Devolo bietet mit seinen Smart-Home-Komponenten Geräte für die intelligente Haussteuerung an.
Hierüber habe ich in zahlreichen Berichten und Videos berichtet.
Ich setze auf Devolo, weil mir das Unternehmen und die Produkte dieses Unternehmens auch von meiner Powerline-Installation sehr gut bekannt ist.
Außerdem verwendet Devolo Z-Wave, ein meiner Meinung nach zukunftsweisendes System.
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Jedoch mehren sich die Beschwerden von Nutzern dieses Systems.
Zwei davon möchte ich exemplarisch herausgreifen.
Zunächst ist es ein Kommentar von Peter M., den er hier im Dreibeinblog abgegeben hat:
Ihrem Jubelgesang auf das Devolo Homme Control kann ich, als Besitzer deselben, leider nicht zustimmen.
Devolo bietet viel zu wernig Komponenten für diese Zentrale an.
Lt. ihrem Bericht vom Okt. 2015 soll es jetzt auch Unterputz- Komponenten geben. Dies ist bis jetzt, Stand Februar 2017, noch nicht der Fall.
Die Devolo Zentrale ist nur bedingt z-wave fähig. Wichtige Kompenenten externer Anbieter funktionieren gar nicht, oder nur sehr eingeschränkt.
Eine Positiv- Negativliste externer Geräte, wie ich sie mir von einem renomierten Anbieter erwarte, exiistiert nicht.
Selbst die eigenen Geräte sind noch verbesserungswürdig.
Beispiel:
Der Fensterkontakt meldet zwar Temperaturänderungen von >0,5 Grad, die Lichtstärke wird jedoch nur alle 6 Stunden übermittelt. Was hat das für einen Sinn?
Meiner Meinung hat Devolo mit der Einführung des Home Control schwach angefangen und dann sehr stark nachgelassen.
Ich habe den Eindruck, dieses Projekt wird nur noch sehr halbherzig weitergeführt.
Ich nehme weiter unten dazu Stellung und gebe meine Sichtweise der Dinge wieder.
Aber auch Dietmar M. aus Gelsenkirchen schreibt mir in einer Mail:
Wer sich einen Raspberry mit Z-Wave fit macht oder eine Fibaro-Anlage installiert, der kann die ganzen Devolo-Komponenten nutzen und eine ganze Welt voller Drittprodukte.
Alexa funktioniert bei mir im Zusammenspiel mit Devolo auch nicht richtig. Und was ist mit der Sirene? Die kann doch nichts.
Devolo im Zusammenspiel mit Alexa
Hier muß man etwas vorsichtig sein, bevor man auf Devolo schimpft.
Denn meiner Erfahrung nach liegt es in 50% der Fälle, wenn etwas nicht funktioniert am Alexa-System und dafür kann Devolo ja nix.
Ansonsten hilft es, wenn man sich an folgende Anleitung hält:
Hier die Anleitung, wie Alexa und devolo sinnvoll miteinander funktionieren:
- Die verwendeten Begriffe sind entscheidend. Die Liste der erlaubten Begriffe findet sich hier (bitte etwas runter scrollen):
- Diese Begriffe müssen derzeit noch in einer festen Reihenfolge verwendet werden. Bei mir funktioniert es so sehr gut:
„schalte“ „mit devolo“.
oder
„stelle“ „mit devolo“.
„Schalte“ und „Stelle“ sind in diesem Fall Wörter, die das System selbstständig erkennt. (das, die, bei mir) ist im Prinzip überflüssig, schleicht sich aber bei mir ganz automatisch in die Befehle ein und schadet auch nicht.
- Konkret sehen die beiden Beispiele bei mir dann so aus:
„schalte“ „mit devolo“.
, schalte mit devolo.
bzw.
„stelle“ „mit devolo“.
, stelle mit devolo.
Ich habe in diesen beiden Fällen also Szenen angelegt, die exakt so heißen: „Licht im Flur an“ bzw. „Heizung im Bad auf 20 Grad“. Das funktioniert bei mir wunderbar.
- Wichtig dabei ist: Der Ort (Flur, Büro, Bad, Obergeschoss, etc.) muss im Szenennamen vorkommen. Die Skill kann derzeit noch nicht auf den beim Gerät hinterlegten Ort zugreifen. Wenn nur an einem Ort das Licht geschaltet werden soll, kann man ihn natürlich auch ganz weglassen und den Befehl bzw. die Szenenbeschreibung verkürzen („Licht an“).
- Vorteile der devolo Skill vs. Alexa:
Kein Umweg über die Szenenfreigabe notwendig, Szenen werden direkt erkannt, wenn sie der oben beschriebenen Struktur folgen.
Reaktionszeiten sind deutlich niedriger (bei mir ca. 1 Sekunde).
Ich hoffe diese Anleitung hilft weiter und würde mich über ein kurzes Feedback in den Kommentaren freuen.
Tür- Fensterkontakt
Peter M. schreibt oben:
Der Fensterkontakt meldet zwar Temperaturänderungen von >0,5 Grad, die Lichtstärke wird jedoch nur alle 6 Stunden übermittelt. Was hat das für einen Sinn?
Ja, und damit hat er ein bißchen Recht.
Wie lange habe ich herumprobiert, das Licht in meinem Büro automatisch angehen und ausgehen zu lassen, wenn es zu dunkel wird.
Da hast Du ein Gerät, daß die Helligkeit messen kann, aber es übermittelt die Werte nicht, wenn sie sich verändern sondern nur alle paar Stunden.
Aber: Bei diesem Gerät handelt es sich um einen Tür- bzw. Fensterkontakt. Das heißt, es ist ein Signalgeber für einen Offen-/Geschlossen-Zustand.
Und genau hierfür wird das Gerät auch verkauft. Die anderen Funktionen, die der Hersteller der Grundplatine dem Gerät noch mitgegeben hat, kann man im Rahmen dessen, was sie leisten, nutzen.
Das wäre die Temperaturmessung, die man auslesen kann und den Helligkeitswert als zusätzliche Information.
Eine regelmäßige Abfrage gerade des Helligkeitswertes würde die interne Batterie zu schnell in die Knie zwingen.
Der Helligkeitswert wird ja sofort übermittelt, wenn der AUF/ZU-Trigger ausgelöst wird. Damit kann man beispielsweise hervorragend folgende Bedingung verknüpfen:
„WENN (Fenster auf) UND (hell) DANN (Kamera an)“
und
„WENN (Fenster auf) UND (dunkel) DANN (Kamera an, Licht an, Alarm auslösen)“
Wo bleiben die Zusatzkomponenten?
Seit Oktober 2015, das sind jetzt bald 2 Jahre, warten die Kunden auf angekündigte Produkte.
Du kannst derzeit nur steuern und schalten, was einen Stecker hat.
Mit Befehlen wie „Licht an“ kannst Du alle Steh- und Tischlampen steuern, aber die Deckenlampe macht nichts, weil Du sie nicht mit einem Unterputzrelais oder Glühbirnen-Zwischenadapter erreichen kannst.
Findige Elektronik-Bastler haben schon Schalt-Mess-Steckdosen gestript und selbst zum Lötkolben gegriffen, um fest verkabelte Geräte steuern zu können.
Um aber ein richtiges Smart-Home einrichten zu können, benötigt man Unterputz-Relais und -Steuereinheiten, die in Lichtschalter und Steckdosen eingebaut werden können.
Diese sind in der Tat schon lange von Devolo angekündigt.
Die Teile liegen auch vor, haben aber meines Wissens noch nicht die Marktreife erreicht.
Und das liegt daran, daß Devolo ein absolut einwandfrei funktionierendes System auf den Markt bringen will.
Kauft sich ein interessierter Laie Fertiggeräte im Baumarkt oder bei Conrad, dann stöpselt er diese elektrisch isolierten Geräte in die Steckdose oder legt in Schwachstromkomponenten eine Batterie ein.
Passieren kann da nicht viel. Bei Nichtgefallen oder Nichterreichen der gewünschten Funktion kann er das Zeug einfach wieder abstöpseln und zurückgeben.
Das sieht bei Unterputzkomponenten deutlich anders aus.
1. müssen die elektrisch absolut einwandfrei sein
2. sollen sie eine extrem hohe Lebensdauer haben, weil sie schwer austauschbar sind
3. muss auch der Profi-Elektriker gerne damit arbeiten und die Teile als einwandfrei empfinden
Deshalb müssen wir einfach warten, bis die Devolo-Ingenieure mit den Produkten zufrieden sind. Ich rechne im Laufe des Jahres 2017 mit der Markteinführung.
Die Sirene – sie kann nix
Ja, die tolle Sirene von Devolo. Sie kann laut heulen. Sie kann Tatütata machen und ein läppisch leises Ding-Dong erzeugen.
Lautstärke regeln? Fehlanzeige.
Weitere Töne aufspielen? Fehlanzeige.
Ausreichende Auswahl an Tönen? Fehlanzeige.
Wenn das Ding nur leise Ding-Dong macht, ist es als Haustürklingel nicht verwendbar.
Wir nutzen die Sirene beispielsweise, um uns über eine Schaltmess-Steckdose aus der Waschküche melden zu lassen, daß die Waschmaschine fertig ist.
Ich habe den Ton „Krankenwagen“ genommen und die Abspieldauer auf 1 Sekunde gestellt. Dann gehts. Aber das ist eine Krücke, denn steht mal ein Besucher in Sirenenähe, fällt er bald um, weil es Tatü macht.
Wie schön wäre es, wenn das Ding noch ein paar andere Hinweistöne hätte.
Aber: Diese Sirene muß europäischen Normen als Sicherheitselement auch im Zusammenspiel mit Alarmanlagen und Rauchmeldern entsprechen.
Hier wäre es eine Katastrophe, wenn Benutzer aus Versehen die Alarmsignale mit eigenen Tönen überspielen könnten.
Deshalb ist es im Moment dem Benutzer noch verwehrt, an den Tönen etwas zu verändern.
Regeln und Szenen
Völlig undokumentiert läßt uns Devolo mit den Szenen und Regeln alleine. Was sind Szenen, wie werden sie programmiert und was kann ich überhaupt damit machen?
Antworten findet man bei Devolo so gut wie gar nicht.
Und habe ich den Sinn der Szenen erst einmal verstanden, dann kann ich sie nicht dort, wo sie programmiert wurden freigeben, sondern muß in meine persönlichen Einstellungen…
Was soll das?
Doofe Meldungen
Ich bekomme tagtäglich immer wieder neue Meldungen dieser Art:
Hier muß ich einfach sagen, daß ich es sowas von doof finde, daß mir die Statusmeldungen „im Namen meines Hauses“ gesendet werden. Mein Haus ist aus Stein und meldet mir gar nix.
Expertenmodus
Devolo will mit seiner Smarthome-Lösung eine Hausautomatisation auch für Ungeübte, Ältere und Einsteiger ermöglichen.
Explizit möchte man kein System, das nur gewiefte Elektronik-Bastler installieren können.
Man muß also verstehen, daß die Geräte, ihre Funktionen und die dazugehörige Software so aufgebaut ist, daß jedermann sie einrichten und bedienen kann.
Das sehe ich ein. Aber ich werfe als Argument in den Ring:
Es gibt eben unter dem an Smarthome-Lösungen Interessierten einen geschätzten Anteil von über 80% Gewieften.
Und die möchten ihrer Smarthome-Lösung ein Optimum entlocken können.
Jede Art der Ein- und Beschränkung bedeutet für sie eine Kastration der Möglichkeiten.
Zusammenspiel mit Komponenten anderer Hersteller
Das wäre mein persönlich größter Wunsch.
Liebe Leute bei Devolo, kommt bitte der Abmachung der Z-Wave-Alliance nach und sorgt dafür, daß man alle auf dem Markt erhältlichen Komponenten auch einpflegen und bedienen kann.
Dazu gehört, daß ich alle bits und Funktionsbytes setzen kann, die das entsprechende Gerät kennt.
Wenn ihr das nicht möchtet: Dann bringt endlich mehr eigene Sachen auf den Markt.
Fazit
Wir sind noch ganz am Anfang der Entwicklung.
Devolo war einer der ersten Anbieter, der schicke und funktionierende Geräte auf den Markt gebracht hat.
Ich habe zwischenzeitlich verschiedene Z-Wave-Zentralen anderer Hersteller ausprobiert. Die haben auch viel Schönes. Aber es sind Bastellösungen.
Wer was Gutes will, wird bei Devolo bleiben.
Ich zumindest tue es.
In einigen Jahren wird die Welt da auch anders aussehen.
Es werden noch viele Komponenten kommen. Die Software wird laufend verbessert.
Ich bin gespannt, freue mich auf das Kommende und setze erst mal weiter auf Devolo.
Danke an Co-Autor Florian
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