber am Auslieferungsfahrer. Kisai sagt, daß es in den meisten Fällen nur 3-5 Werktage dauert, bis die Uhr da ist.
Aber es fallen noch Zoll, Steuern und Gebühren an. Das können, je nach Uhr, bis zu 30 Euro sein, die Fedex nachträglich per Briefrechnung noch erhebt und die man dann noch überweisen muß.
Sie bauen Uhren, wie der Kunde sie wünscht, in futuristischem Design, mit überdurchschnittlicher Qualität zu einem bezahlbaren Preis.
Allen Uhren von Tokyoflash ist gemeinsam, dass der Uneingeweihte die Uhrzeit nicht auf den ersten Blick erkennen kann. So werden Design und die Uhrenfunktion zu einem echten Hingucker.
Hinzu kommen eine oft außergewöhnliche Materialkombination und clevere Zusatzfunktionen.
Anhand eines Testmodells möchte ich gerne mal diese vier Eckpunkte der Tokyoflash-Philosophie erklären.
Alle vier angesprochenen Punktes findet man beispielsweise an der oben abgebildeten Uhr „Upload“, die mir die Firma u.a. zur Verfügung gestellt hat.
Design:
Die Uhr ist absichtlich recht groß konzipiert und fällt deshalb schon allein durch ihre Größe auf.
Holz und Edelstahl ergeben eine ungewöhnliche Kombination, die Uhr ist auch in anderen Farbstellungen lieferbar, goldfarben, helles Holz, andere Displayfarben usw.
Uhrenfunktion:
Wie immer bei Tokyoflash ist die Uhrzeit nur mit etwas Übung, dann aber sehr leicht, und mit einem Trick ablesbar.
Bei der „Upload“ sind die Ziffern auf dem Display extrem in die Länge gestreckt und erst dann richtig sichtbar, wenn man den Arm in einem günstigen Winkel hält.
Das Display ist „always on“.
Materialkombination:
Bei dieser Uhr wurde glänzender Edelstahl mit dunklem Sandelholz kombiniert. Sehr außergewöhnlich und wie ich finde, sehr chic.
Clevere Zusatzfunktionen:
Da die Uhr „always on“ ist, man also keinen Knopf drücken muß, um die Zeit anzuzeigen (eine Displaybeleuchtung auf Knopfdruck gibt es auch), wäre die Batterielaufzeit wahrscheinlich recht kurz, deshalb haben die Ingenieure der Uhr einen aufladbaren Akku spendiert, das USB-Aufladekabel liegt bei. Der Clou: In der Uhr steckt eine (bis zu 16 GB durch Austausch erweiterbare) Micro-SD-Karte, und die kann man mittel dieses USB-Kabels mit Inhalten, sprich Daten, füttern. So hat man wichtige Daten immer dabei.
Zum ersten Mal sah ich eine Tokyoflash-Uhr, wie könnte es anders sein, bei einer Besprechung mit einem chinesischen Geschäftsmann.
Man kann da einfach nicht weggucken. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich versuchte, auf dem mehrfarbigen LCD-Display die Uhrzeit zu entziffern. Es gelang mir erst, nachdem mir der Chinese den Trick erklärt hatte. Und dann hat man immer den Aha-Effekt, dann wenn man es weiß, dann geht es ganz einfach.
Danach geriet Tokyoflash bei mir wieder in Vergessenheit, ich dachte, das sei eine lokale asiatische Spezialität und bei uns nicht zu bekommen, wie z.B. viele für den asiatischen Markt konzipierte und in unseren Augen hässliche Handys.
Yvonne, Hotsox-Mitarbeiterin, war es, die mich dann wieder auf das Thema Tokyoflash brachte. Und dann habe ich gegoogelt, die Webseite der Firma gefunden und Kontakt aufgenommen.
Leider war die Uhr des chinesischen Managers schon im Tokyoflash-Uhrenmuseum verschwunden. Denn das ist die fünfte Besonderheit bei Tokyoflash:
Alle Uhren werden nur in streng limitierter Auflage produziert und danach sind sie nur noch im Uhrenmuseum, einer extra dafür angelegten Webseite, zu sehen.
Schon deshalb sind Kasai-Uhren etwas Besonderes, die Wahrscheinlichkeit, daß man auf jemanden trifft, der ebenfalls die gleiche Uhr trägt, ist sehr gering.
Das liegt aber auch daran, daß man die Uhren fast ausschließlich direkt beim Hersteller online und nur mit Kreditkarte bestellen kann.
Vereinzelt tauchen Uhren bei Amazon oder Ebay auf, allerdings ist hier größte Vorsicht geboten, denn einerseits weiß man nicht, wie es dann um die umfassende Garantie bestellt ist, und es sind auch zahlreiche Fälschungen im Umlauf. Schnell wird auch mal eine der vielfältig angebotenen Binäruhren einfach als Tokyoflash-Uhr bezeichnet.
Auf dem obigen Bild ist keine Fälschung abgebildet, aber Uhren wie diese sind begehrtes Objekt für Fälscher.
Die Garantie läuft ein Jahr. Doch Tokyoflash beschwört seine Kunden geradezu, auch danach den Service in Anspruch zu nehmen. „Wir wollen an Reparaturen nichts verdienen. Eine Uhr einzusenden und reparieren zu lassen kostet nie mehr als die Transportkosten und etwa 10-30 Dollar.“
Die Verarbeitung der Uhren ist gut. Es sind keine Meisterwerke der Uhrmacherkunst aus Glashütte, es werden keine superteuren Uhrwerke verbaut und die Materialien sind nicht besonders wertvoll.
Aber darauf kommt es bei diesen Gimmick-Uhren ja auch nicht an.
Die Gehäuse und Armbänder machen einen guten Eindruck, es gibt keine scharfen Kanten und keine Bearbeitungsspuren und die Uhren sind im täglichen Gebrauch auch nicht besonders kratzempfindlich.
Was will man mehr?
Eigentlich dürfte für jeden, der besondere Uhren liebt, bei Kisai etwas dabei sein. Es gibt Uhren mit transparenten Display, Lederarmbänder, Edelstahlarmbänder, schwarze, weiße und silberne Uhren und die Formenvielfalt ist riesig.
Kein Wunder, daß die Uhren längst auch schon den Weg nach Hollywood gefunden haben. In „Tekken“, „Ironman 2“ und „Avatar“ wurden die Uhren getragen und die meiste Zuschauer hielten sie für Spezialentwürfe eines tollen Requisiteurs. Aber nein, man kann sie kaufen, aber eben nur so lange, bis sie -und das erfolgt ohne Ankündigung- im Uhrenmuseum verschwinden!
Bestellung und Lieferung
Das Bestellen geht auf der Seite tokyoflash.com sehr einfach. Man kann sich eine deutsche Sprachversion einschalten und die Preise auch in Euro anzeigen lassen.
Oft gibt es Sonderangebote und „Free Shipping Offers“, da kann man dann recht viel Geld sparen.
Die Uhren kosten zwischen 74 und 149 €, im Schnitt liegen sie bei ca. 120 €.
Damit sollte auch jeder etwas in seiner Preiskategorie finden.
Gut, supergünstig ist das nicht, aber es geht hier ja auch um das Ausgefallene, um das Besondere.
Die sechste Besonderheit sollte auch noch Erwähnung finden. Im firmeneigenen Design-Blog können Uhrenliebhaber aus aller Welt ihre eigenen Designstudien und Funktionsvorschläge zur Diskussion stellen und eine große Zahl der bisher erschienenen Tokyoflash-Uhren stammt aus dieser Quelle. So hat jeder die Chance, seine Traumuhr zu kreieren und eventuell eines Tages in den Händen zu halten.
Abschließend will ich kurz noch die siebte Besonderheit erwähnen: Viele der Uhren haben noch eingebaute Gimmicks, beispielsweise rotierende LCD-Elemente, rasant laufende Zehntelsekunden oder einen Animationsmodus. Manchmal kann der so geschaltet werden, daß er alle X Minuten mal über das Display läuft.
Bei jeder Uhr haben sich die Uhrendesigner und Ingenieure etwas Neues einfallen lassen. Keine Tokyoflash ist wie die andere.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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