Gesundheit / Haushalt

Milford Waldmeister Tee – schmeckt nicht…

Waldmeister Milford

… nach Waldmeister

Milford Waldmeistertee schmeckt nicht nach Waldmeister

Waldmeister, das ist für mich der Geschmack, der mich fast am meisten an meine Kindheit erinnert.
Ob in der Götterspeise oder als Sirup, Waldmeister war damals allgegenwärtig.

Künstlicher Geschmack

Und dabei hatten wir es im eigentlichen Sinne gar nicht mit mit dem Kraut Waldmeister zu tun, sondern mit dem künstlichen Waldmeisteraroma 6-Methylcumarin.

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So geht es uns ja bei vielen Geschmacksrichtungen. Durch die Lebensmittelindustrie werden unsere Geschmacksnerven auf ein künstliches Derivat vorgeprägt und wie das Produkt in Wirklichkeit schmeckt, wissen wir oft gar nicht mehr.
Kinder beispielsweise mögen Eissorten mit Vanillin-Aroma lieber, als solche mit echter Bourbon-Vanille.
Und Joghurt mit Himbeer-Fruchtzubereitung, die aus allen möglichen Komponenten besteht, wird mehr akzeptiert, als ein echter Fruchtjoghurt mit richtigen Himbeeren.

Natürlicher Geschmack

Als ich später als Erwachsener meine erste Waldmeister-Bowle vorgesetzt bekam, ging es mir ganz ähnlich.
Echter Waldmeister schmeckt sehr intensiv und riecht auch sehr aromatisch, aber die künstliche Variante kitzelt den Gaumen noch mehr.
Aber dennoch ist echter Waldmeister hocharomatisch und ich finde Produkte mit Waldmeistergeschmack sehr lecker.

Deshalb habe ich mir den Waldmeister-Tee von Milford gekauft.

Der Hersteller des Waldmeister-Tees

Die Marke Milford gehört wie Onno Behrends, Meßmer und viele andere Marken zur Ostfriesischen Tee Gesellschaft GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Seevetal.
Die Firma ist ein weltweit tätiger Hersteller von Tee in Beuteln und lose verpacktem Tee. Ein weiteres Geschäftsfeld sind die sogenannten Handelsmarken, also Marken, die extra für Discounter und Supermärkte geschaffen wurden. So fertigt die Ostfriesische Tee Gesellschaft Tee für verschiedene Handelsketten. So werden Teile des Lord Nelson, Cornwall, Captains Tea und Westcliff Teesortiments von der Ostfriesischen Tee Gesellschaft für Lidl, Norma, Netto sowie Aldi produziert.

Der Waldmeistertee ist ein Kräutertee

Milford schreibt auch auf die Packung, dass es sich um einen „Kräutertee mit Waldmeistergeschmack“ handelt.
Das ist auch verständlich, weil Waldmeister nicht in großen Mengen verzehrt werden sollte. Er gilt zwar nur als schwach toxisch, aber der Verzehr zu großer Mengen könnte gesundheitlich bedenklich sein. Also ist es durchaus zu erwarten, dass Waldmeister-Produkte entweder mit künstlichem Aroma oder mit wenig echtem Waldmeisteranteil hergestellt werden.

So erwartete ich, dass der Tee deutlich nach Waldmeister schmeckt.

Doch ich war herb enttäuscht, und so ging es auch dem Rest der Familie und unseren Gästen.
In erster Linie waren wir enttäuscht, weil der Tee vorgesüßt ist. Das liegt daran, dass der Hersteller Steviablätter mit ungeheuer hoher Süßkraft in die Rezeptur mischt. Ich persönlich mag Stevia überhaupt nicht, weil ich bei Stevia immer einen deutlichen lakritzartigen Bittergeschmack wahrnehme.
Diesen meine ich auch im Waldmeistertee von Milford schmecken zu können.

Jedenfalls schmeckt der Tee nur so nebenbei nach Waldmeister.

Ein Blick auf die Zutatenliste verrät, warum das so ist:

– Rooibos
– Fenchel
– Krauseminze
– Äpfel
– grüner Rooibos
– Aroma (Waldmeister)
– süße Brombeerblätter
– Zimt
– Zitronengras
– Säuerungsmittel: Citronensäure
– Steviablätter
– Waldmeisterkraut

An der Reihenfolge in der die Bestandteile in der Zutatenliste auftauchen, erkennt man den groben mengenmäßigen Anteil.
Waldmeisterkraut steht ganz am Schluß, also ist davon am wenigsten enthalten.
Dafür enthält das Produkt aber eine Menge Rotbuschtee (Rooibos), den ich schon sowieso nicht besonders gerne mag.
Fenchel, Krauseminze und Zimt, sowie Zitronengras sind ebenfalls auch recht stark schmeckende Produkte, die den Waldmeistergeschmack ungeschickt überlagern.

Ungeschickte Mischung verdirbt den Geschmack

Man ahnt, dass das Waldmeistergeschmack sein könnte, aber die Gesamtrezeptur ist in meinen Augen mißlungen.
Jeder unserer 14 Testtrinker hat etwas anderes herausgeschmeckt und keiner fand sofort heraus, dass es ein typischer Waldmeistertee sein soll.

Damit ist der Tee bei uns völlig durchgefallen.
Wir würden ihn nicht noch einmal kaufen.

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    Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 19. März 2018 | Revision: 17. September 2020

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