Klempnermeister Bullerjahn will einen neuen Klempnergesellen einstellen. Also spricht er zu seiner Dame im Büro:
„Frau Reiter, geben Sie doch mal eine Anzeige in der Zeitung auf: Fleissiger Klempnergeselle gesucht.“
„Das geht nicht, Chef!“ gibt seine Mitarbeiterin zu bedenken: „Denken Sie an das Gleichstellungsgesetz! Wir müssen auch die Frauen berücksichtigen, es muß also heißen: Klempnergeselle oder -gesellin.“
„Ich will aber keine Frau.“
„Das ist ja vollkommen egal, Die Bewerbungen von Frauen schicken wir dann einfach mit einem Formbrief wieder zurück. Wir dürfen aber von vornherein niemanden ausschließen.“
„Dann schreiben Sie meinetwegen Klempnergeselle oder -gesellin.“
„Aber an die Behinderten müssen wir auch denken, sonst gibt’s ganz gehörigen Ärger.“
„Was soll ich denn mit einem Behinderten? Soll der mit dem Rollstuhl in die Keller fahren, um die Leitungen zu reparieren?“
„Naja, es sitzt ja nicht jeder Behinderte im Rollstuhl. Es gibt ja auch welche, die nur so ein bißchen behindert sind.“
„Sowas gibt es? Wie sähe das denn aus, sitzt der dann nur montags und mittwochs im Rollstuhl, oder was?“
„Nein, aber vielleicht jemand, der auf einem Ohr nichts hört.“
„Na, meinetwegen, dann eben auch einer mit nur einem Ohr.“
„Wir müssen heutzutage so aufpassen, es gibt ja nicht nur das Gleichstellungsgesetz, sondern auch noch das Antidiskriminierungsgesetz.“
„Ich will aber keine Kriminellen.“
„Das hat mit Kriminellen nichts zu tun. Es geht darum, daß wir keine Gruppe der Bevölkerung ausschließen und jedem eine Chance geben.“
„Ach du meine Güte! Am End muß ich gar noch einen Schwulen nehmen oder einen Neger!“
„Sowieso!“
„Wie, sowieso?“
„Und Lesben und Haftentlassene.“
„Is‘ nich‘ wahr!?“
„Doch!“
„Ach, wissen Sie was, Frau Reiter?“
„Was denn?“
„Das bisserl Arbeit mach ich selbst.“
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