Die stetige Weiterentwicklung der medizinischen Technologien hat auch vor der Augenchirurgie nicht Halt gemacht.
Ich bin an diesem Thema persönlich besonders interessiert, weil ich von dieser Augenerkrankung selbst betroffen bin. Die Diagnose Katarakt habe ich 2020 bekommen. Als Diabetiker gehe ich regelmäßig zum Augenarzt, um meine Augen untersuchen zu lassen. Das Risiko, an einer diabetischen Retinopathie zu erkranken, ist bei Patienten wie mir deutlich erhöht.
Hörgeräte helfen mir beim Hören und Verstehen, meine Knie und die Hüfte müssen gelegentlich mal operiert werden, da brauche ich nicht auch noch was mit den Augen…
2020 hieß es, die Katarakt bei mir müsse jährlich kontrolliert werden, um dann zu entscheiden, ob und wann eine Linsenoperation infrage kommt. Dabei werde ich vor die Wahl gestellt, ein herkömmliches OP-Verfahren anwenden zu lassen, oder gegen Zuzahlung eine lasergestützte OP zu bekommen.
In einer aktuellen Studie, koordiniert vom Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung der Medizinischen Universität Graz (IAMEV) in Zusammenarbeit mit Gesundheit Österreich, wurden Femtosekundenlaser-unterstützte Kataraktoperationen eingehend untersucht. Das Ergebnis überrascht: Im Vergleich zur herkömmlichen Standardkataraktoperation zeigen sich weder Vor- noch Nachteile. Diese Erkenntnisse könnten die Wahrnehmung und Praxis dieser fortschrittlichen Technik beeinflussen.
Die Forschungsarbeit, die im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) durchgeführt wurde, basiert auf einer Auswertung von mehr als 30 randomisierten kontrollierten Studien, die insgesamt rund 7.200 behandelte Augen von etwa 5.500 Patienten und Patientinnen umfassen. Die Studie erstreckte sich über einen Zeitraum von einem bis maximal zwölf Monaten nach der Operation. Dabei standen die Sicherheit und Wirksamkeit der Femtosekundenlaser-unterstützten Kataraktoperation im Fokus der Analyse.
Ein besonders interessantes Ergebnis der Studie ist die Feststellung, dass unabhängig von der gewählten Operationsmethode die Kataraktoperation als sicher und wirksam eingestuft wird. Weder in der Gruppe, in der die Femtosekundenlaser-unterstützte Kataraktoperation durchgeführt wurde, noch in der Kontrollgruppe mit der manuellen Standard-Kataraktoperation traten nennenswerte intra- oder postoperative Komplikationen auf.
Die gemessenen Werte des Visus (Sehschärfe) sowie der Refraktion – also der Fähigkeit des Auges, Licht zu brechen und Bilder scharf zu sehen – bewegten sich bei beiden Operationsmethoden nach einer Nachbeobachtungszeit von einem bis zwölf Monaten nahezu im Normalbereich. Dies unterstreicht die hohe Effektivität beider Techniken in Bezug auf das Sehergebnis der Patienten.
Die Forschungsgruppe betont, dass trotz der klaren Ergebnisse bezüglich der Sicherheit und Wirksamkeit der Femtosekundenlaser-unterstützten Kataraktoperation keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich relevanter Zielgrößen wie Sehschärfe oder sehkraftbezogener Lebensqualität festgestellt wurden. Dieser Aspekt ist besonders relevant, da die Femtosekundenlaser-unterstützte Operation in einigen Fällen als präziser oder sicherer beworben wird.
Bei der Femtosekundenlaser-unterstützten Kataraktchirurgie erfolgt die Inzision, die Kapselöffnung und die Linsenfragmentierung mittels eines Femtosekundenlasers. Ein Patienteninterface wird am Auge angebracht, um eine stabile Verbindung zwischen dem Auge und dem optischen System sicherzustellen und Augenbewegungen zu verhindern. Durch die präzise Übertragung der Laserenergie wird die chirurgische Planung optimiert. Der Femtosekundenlaser erzeugt Impulse von hochfokussiertem Infrarotlicht mit einer ultrakurzen Dauer zwischen zehn und 15 Femtosekunden.
Die vorläufigen Ergebnisse dieser Studie werfen interessante Fragen auf und könnten das Verständnis und die Praxis der Kataraktchirurgie nachhaltig beeinflussen. Trotz fehlender Hinweise auf einen Zusatznutzen oder ein verringertes Schadenspotenzial bei der Anwendung des Femtosekundenlasers wird diese Technik von einigen als präziser und sicherer betrachtet. Die Diskussion über die optimale Operationsmethode in der Kataraktchirurgie dürfte mit diesen neuen Erkenntnissen weiter an Fahrt gewinnen. Eine breitere Anwendung der Femtosekundenlaser-unterstützten Kataraktoperation könnte somit in Erwägung gezogen werden, ohne dass dabei die bewährte Sicherheit und Wirksamkeit der herkömmlichen Methode vernachlässigt werden müsste.
Insgesamt verdeutlicht die Studie die Notwendigkeit, medizinische Verfahren regelmäßig zu überprüfen und die Wirksamkeit von Innovationen sorgfältig zu evaluieren. Dies trägt dazu bei, dass Patienten von modernsten und gleichzeitig sicheren Methoden profitieren können. Die Zukunft der Kataraktchirurgie könnte somit von einer umfassenden Integration fortschrittlicher Technologien geprägt sein, die nicht nur die Effektivität, sondern auch die Sicherheit der Eingriffe weiter optimieren.
Link: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/148674/Kataraktoperationen-als-sicher-und-wirksam-eingestuft
- auge-pixabay: https://hoergeraete-info.net/schwerhoerigkeit-kann-erblich-bedingt-sein/
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden