Am 14. Oktober ist Landtagswahl in Bayern. Die Angstbeißer aus dem christsozialen Lager ziehen panisch die Lefzen hoch. 50% + X sind aufgerufen, die es einzufahren gilt, koste es, was es wolle. Der Zweck heiligt jedes noch so perfide Mittel, um rechts bis kackbraun auch die ekelhafteste Stimme aus dem Nazi-Lager abzugrasen.
Söder dekoriert demonstrativ alle öffentlichen Räume in Bayern mit barbarischen Hinrichtungswerkzeugen aus dem Römischen Reich, um der ganzen Welt zu zeigen, wie die christliche Botschaft der Nächstenliebe im 21. Jahrhundert angekommen ist; und durch Seehofer erfährt das Konzept des guten alten KZ eine gleichermaßen ungeahnte, wie ekelerregende Renaissance. Dies alles nicht etwa, um die Flüchtlinge gerecht auf alle EU-Staaten zu verteilen, sondern einzig und alleine darum, der AfD, dem Angstgegner im Kampf um Landtagsmandate und Deutungshoheit, die ranzige Butter vom völkischen Kommissbrot zu kratzen. Um die Impertinenz seiner unfassbaren Herrenmenschenattitüde aufzuhübschen, nennt Seehofer die bajuwarische Variante der Internierungslager für das unwerte Migranten-Gesockse Ankerzentren. Eine geradezu erbärmliche Farce.
Die Büchsenspanner der Qualitäts-Medien bedienen dieses widerliche Spiel mit einem Stakkato an Ressentiments gegen jene, deren Heimat durch unser Zutun und mit unseren Waffen in Grund und Boden gebombt wurde, und die jetzt, von Krieg, Hunger und Verfolgung bedroht, zu uns flüchten – in das christliche Abendland, das sämtliche Ideale seines religionsstiftenden Erlösers längst in die Tonnen getreten hat, und den eigenen materiellen Status und den obszönen Überfluss auf Kosten anderer, mit Klauen und Zähnen zu verteidigen sucht.
Was kommt als nächsten im erbärmlichen Flüchtlings-Bashing? Geht es nach Ursula von der Leyen braucht die Bundeswehr dringen eigene Kampf-Drohnen. Ein Leasing-Vertrag mit einem israelischen Hersteller ist bereits unter Dach und Fach. Wenn man der Verteidigungsministerin genügend Leine lässt, kauft sie von den Franzosen noch einen State-of-the-Art-Spionagesatelliten mit ultrahochauflösender Kamera, der dann aus einem geostationären Orbit jede noch so kleine Nussschale vor der Lybische Küste aufspürt, die dann wiederum mit eben jenen hochpräzisen Kampf-Drohnen diskret versenkt werden kann, noch bevor die Heulsusen der Flüchtlingsorganisationen Wind davon bekommen. Chapeau!
Auf dem Grund des Mittelmeeres liegen ja bereits geschätzte 30.000 Kadaver derer, die es nicht nach Europa geschafft haben. Nach Ansicht der meisten christlichen, sozialen, demokratischen Politiker hierzulande ist damit noch jede Menge Luft nach oben. Vergessen der stümperhafte inszenierte Eklat um die faschistoide AfD-Sirene Beatrix von Storch, die in entwaffnender Ehrlichkeit verlautbaren ließ, es für geboten bis legitim zu halten, Flüchtlinge als Ultima Ratio auch via Kopfschuss am „illegalen“ Grenzübertritt zu hindern. Eine Form der Öffentlichkeitsarbeit, von der sich die PR von Seehofer, Söder & Co nur noch um Nuancen unterscheidet.
Und das mit durchschlagendem Erfolg! Laut einer aktuellen „repräsentativen“ Umfrage, sind 90% der Bürgerinnen und Bürger hierzulande der Meinung, dass der illegale Grenzübertritt in die Bundesrepublik eines der brennendsten Themen ist, und das dieser mit allen Mitteln verhindert werden muss. Nur gut, dass wieder ein Österreicher vorlebt, was viele Deutsche denken.
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