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Medisana und Gnorfus Ramboowat

Gnorfus Ramboowat, wer bist Du? Bist ein Heiliger aus Indien, ein Guru, ein Weiser? Oder ist Gnorfus Ramboowat der Beginn einer lyrischen Zeile aus dem Tibet?
Man weiß es nicht, ich weiß es nicht und trotzdem gehen mir die beiden Wörter Gnorfus Ramboowat nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe sie gestern gelesen und sie haben sich in einer Zelle meines Gehirns eingenistet, wo sie Schabernack mit mir treiben und immer wieder meinen Sinn überlagern. Mir kommen die aberwitzigsten Melodien aus längst vergessenen Kindergartentagen in den Sinn und ich beginne Gnorfus Ramboowat zu diesen Weisen zu singen.
Am besten geht das zu „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne…“
„Gnorfus Ramboowat…“

Wo ich diesen Namen, diese Worte her habe? Aus RECAPTCHA. Das kennt doch jeder, das sind diese Sicherheitsabfragen, die man lösen bzw. erkennen und eingeben muß, bevor man eine Eingabe abschließen kann. So beweist man einerseits, daß man ein Mensch und kein Bot ist und andererseits arbeitet man auf diese Weise, oft ohne es zu ahnen, für den Google-Konzern. Von den bei ReCAPTCHA gezeigten zwei Begriffen ist nämlich nur einer verifizierbar bekannt und der andere stammt aus Googles Textdigitalisierung und gibt ein für die Maschine unlesbares Wort wieder. Der Internetnutzer soll es nun erkennen und richtig eingeben. Aus den weltweit abgegebenen Lösungen wird die häufigste als richtig angesehen und von der Textdigitalisierung übernommen.

Also ist Gnorfus Ramboowat kein Held aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ oder aus „Mork vom Ork“, sondern eines der beiden Wörter ist ein in irgendeiner Sprache dieser Welt bekanntes Wort, während das andere für den Digitalisierungscomputer unleserlich war. Ich weiß nun nicht, ob ich Google jetzt mit „Gnorfus“ oder mit „Ramboowat“ glücklich gemacht habe.

Weniger glücklich hat mich Medisana mit dem Einsatz von ReCaptcha gemacht. Wenn man die VitaDock-Software nutzt, kann man jetzt (endlich) seine Messwerte in einer Art Cloud abspeichern, ein Dienst für den man sich anmelden muß, damit die Daten auch ordentlich gesichert sind.
Abschließen muß man seine Anmeldung durch Eingabe von Gnorfus Ramboowat, äh, doch nicht so ganz:

medisana-captcha

Okay, Engingdo kann ich ja noch entziffern, das ist aus der Sprache der Osterinselbewohner und bedeutet „Großer Vogel der nicht fliegen kann“, aber was um alles in der Welt soll der Rest bedeuten? Kann das irgendjemand sinnvoll entziffern?
Ich meine, Medisana-Produkte sind Produkte die auch, vielleicht sogar in erster Linie, von älteren und ggfs. kranken Menschen verwendet werden. Welcher ältere Mensch soll diesen Unfug dann auch noch auf dem durch die eingeblendete Tastatur sowieso eingeschränkten Bildschirm eines Smartphones noch erkennen können?
So etwas ist Unfug, absoluter Unfug!
Das löst man besser über eine Sicherheitsabfrage per Mail…
Ach, Moment mal, die kommt ja dann auch noch! Eine Mail mit einem langen anklickbaren Link, mit dem man bestätigt, daß man echt ist, ein Mensch ist und das alles auch wirklich will. (Ein Captcha ist also somit ohnehin fast überflüssig.) Jedoch: Ich sehe die Mail zuerst auf dem Rechner, klicke den Link an und werde angemeckert das das so nicht gehe, das Gerät sei nicht das Gerät der Geräte usw.
Nein, ich müßte, wenn ich das richtig verstanden habe, diesen Link auf meinem Smartphone anklicken…
Egal, wie auch immer dem sei, es ist noch nicht so ganz leicht und wahrscheinlich für viele einfach zu kompliziert. Mein Schwiegervater, Ingenieur und Computernutzer, schüttelt nur den Kopf und winkt ab: „Viel zu umständlich.“


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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In der „Servicewüste“ navigieren wir durch die oft trockenen Landschaften des Einzelhandels, der Behörden und des Online-Shoppings, wo Kunden sich vernachlässigt oder ungerecht behandelt fühlen. Diese Rubrik beleuchtet prägnante Beispiele solcher Erfahrungen. Doch es geht nicht nur um Kritik: Wir heben auch jene Oasen hervor, wo Unternehmen sich durch außergewöhnlich guten Service abheben und beweisen, dass eine „Servicewüste“ nicht die Norm sein muss.

Entdecken Sie mehr darüber, wie einige Marken es schaffen, in einer Welt voller Herausforderungen positiv aufzufallen.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 25. Januar 2013

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