Ich habe ja letztes Jahr jemanden kennengelernt, der kartonweise originalverpackte Batterien entsorgen wollte, die er „für Notfälle“ gehortet hat und deren „Haltbarkeitsdatum“ abgelaufen war. Ich hab sie alle mitgenommen und verbrauche sie jetzt. Denn Batterien können bei trockener Lagerung oftmals 10 Jahre und noch viel länger genutzt werden. Ich erinnere mich an meine Zeit, in der ich militärisch tätig war. Der Dienstherr stellte uns Batterien für die NATO-Taschenlampe zur Verfügung…
… die auf dem Karton ein Haltbarkeitsdatum von 10 Jahren (!) aufgedruckt hatten.
Jetzt habe ich eine neue Batterie für mein Multimeter benötigt. Dieses Spannungsmessgerät habe ich mindestens einmal in der Woche im Einsatz und jetzt ging nichts mehr. Oben auf dem Titelbild kannst Du erkennen, dass die Batterie seit 2014 ihren Dienst verrichtet hat. Ihr Haltbarkeitsdatum war mit 04/2016 angegeben. Der kleine 9 Volt Block hat also rund siebeneinhalb Jahre durchgehalten.
Dabei ist mir jetzt gar nicht so wichtig, dass es so eine lange Zeit war, denn die Stromentnahme dauert ja auch immer nur ein paar Minuten. Aber die Batterie ist nicht ausgelaufen, hat keine Schäden verursacht und am Ende dann doch lange gehalten.
Wenn eine Batterie ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht hat, dann heisst das nicht zwingend, dass diese nicht mehr verwendet werden kann. Zwar ist dann ein Teil der gespeicherten Energie schon durch Selbstentladung verloren, aber in Geräten, die keinen großen Energiehunger haben (z.B. Fernbedienung) können auch überlagerte Batterien noch funktionieren. In teuren Geräten würde ich überlagerte Batterien nicht mehr eingesetzen, da diese auslaufen können.
chemisches System | Haltbarkeit |
---|---|
Lithium Mangandioxid Lithium Thionylchlorid |
10-15 Jahre |
Lithium Eisensulfid | 20 Jahre |
Alkaline | 5-10 Jahre |
Zink-Kohle | 3-4 Jahre |
Bildquellen:
- batterie-1: Peter Wilhelm
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Was für mich immer noch ein unverständliches Problem darstellt ist das Auslaufen, was bei manchen Batterien immer noch passiert. Ich kann mich noch daran erinnern, dass in meiner frühen Jugend mit auslaufsichern Batterien geworben wurde, bis irgendwann keine Werbung mehr diesbezüglich gemacht wurde. Also ging ich davon aus, dass das zum Standard geworden ist, wie beispielsweise der Airbag bei Autos, damit wirbt man ja auch nicht mehr, weil es eben Standard ist. Aber weit gefehlt, eine Funkmaus, die ich nur selten nutze, ist mir vor ein paar Jahren durch eine ausgelaufene Marken(!)batterie, die serienmäßig dabei war, ruiniert worden. Nach zig Jahren Batterientwicklung sollte doch zumindest das Auslaufen heute kein Thema mehr sein, zumal man ja mal groß für Auslaufsicherheit geworben hat.
Das stimmt!
Mir hat ein Batteriehersteller-Mitarbeiter mal gesagt, dass das Problem die Dichtung am oberen Pol ist.
Ich weiß nicht, ob Du die Kohlebatterien noch kennst, die es in meiner Kindheit gab. Die waren oft nur aus Pappe gewickelt und das Auslaufen war eigentlich fast selbstverständlich. Man hatte aber auch kaum Geräte, in denen Batterien verwendet wurden. Spielzeuge, Taschenlampen und allenfalls noch eine Küchenuhr. Meistens waren die Batterien aber auch schon leer, lange bevor sie ausgelaufen wären.
Dann kamen die auslaufsicheren. Das war ganz etwas Neues, das das Militär aber schon länger hatte. Mittlerweile ist das, was damals beworben wurde, auch tatsächlich so. Aber auslaufsicher heißt nicht, dass sie nie auslaufen könnten.
Trotzdem, man muss immer wieder gucken und kontrollieren.
Ein 9 Volt Block oder die teuren CR-123 sind mit allerdings noch nie ausgelaufen und von den Knopf- und Flachbatterien auch keine.