Als multimediale Familie haben wir natürlich mehrere Fernseher. Die Allerliebste mag es, wenn bei der Hausarbeit überall dasselbe Programm läuft und sie den Fortgang irgendeiner Sendung an allen Orten der Wohnung mitverfolgen kann.
Neulich gehe ich gerade die Treppe von meinem Büro zum Wohnzimmer hinunter und hörte, daß aus einem der Fernseher Jens Riewa die Tagesschau mit den Worten eröffnete:
„Guten Abend, es ist 20 Uhr, die Tagesschau …“
Und eine Sekunde später tönte es aus der Küche, wo auch ein Gerät lief: „… 20 Uhr, die Tagesschau …“ und einige Sekunden später klang es von oben aus dem Schlafzimmer ebenfalls: “ … 20 Uhr, die Tagesschau …“.
Was war das?
War ich auf einmal im Raum-Zeit-Kontinuum gefangen? War ich das Opfer einer immerwährenden Murmeltierzeitschleife von 1 Sekunde Dauer geworden? Würde Jens Riewa jetzt bis zum Ende meiner Tage mit diesen Worten in meinen Ohren klingen?
Aus jedem Fernseher kam die Uhrzeit mit einer gewissen Verzögerung. Von der ersten Durchsage bis zur letzten waren es fast 10 Sekunden Unterschied.
Das bedeutet also, daß es in unserem Schlafzimmer 10 Sekunden später ist, als im Wohnzimmer. Vom Schlafzimmer bis zum Wohnzimmer sind es etwa 5 Meter. Meine Schwiegereltern wohnen 5 Kilometer entfernt, allerdings in der anderen Richtung. Demnach müsste es dort 10.000 Sekunden früher sein als bei uns. Das sind immerhin rund 167 Minuten, also grob 2 3/4 Stunden. Wenn man bedenkt, wieviel so alte Leute fernsehen, dann muß man annehmen, daß diese Zeitverzögerung sich bei ihnen im Laufe der Jahre aufaddiert hat.
Das bedeutet, daß wir uns permanent weiterentwickelt haben, während bei den Schwiegereltern durch den sogenannten Florian-Silbereisen-Effekt, die Zeit sozusagen rückwärts läuft.
Nun wundert es mich nicht mehr, warum die so absolut von gestern sind!
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