Elektronik - Raspi - SmartHome

Devolo schaltet die Server ab – Smart Home Komponenten jetzt Elektroschrott?

Devolo zieht den stecker

Devolo zieht den Stecker raus – Dein Smart Home bald Elektroschrott? Manchmal fragt man sich wirklich, wie lange Hersteller ihre Kundschaft noch an der Nase herumführen wollen. Da kaufst Du teure Smart-Home-Technik, verlässt Dich auf ein großes deutsches Unternehmen – und nach nicht mal zehn Jahren ist Schluss. Devolo schaltet zum 31. Dezember 2025 die Server für „Home Control“ ab.

Die Folgen: Ab Januar 2026 gibt es keinen Fernzugriff mehr, die App verschwindet aus den Stores und das Webportal ist tot. Ja, ein Offline-Modus bleibt – aber ohne Fernsteuerung und ohne Möglichkeit, neue Geräte oder Regeln einzurichten. Ein „Smart“ Home fühlt sich so schnell wie ein dummes Home an.

Werbung

Was bleibt vom „Smart Home zum Selbermachen“?

  • Zeitsteuerungen und vorhandene Wenn/Dann-Szenarien laufen weiter.
  • Neue Geräte hinzufügen oder Szenen/Regeln ändern ist nicht mehr möglich.
  • Kein Fernzugriff per App oder Webportal.

Unterm Strich: Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die auf Devolo gesetzt haben.

Und jetzt? Nicht alles ist verloren!

Wirf Deine Z-Wave-Sensoren und -Aktoren nicht weg. Die Geräte selbst sind weiter nutzbar. Du kannst die Devolo-Zentrale gegen ein Z-Wave-Gateway1 eines anderen Herstellers austauschen (am besten zertifiziert durch die Z-Wave Alliance). So behältst Du Fernzugriff und volle Konfigurierbarkeit.

Zusätzlich bietet ROCKETHOME 2 einen Wechselservice an. Damit kannst Du mit Deiner bestehenden Devolo-Zentrale auf ein neues System umsteigen – ohne jedes einzelne Gerät neu anlernen zu müssen.

Nachteil dieser Methoden: Du musst alle Sensoren und Aktoren neu anlernen.
Nachteil der ROCKETHOME-Methode: Du musst ggfs. eine neue Zentrale kaufen und der Service kostet knapp 10 Euro im Monat.

Günstige Alternativen für Einsteiger

Du hast genug von Z-Wave oder proprietären Wolken? Es gibt preiswerte Systeme, die ohne separates Gateway auskommen. Besonders für einfache Anwendungen (Licht, Steckdosen, einfache Sensorik) ist ELESION von Pearl3 eine Option: WLAN-basiert, günstige Geräte, unkomplizierte Einrichtung.

Klar: Ein WLAN-System ersetzt nicht jedes Detail eines komplexen Z-Wave-Setups. Aber für viele Alltagsfunktionen ist es ein pragmatischer Neustart – ohne große Kosten.

Vorteil dieser Lösung: Die Geräte sind ohne große Handstände auch über Google-Assistant und teilweise auch Alexa nutzbar, sodass Du sie mittel Sprachsteuerung bedienen kannst.

Praktische Weiterverwendungs-Tipps für Deine Z-Wave-Geräte

  • Backup machen: Sichere jetzt Screenshots Deiner Regeln/Szenen, damit Du sie im neuen Gateway nachbauen kannst.
  • Exkludieren/Inkludieren: Entferne Geräte sauber aus der Devolo-Zentrale (Exclusion), bevor Du sie im neuen Gateway anlernst (Inclusion).
  • Kompatibilitätsliste checken: Prüfe beim neuen Gateway, ob Deine Sensoren/Aktoren (Modelle/IDs) unterstützt werden.
  • Firmware beachten: Manche Geräte arbeiten stabiler mit bestimmter Firmware – Herstellerhinweise lesen.
  • Lokale Automationen bevorzugen: Regeln lokal im Gateway ausführen, damit Szenen auch ohne Cloud funktionieren.

Fazit

Devolo verabschiedet sich mit einem knappen „Danke“ – und lässt Dich mit den Folgen zurück. Ärgerlich, ja. Aber: Deine Geräte sind kein Elektroschrott. Mit einem anderen Z-Wave-Gateway oder einem günstigen Einstiegssystem wie ELESION kannst Du Dein Setup retten oder neu aufbauen.

Mir hat die Smarthome-Zentrale von Fibaro4 damals viel besser gefallen als die Zentrale von Devolo. Devolo wollte ja ein „idiotensicheres“ System für jedermann anbieten, während Fibaro auch den Bastler und Enthusiasten bedient. Das merkt man aber leider auch bei der Bedienbarkeit, man muss sich da schon sehr einfuchsen. Hat man das ber getan, bekommt man ein sehr schönes Smart-Home-System.

Die Lektion aus der Sache ist klar: Setze bei Smart-Home lieber auf offene Standards, lokale Steuerung und Systeme, die ohne Cloud überlebensfähig sind. Wer flexibel bleibt, steht beim nächsten Server-Ausstieg nicht wieder im Dunkeln.

Ich entschuldige mich bei allen Leserinnen und Lesern, die auf meine jahrelangen Empfehlungen hin, das Devolo-System gekauft haben. Ich habe diese Empfehlungen nicht aus kommerziellen Gründen ausgesprochen. Ich habe von Devolo nie eine Vergütung erhalten, die Artikel waren keine Werbung.
Nein, im Gegenteil: Ich war von Devolo Smart-Home echt überzeugt und habe es mit großer Freude selbst umfangreich genutzt. Genau wie Ihr stehe ich jetzt vor dem Smart-Home-Chaos, das Devolo hinterlässt.
Vom Unternehmen Devolo, wo wirklich nette und aufmerksame Menschen arbeiten, bin ich aber dennoch sehr enttäuscht. Zwar redet Devolo von 10 Jahren, die es das Smart-Home-System gegeben habe. Fakt ist aber, dass es ja für die Anwender Jahre gedauert hat, bis sie sich ihr perfektes System aufgebaut hatten.
So haben viele ja erst vor zwei oder drei Jahren damit angefangen. Und die trifft es besonders hart, weil nun, nach recht kurzer Zeit die Abschaltung erfolgt.
Von einem deutschen Unternehmen hätte ich erwartet, dass man das Ende viel früher ankündigt, den Usern ein bis zwei Jahre Zeit zur Umstellung gibt und erst dann das System einstellt und die Server abschaltet.
Die Abschalt-Ankündigung von Devolo kam aber am 21. August 2025 und lässt den Anwendern somit gerade mal 132 Tage bis zum Aus. Das ist echt zu kurz und schon fast eine Unverschämtheit.

Ich meine, wir alle, die uns beruflich mit der Materie beschäftigen, haben seit mindestens 2 Jahren vor dem Aus gewarnt und schon vor Monaten wurde das Ende zum Jahresende 2025 geleakt. Aber das ersetzt keine offizielle und vor allem rechtzeitige Ankündigung durch ein arriviertes deutsches Unternehmen.

Bildquellen:

  • devolo-zieht-den-stecker: Peter Wilhelm ki

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#devolo #DHC #Elesion #fibaro #Smart Home. Home Control #Zwave. Z-Wave. Pearl

Lesezeit ca.: 6 Minuten | Tippfehler melden


Lesen Sie doch auch:


(©si)