Jahrzehntelang hat grüne Politik mehr oder weniger nur durch die Hintertür funktioniert. Um ein Anwachsen der Stimmen für die Grünen zu verhindern, haben sich alle anderen Parteien Teile des grünen Gedankenguts ausgeliehen und in ihre Parteiprogramme eingepflegt. So wurde die Politik innerhalb gewisser Grenzen immer grüner, obwohl die Nachkommen der häkelnden Altschrate gar nichts zu melden hatten.
Mit satten Prozentzahlen im gestärkten Rücken, der ja vorne immer zu einer stolzgeschwellten Brust führt, konnte man jetzt bei den Koalitionsverhandlungen hoch pokern. In der Folge spielte den Grünen die Flutkatastrophe, Covid-19, Garzweiler und das Entscheidungsgehampel von Olaf Scholz ebenso in die Hände wie der Ukraine-Krieg.
Beste Trumpfkarte in der Hand war aber ganz sicher die von Putin zu verantwortende Energiekrise.
Im Galopp werden nun Entscheidungen durchs Parlament geprügelt, die uns Bürgern noch über Jahrzehnte schwer im Magen liegen werden und ganz sicher bei vielen zu Armut und Verzweiflung führen werden.
Nehmen wir uns mal die Elektrifizierung des Straßenverkehrs vor.
Ich bin vor 50 Jahren zur Schule gegangen und unser Verkehrsbetrieb in Essen (EVAG) hat damals schon elektrische Busse eingesetzt. Die Batterie wurde seinerzeit noch in einem extra Anhänger mitgeführt.
Und wer sich mit der Geschichte des Automobils befasst, wird schnell auf die Tatsache stoßen, dass unter den ersten Autos sehr viele Elektroautos waren. Neu ist diese Idee also nicht.
Das Verbot von Millionen von Verbrenner-Fahrzeugen ist von den Grünen weit gedacht. Die stillgelegten Fahrzeuge werden all denjenigen als gemütliche Heimstatt dienen, die sich das Wohnen in festen Gebäuden nicht mehr leisten können.
Allein die Tatsache, dass in Benzin und Diesel unerreicht viel Energie enthalten ist, hat den Verbrennungsmotor über 100 Jahre zum Antriebskonzept Nummer Eins werden lassen.
Nun soll aber Schluss damit sein. Die Deutschen sollen bitteschön elektrisch fahren, weil das so viel besser für die Umwelt sein soll. Dabei wird vor der Hand auf den CO2- und Feinstaubausstoß des einzelnen Fahrzeugs geschielt. Wie der CO2-Fußabdruck des kompletten Fahrzeugs über seine Lebensdauer hinweg und inklusive (Batterie-)Herstellung aussieht, wird gar nicht erwähnt. Denn eins ist ja klar, Elektroautos sind eben wegen der Batterien recht schwer, der benötigte Strom muss ja auch irgendwie produziert werden und die Herstellung von Aluminium, Plastik und Batterien geht ja auch nicht ohne Umweltschmerz vonstatten.
Vor allem aber bleibt völlig unberücksichtigt, dass die Entwicklung des Verbrennermotors noch lange nicht zu Ende ist. Es können durchaus noch sparsamere Motoren entwickelt werden und auch hinsichtlich der Fahrzeugklassen wäre noch einiges an Stellschrauben zu finden.
Es wäre zum Beispiel ein Leichtes, übergroße Fahrzeuge wie SUVs und die bei Müttern so beliebten „Busse“ bzw. Vans über die Kfz-Steuer zu regulieren. Steuerfreiheit gibt es aber nur für Elektrofahrzeuge und nicht etwa für Autos mit herkömmlichem Antrieb, die mit drei Zylindern nur dreieinhalb Liter verbrauchen. Hier könnte leicht politischer Druck ausgeübt und der Bürger zur Verwendung CO2-verbesserter Fahrzeuge bewegt werden.
Und über alternative Treibstoffe spreche ich erst gar nicht.
Das Ende des Verbrennungsmotors ist nur der Ideologie geschuldet, nicht seinen technischen Möglichkeiten oder Unmöglichkeiten.
Dann heizen wird eben anders.
Klar, der Übeltäter ist nun wahlweise das Gas oder das Erdöl, oder wenn man will der Kohleofen, der Kaminofen und alles, was wir sonst so in unseren Häusern haben.
Dann müssen wir eben alle mit Holzpellets heizen, denn Holz ist ja ein nachhaltiges Produkt. Aber leider, leider sind auch Pelletöfen und -Heizungen bald verboten. Dumm gelaufen für all diejenigen, die in den letzten Jahren erst zig Tausende ausgegeben haben, um auf diese nachhaltige Heiztechnik zu setzen.
Ja und wenn man all diese Heizkonzepte nicht mehr einsetzen darf, ab 2044 sind fossile Brennstoffe komplett verboten, dann müssen wir uns gezwungenermaßen der Wärmepumpentechnik zuwenden.
Also Gebäude dämmen, neue Fenster einbauen, die noch funktionierende Heizung abschreiben, Solarpanels aufs Dach und eine Wärmepumpe einsetzen. Das kostet je nach Gebäude zwischen 80.000 Euro und 250.000 Euro (nach oben keine Grenze)-
Logisch, soviel hat ja jeder einfach mal so herumliegen.
Abgesehen davon bekommst Du ja derzeit und auf absehbare Zeit gar keine Solaranlage, keine Wärmepumpe und auch keine Gebäudedämmung. Übergroßer Nachfrage und Handwerkermangel sei Dank.
Erlauben können sich das nur Wohlhabende. Der finanziell Schwächere lässt sich dann doch lieber nochmal eine Öl- oder Gas-Brennwertheizung einbauen und hofft auf eine Entspannung bei den Preisen. Bis 2044, dann ist auch mit den jetzt noch eilends eingebauten Fossil-Heizungen Schluss.
Ich bin ein Fan von Solarenergie, ich sehe in Wärmepumpen sehr viel Potential und Windkraft ist eine echte Chance, aber man muss die Kirsche ja auch mal am Baum lassen.
Aber bitte, wo sollen die ganzen Windräder hin? Wie soll der Strom vom windigen Norden in den Süden kommen? Wer soll das alles bezahlen?
Vielleicht hätte man über all das erst einmal nachdenken sollen, bevor man dem Bürger mit grünen Utopien in die Fresse galoppiert.
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Der Buchautor und Publizist schreibt hier über Technik, Produkttests, und Service. Hier erscheinen auch seine Satiren und Gedanken über dies und das. Der Psychologe und Dozent wurde in der Halloweennacht an Allerheiligen geboren und lebt mit seiner Familie bei Heidelberg. Mehr über ihn gibt es hier. Kontakt: über das Kontaktformular.
Was soll man da noch sagen? Dass wir genau die Regierung haben, die wir verdienen, weil wir sie (arithmetisch) so gewählt haben? Ich werde meinen Wagen zur nächsten Inspektion sicherheitshalber bei einem akkreditierten Kaninchenfrisör-Salon anmelden.
Ist es denn wirklich die Schuld der Grünen, dass nun letztendlich alle unter Einschränkungen leiden müssen? Es ist nicht erst seit gestern bekannt, dass es einen Klimawandel gibt, aber das Thema wurde durch die Regierenden immer heruntergespielt, so dass sich die Probleme nun letztendlich derart angehäuft haben und nur mit Kraftakten gelöst werden können. Viele der Probleme, die man heute versucht, krampfhaft zu lösen, hätte man schon vor Jahrzehnten angehen können und viele der heute verfügbaren, nachhaltigen Errungenschaften, wären schon wesentlich früher verfügbar gewesen und wären heute selbstverständlich. Wenn man sich bei den technologischen Entwicklungen aber nur auf die maximale Gewinnausbeute konzentriert, verwundert die heutige Situation nicht.
ich weiß gar nicht, wo Dein Problem ist. Mit Deinem letzten Satz, gibst Du Dir doch selbst die Antwort auf Deine Fragen. Die Grünen sind eine stinknormale und, vor allen Dingen, eine weitere systemerhaltende (!) Partei deutschen Biedersinns der „Mitte“. Vermutlich, um dies zu kaschieren, habe sie der eigenen Klientel vor der Bundestagswahl das Kiffen als grünes Alleinstellungsmerkmal auf die Flyer gedruckt. Dass die blumigen Pläne einer legal zugedröhnten, bunten Republik auf der Prio-Liste von ganz oben, nach ganz unten durchgereicht wurden, nennt man Realpolitik. Erst muss schließlich ein Krieg gewonnen werden. Bis dahin kann man ja noch saufen. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass der einstmals sympathisch anarchische, linke, undogmatische Haufen aus den Zeltlagern der APO in Wackersdorf, Mutlangen und Gorleben, sich heute als ein tefloniertes Etwas mit dem Charme eines OPEL-Asconas darstellt. Mit dem Unterschied, dass die grünen Granden, Ricarda Lang, Omid Nouripour & Co, heute an den fetten, parlamentarischen Fleischtöpfen sitzen und über ihre ätzende „Realpolitik“ auch dort bleiben wollen.
Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich habe Deinen Beitrag erst jetzt mitbekommen. Natürlich hast Du recht, die Grünen sind bei Weitem nicht mehr das, was sie mal waren. Zwar bin ich keiner von ihnen, als überzeugter Sozi sympathisiere ich jedoch ebenso mit deren ursprünglichen Zielen und bin ebenso wie Du zumindest teilweise schon enttäuscht von dem, was derzeit aus grüner Richtung abgeliefert wird. Weder die Annäherung an die Mitte kann ich gutheißen, noch die schwindende Konsequenz in der Umweltpolitik und leider hat sich dazu auch „meine“ SPD noch nicht weit genug von Schröders neoliberalen Sch….dreck distanziert, um sich entsprechend durchzusetzen. Über den Bremsklotz Lindner müssen wir uns ja schon mal gar nicht mehr unterhalten denke ich. Aber wie Du ja so schön angesprochen hast, dürfen wir ja bald legal kiffen, dann ist mir eh alles egal, wenn ich meine legalen 25 Gramm zu Hause habe und mir ordentlich einen reinziehen kann. :-)))))
Elektroautos?? Pahh die Grüne Herrin über alles was fährt hier im armen Bremen prügelt uns derzeit das Lastenrad so heftig um die Ohren das einem das hören und sehen vergeht.Ihr Endziel ist eine Fahrradschnellstrasse quer durch Bremen inklusive zweier Brücken die nur für RadlerInnen gedacht sind und Autos haben dann bald in Bremen nichts mehr verloren,wo das Geld dafür herkommen soll ist ihr so was von Egal und ich fürchte wenn in 14 Tagen die Wahl gelaufen ist dann ist diese Gutsherrin noch immer an der Macht….
Was soll man da noch sagen? Dass wir genau die Regierung haben, die wir verdienen, weil wir sie (arithmetisch) so gewählt haben? Ich werde meinen Wagen zur nächsten Inspektion sicherheitshalber bei einem akkreditierten Kaninchenfrisör-Salon anmelden.
Ist es denn wirklich die Schuld der Grünen, dass nun letztendlich alle unter Einschränkungen leiden müssen? Es ist nicht erst seit gestern bekannt, dass es einen Klimawandel gibt, aber das Thema wurde durch die Regierenden immer heruntergespielt, so dass sich die Probleme nun letztendlich derart angehäuft haben und nur mit Kraftakten gelöst werden können. Viele der Probleme, die man heute versucht, krampfhaft zu lösen, hätte man schon vor Jahrzehnten angehen können und viele der heute verfügbaren, nachhaltigen Errungenschaften, wären schon wesentlich früher verfügbar gewesen und wären heute selbstverständlich. Wenn man sich bei den technologischen Entwicklungen aber nur auf die maximale Gewinnausbeute konzentriert, verwundert die heutige Situation nicht.
Moin Robby,
ich weiß gar nicht, wo Dein Problem ist. Mit Deinem letzten Satz, gibst Du Dir doch selbst die Antwort auf Deine Fragen. Die Grünen sind eine stinknormale und, vor allen Dingen, eine weitere systemerhaltende (!) Partei deutschen Biedersinns der „Mitte“. Vermutlich, um dies zu kaschieren, habe sie der eigenen Klientel vor der Bundestagswahl das Kiffen als grünes Alleinstellungsmerkmal auf die Flyer gedruckt. Dass die blumigen Pläne einer legal zugedröhnten, bunten Republik auf der Prio-Liste von ganz oben, nach ganz unten durchgereicht wurden, nennt man Realpolitik. Erst muss schließlich ein Krieg gewonnen werden. Bis dahin kann man ja noch saufen. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass der einstmals sympathisch anarchische, linke, undogmatische Haufen aus den Zeltlagern der APO in Wackersdorf, Mutlangen und Gorleben, sich heute als ein tefloniertes Etwas mit dem Charme eines OPEL-Asconas darstellt. Mit dem Unterschied, dass die grünen Granden, Ricarda Lang, Omid Nouripour & Co, heute an den fetten, parlamentarischen Fleischtöpfen sitzen und über ihre ätzende „Realpolitik“ auch dort bleiben wollen.
Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich habe Deinen Beitrag erst jetzt mitbekommen. Natürlich hast Du recht, die Grünen sind bei Weitem nicht mehr das, was sie mal waren. Zwar bin ich keiner von ihnen, als überzeugter Sozi sympathisiere ich jedoch ebenso mit deren ursprünglichen Zielen und bin ebenso wie Du zumindest teilweise schon enttäuscht von dem, was derzeit aus grüner Richtung abgeliefert wird. Weder die Annäherung an die Mitte kann ich gutheißen, noch die schwindende Konsequenz in der Umweltpolitik und leider hat sich dazu auch „meine“ SPD noch nicht weit genug von Schröders neoliberalen Sch….dreck distanziert, um sich entsprechend durchzusetzen. Über den Bremsklotz Lindner müssen wir uns ja schon mal gar nicht mehr unterhalten denke ich. Aber wie Du ja so schön angesprochen hast, dürfen wir ja bald legal kiffen, dann ist mir eh alles egal, wenn ich meine legalen 25 Gramm zu Hause habe und mir ordentlich einen reinziehen kann. :-)))))
Elektroautos?? Pahh die Grüne Herrin über alles was fährt hier im armen Bremen prügelt uns derzeit das Lastenrad so heftig um die Ohren das einem das hören und sehen vergeht.Ihr Endziel ist eine Fahrradschnellstrasse quer durch Bremen inklusive zweier Brücken die nur für RadlerInnen gedacht sind und Autos haben dann bald in Bremen nichts mehr verloren,wo das Geld dafür herkommen soll ist ihr so was von Egal und ich fürchte wenn in 14 Tagen die Wahl gelaufen ist dann ist diese Gutsherrin noch immer an der Macht….