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Rauchmelder Pflicht ab 2015

Rauchmelder

Rauchmelder – Rauchmelderpflicht in Baden-Württemberg ab 2015

Ab dem Jahr 2015 gilt nun auch in Baden-Württemberg eine flächendeckende Rauchmelderpflicht für Neu- und Bestandsbauten. Neubauten müssen ab sofort mit Rauchmelder ausgerüstet sein. Für bestehende Wohnungen/Gebäude galt eine Übergangsfrist bis zum 31.12.2014.

Wozu benötige ich einen Rauchmelder?

Die allermeisten Menschen, die jedes Jahr durch Brandeinwirkung ums Leben kommen, sterben nicht etwa durch Verbrennen, sondern durch den giftigen Brandrauch.
Jedes Jahr brennt es rund 200.000 mal in Deutschland und noch sterben dabei alljährlich rund 600 Menschen.
Dabei kann der Schutz recht kostengünstig und einfach ausgeweitet werden.
Beispielsweise sind die US-amerikanischen Haushalte zu über 93% mit Rauchmeldern ausgerüstet, während hierzulande vor der Rauchmeldepflicht nur etwa 3-5% der Haushalte diese lebensrettenden Gefahrmelder installiert hatten.
Rauch ist tatsächlich weitaus gefährlicher, als man denkt. Nicht allein die Tatsache, daß der Brandrauch giftig ist, macht ihn so gefährlich, sondern er verdunkelt und vernebelt die Räume binnen kürzester Zeit so stark, daß man buchstäblich die Hand vor Augen nicht mehr sieht.
Dann wird, auch verstärkt durch Angst und Panik, die Orientierung selbst in der eigenen Wohnung fast unmöglich.
Noch gefährlicher wird der Rauch zur Nachtzeit, wenn die Bewohner schlafen. Im Schlaf werden Gerüche nicht wahrgenommen und so sterben viele Menschen schon in der Brandentstehungsphase durch das Einatmen des Brandrauchs, der schnell zur Bewußtlosigkeit führt.

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Für wen gilt die Rauchmelderpflicht?

Diese Räume müssen ausgestattet werden:

Schlafräume
Gästezimmer
Kinderzimmer
Rettungswege in der Wohnung

rauchmelder

Zuständig ist der Gebäudeeigentümer. Die Rauchmelderpflicht besteht in Miet- und Eigentumswohnungen, aber auch in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Beherbergungsbetrieben wie z.B. Hotels.

Was ist denn ein Rauchmelder?

Rauchmelder sind kleine, meist runde, Geräte, die auf Rauch ansprechen. Sie werden über eine handelsübliche Batterie mit Strom versorgt. Die Rauchmelder reagieren auf Rauch mit einem anhaltenden, lauten Signalton.
Da die meisten Entstehungsbrände mit Rauchentwicklung verbunden sind, können Rauchmelder schon frühzeitig auf einen Brand aufmerksam machen.
Für lebensrettende Maßnahmen wie Flucht und Notruf bleibt dann meist noch Zeit.

Was kostet ein Rauchmelder?

Die Kosten sind recht niedrig, sie liegen für einen Rauchmelder liegen bei etwa zehn bis 30 Euro. Sparen kann man, wenn man die Rauchmelder in günstigen 3er, 4er oder 5er-Sets kauft.
Rauchmelder sind in jedem Bau- und Elektronikfachmarkt oder beim Fachbetrieb erhältlich.

Wo bringe ich den Rauchmelder an?

Am besten plaziert man den Rauchmelder an der Decke und das in Zimmermitte. Als Mindestschutz gilt ein Melder in der Wohnung, der im Flur beziehungsweise im Vorraum vor den Schlafzimmern zu installieren ist. Das ist aber wirklich nur die mindeste Versorgung!
Hat die Wohnung mehrere Geschosse, so sollte man mindestens einen Rauchmelder in jedem Stockwerk anbringen.
Einen Rauchmelder in der Küche kann man nur bei wirklich gut funktionierenden Dampfabzugshauben empfehlen, weil sonst Küchendämpfe leicht zu Fehlalarmen führen.

Welchen Rauchmelder kaufe ich?

Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Rauchmelder von einer anerkannten Stelle geprüft ist. Weiterhin sollte das Gerät mit dem GS-Zeichen und dem CE-Zeichen versehen sein, über einen Testknopf verfügen, mit einer Funktionsanzeige ausgestattet sein und vor schwachen Batterien warnen.
Es darf nicht möglich sein, den Rauchmelder bei entnommener Batterie an der Decke zu montieren!
Im Handel sind auch recht preisgünstig, aber teurer als die herkömmlichen, Funkrauchmelder erhältlich. Diese vernetzen sich untereinander, sodaß ein etwa im Keller ausgelöster Rauchmelder auch die anderen Rauchmelder in der Wohnung zum Alarmieren bringt.
So können in allen Räumen die Signale aller Rauchmelder wahrgenommen werden.
Gewarnt sei vor zu billigen Importen aus Fernost!

Wie wird ein Rauchmelder installiert?

Die Installation ist kinderleicht und kann normalerweise von jedermann durchgeführt werden.
Zumeist muss eine Montageplatte an der Decke befestigt werden. Das kann mit Schrauben geschehen oder mit selbstklebenden Magnetpads.

An diese Montageplatte wird der mit einer Batterie bestückte Rauchmelder durch leichtes Aufdrehen montiert.

Welche Wartungsarbeiten sind erforderlich?

Etwa einmal im Jahr muß man die Batterie erneuern. Die Geräte signalisieren die Notwendigkeit zum Batteriewechsel durch kurzes Pieptöne, die unangenehm laut sind.
Wenn diese ertönen, muß man sofort die Batterie tauschen.
Regelmäßig, etwa alle zwei Monate, kann man die Funktion prüfen, indem man die Prüftaste kurz drückt. Ein Besenstiel mit einem vorübergehend senkrecht eingeschlagenen Nagel ist hierbei eine große Hilfe.
Der Rauchmelder muß bei Drücken der Funktionstaste ein Warnsignal abgeben, dann ist er betriebsbereit.

Im Handel sind auch Geräte mit fest eingebauter 10-Jahres-Batterie erhältlich. Diese kann man meist nicht wechseln. Nach 10 Jahren wird der Rauchmelder dann komplett entsorgt und durch einen neuen ersetzt.

Welchen Rauchmelder würdest Du empfehlen?

Mir haben diese Rauchmelder recht gut gefallen:

Leser Helge empfiehlt weiter unten auch Rauchmelder aus den USA, die auch einen Blick wert sind.
Allerdings ist zu den amerikanischen Rauchmeldern zu sagen, dass sie oft nicht ausschließlich mit Batterie laufen, sondern an 110-120 Volt Wechselspannung angeschlossen werden müssen und die 9-Volt-Blockbatterie nur als Backupbatterie für einen kurzen Zeitraum beinhalten. Desweiteren ist die Entsorgung dieser Geräte, die nach dem Ionisationsprinzip funktionieren und schwach radioaktives Material enthalten, etwas problematisch.
Schwieriger wird es, wenn es tatsächlich zu einem Brand gekommen ist: Denn dann müsste der gesamte Bauschutt als radioaktiver Sondermüll entsorgt werden, es sei denn, ALLE diese Rauchmelder können einzeln aus dem Brandschutt geborgen werden! 1

Leser Helge hat noch weitere Tips beizusteuern:

Man sollte auf jeden Fall (außer in sehr kleinen Wohnungen) die Rauchmelder miteinander vernetzen, wobei Funk der drahtgebundenen Vernetzung im Brandfalle vorzuziehen ist. Die Geräte sollten über ein etabliertes Protokoll miteinander reden, damit man auch nach ein paar Jahren noch Ersatz bekommt, das wird dann allerdings alles ein bisschen teurer: http://www.amazon.de/Gira-233002-Rauchmelder-Dual-Pack/dp/B007XQQVUW
– Bei älteren Leuten unbedingt überprüfen, ob die den jeweils spezifischen Warnton überhaupt wahrnehmen! Gerade hohe Frequenzen kommen im Alter (am besten noch zusammen mit Schwerhörigkeit, und dann noch nachts, Hörgerät liegt auf dem Nachttisch …) nicht mehr richtig an.
– Fehlalarme, bei denen die Feuerwehr kommt, werden richtig teuer. Auch dies spricht für den Kauf von Qualität (und nicht dem China-Zeug aus den Amazon-Anzeigen).
– Wenn man in Urlaub fährt und die Dinger fangen wegen leerer Batterie an zu piepsen, kann man erfolgreich von Nachbarn – vor allem Nachbarn am Rande des Wahnsinns – verklagt werden. Also regelmäßig Batterien kontrollieren/wechseln.
– Amerikanische Rauchmelder sind zuverlässiger und billiger, funktionieren allerdings meist durch Ionisation mittels schwach radioaktiver Substanzen und sind deshalb hierzulande nicht erhältlich. Wenn man nicht nur dem Gesetz entsprechen, sondern wirklich geschützt sein will, sind die Dinger oft die bessere Wahl!

In vielen Wohnungen fehlen Rauchmelder HNA.de
Lautstarke Lebensretter Was Sie über Rauchmelder wissen sollten news aktuell Pressemitteilung
Rauchmelder-Check Putzen für die Sicherheit Stiftung Warentest

Dem Thema widmete sich Zeichner Kumi in diesem Artikel hier: Rauchmelder

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Ergänzung Ionisationsmelder:

Alternativ werden auch sogenannte Ionisationsrauchmelder eingesetzt. Diese arbeiten mit einem radioaktiven Strahler, meist 241Am, und können unsichtbare, das heißt kaum reflektierende, Rauchpartikel erkennen. Im Normalzustand erzeugen die Alphastrahlen der radioaktiven Quelle zwischen zwei geladenen Metallplatten in der Luft Ionen, so dass Strom zwischen den Platten fließen kann. Wenn Rauchpartikel zwischen die Platten gelangen, fangen diese einen Teil der Ionen durch elektrostatische Anziehung ein, wodurch die Leitfähigkeit der Luft verringert und somit der Strom kleiner wird. Bei Verringerung des Stromflusses schlägt der Ionisationsmelder Alarm.

Wegen der Radioaktivität werden Ionisationsrauchmelder allerdings nur noch in Sonderfällen eingesetzt, da die Auflagen sehr streng sind. Das Gefährdungspotenzial eines einzelnen Melders ist bei bestimmungsgemäßem Gebrauch und Entsorgung jedoch gering. Ungeöffnet sind Ionisationsmelder mit Alpha- oder Betastrahlern völlig ungefährlich, da keine Strahlung nach außen gelangt, im Brandfall muss aber der Brandschutt nach verschollenen Brandmeldern abgesucht werden. Wenn nicht alle Melder gefunden werden, muss der gesamte Brandschutt nach den Strahlenschutzverordnungen (zumindest im EU-Raum) als Sondermüll entsorgt werden, was auch zu erheblichen Mehrkosten nach einem Einsatz der Feuerwehr führt. Das Suchen der Melder ist aber nicht immer sehr einfach. Mit Geigerzählern hat man kaum eine Chance, sie unter einer Schicht mit einer Stärke von einigen Zentimetern zu finden. Daher ist es meist besser, man sucht das Gelände entsprechend dem Brandschutzplan visuell nach dem vermissten Melder ab.

Am weitesten verbreitet sind Ionisationsrauchmelder in Angloamerika, dort dürfen sie über den Hausmüll entsorgt werden.
Vergleich der Rauchmelder

Ionisationsmelder reagieren besonders empfindlich auf kleine Rauch-Partikel, wie sie vorzugsweise bei flammenden Bränden, aber auch in Dieselruß auftreten. Im Gegensatz dazu sind optische Rauchmelder besser zum frühzeitigen Erkennen von Schwelbränden mit relativ großen und hellen Rauchpartikeln geeignet. Das Detektionsverhalten beider Meldertypen ist daher eher als einander ergänzend zu betrachten. Ein eindeutiger Vorteil bezüglich Sicherheit vor Falschalarmen (durch Wasserdampf, Küchendämpfe, Zigarettenrauch usw.) kann für keinen dieser Meldertypen ausgemacht werden.

Für den Einsatz als Rauchwarnmelder in Schlaf- und Kinderzimmern, in denen man eher mit sich langsam ausbreitenden Schwelbränden rechnet, ist jedoch ein optischer Rauchmelder vorzuziehen. Eine häufige Brandursache ist hier zum Beispiel der im Bett einschlafende Raucher. QUELLE: Wikipedia

Bildquellen:


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    Lesezeit ca.: 11 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 2. März 2015 | Revision: 3. Februar 2020

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