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Der Drachenlord – Mobbing – Über die Profilierungssucht auf YouTube

Drachenlord

Wenn man selbst immer wieder die Öffentlichkeit sucht, kann es keine Ruhe geben....

Rainer Winkler ist ein Mann, der im Internet Videos verbreitet, in denen er Musik teilt, Spiele spielt und über sein Leben berichtet. Es ist dies ein in meinen Augen eher armseliges Leben und ich halte Rainer Winkler für einen ziemlich dummen Menschen.

Aber das ist meine persönliche Meinung, jeder kann sich da gerne und recht bequem ein eigenes Bild machen. Rainer Winkler ist nämlich als der „Drachenlord“ bekannt und YouTube ist voll mit Inhalten, die sich mit ihm beschäftigen. Der Drachenlord ist ein eher korpulenter, großer Mann, der einen ungepflegten Eindruck macht, sich mit schwerem fränkischen Zungenschlag artikuliert und, ich will es vorsichtig formulieren, nicht dem Schönheitsideal entspricht.

In erster Linie ist Rainer Winkler aber ein Mensch. Er ist ein Mensch, der sich durch seine Videos und Streams verwirklichen möchte, der gerne auch den einen oder anderen Euro mit seinen Beiträgen verdienen möchte und der zunächst einmal nichts anderes getan hat und tut, als sich vor eine Kamera zu setzen und irgendwelches Zeug zu erzählen. Das, was er erzählt, sind meistens Schilderungen seiner Lebensumstände, Ideen und Pläne. Nach meinem Dafürhalten ist das Meiste dummes Zeug und unterstreicht meinen ganz persönlichen Eindruck, es hier mit einem Menschen zu tun zu haben, um dessen kognitive Fähigkeiten es nicht weit her ist.

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Aber, sich im Netz und speziell auf YouTube in dummer Weise zu äußern, oder sagen wir es so: Sich in den Internet-Medien auf sehr außergewöhnliche Weise zu äußern, ist doch nicht verboten, nicht strafbar und auch nichts Außergewöhnliches. Ich finde auf Anhieb Hunderte von Beiträgen auf YouTube, in denen sich Dumme, Blöde und Idioten zu Wort melden und Dummes, Blödes und Idiotisches verbreiten. Das Meiste davon verhallt einfach, vieles wird aber leider auch von noch Dümmeren für bare Münze genommen…
Wir können aber festhalten, dass das meiste dumme Zeug einfach nur versickert.

Bei Rainer Winkler war und ist das anders.

Schon recht früh haben sich Leute an ihm abgearbeitet. Mag es sein Dialekt sein, sein Aussehen, seine teils provokanten Äußerungen oder die Kombination aus alledem: Der Drachenlord wurde zum Ziel einer regelrechten Mobbing-Kampagne.

Was treibt Menschen an, zum Wohnhaus eines YouTubers zu fahren und dieses regelrecht zu belagern? Tage- und wochenlang musste die Polizei in Winklers Wohnort immer wieder ausrücken, um marodierende Banden von seinem Haus und Grundstück fernzuhalten und in die Schranken zu weisen. Es mussten sogar Versammlungsverbote ausgesprochen werden, um die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten.

Winkler selbst gehört zu den Menschen, die in einer solchen Situation der Bedrängung und Nachstellung nicht die Klappe halten können. In persona, aus dem Fenster heraus oder via YouTube und anderer Dienste wandte er sich immer wieder an die Öffentlichkeit und gab dummerweise seinen Senf zu den Ereignissen ab. Irgendwo kann man es nachvollziehen, dass er sich aufregt, dass er versucht, über diese Schiene Reichweite zu generieren und dass er als Opfer zeigen will, wie sehr man ihm zusetzt. Klug ist so ein Verhalten indessen nicht. Aber Kluges kann man vom Drachenlord auch bei bestem Willen nicht erwarten, möchte ich meinen.

Er gehört also zu denen, die Angriffe nicht einfach den Behörden melden und in gewisser Weise aussitzen und totschweigen, sondern er gehört zu denen, die mit einem Gegenstand in den Händen auf die Hasser (die Hater) zugehen und diese ebenfalls bedroht, verjagen und vertreiben will und auch noch darüber berichtet.
Es gab Zeiten, da konnte Winkler nicht einen Schritt tun, ohne von den Hatern gefilmt, beschimpft oder vorgeführt zu werden. Mehrmals wurden ihm Polizei und Rettungsdienste auf den Hals gehetzt, Hotels mochten ihn nicht mehr als Gast, weil anonym auf seinen Namen Essen in rauhen Mengen bestellt wurde und auch die Wohnungssuche wird und wurde dem Drachenlord unnötig erschwert. Sein Eigentum wurde beschädigt, seine Privatsphäre jahrelang mißachtet und wirklich jedes seiner Worte auf die Goldwaage gelegt.

Rainer Winkler, der Drachenlord, ist ein Opfer. In grausamer Weise wird hier deutlich, wie ekelhaft und abgrundtief schäbig Menschen sein können, die einen schwachen Mitmenschen dermaßen in die Enge treiben, bis er explodiert.
Feixend stehen die Hater parat, wenn Winkler dabei so über die Stränge schlägt, dass er am Ende selbst vor Gericht steht und verurteilt wird. Hätte man ihn einfach nur in Ruhe gelassen, wäre vieles nicht passiert.
In meinen Augen tragen allein die haßerfüllten Mobber die Schuld an der ganzen Misere.

Vielleicht ist es nicht lieb und nett von mir, wenn ich sage, dass ich den Eindruck habe, dass Rainer Winkler ein dummer Mensch ist. Aber der Liebe Gott hat ganz viele Arten von Menschen gemacht, darunter sind auch Dumme. Und diese Dummen oder Minderkompetenten haben genauso das Recht auf ein schönes Leben, wie alle anderen. Dummheit oder Intelligenz sind doch kein Qualitätsmerkmal für einen guten oder schlechten Menschen.

Ich kenne Herrn Winkler nicht persönlich. Vielleicht tue ich ihm Unrecht. Möglicherweise spielt er nur eine Rolle, das täte er dann aber gut. So bleibt mir nur die Anschau seiner Videos und da komme ich persönlich halt zu der Meinung, dass wir es hier mit einem sehr wehrhaften dummen Mann zu tun haben. Man sollte ihn einfach in Ruhe lassen.

Doch die Hater sehen das anders. Hämisch freuen sie sich darüber, wenn Winkler der Strom abgestellt wurde, wenn er Haus und Hof verliert, wenn er -oft genug durch ihr Zutun- es mit der Polizei zu tun bekommt und überhaupt wenn er einen Schaden erleidet.
Diese Hater, die meist aus der Anonymität des Netzes heraus agieren und allenfalls dazu in der Lage sind, sich als pöbelnde Masse zu installieren, sind verabscheuungswürdig.

Für genauso verabscheuungswürdig halte ich aber auch die YouTuber, die sich unter dem Deckmantel der Berichterstattung, Dokumentation und in Form von sogenannten „Reactions“ mit dem Thema Drachenlord und der Person Rainer Winkler befassen.
Es ist reine Profilierungssucht, dass es reihenweise Kanäle gibt, die ihre Reichweite und ein gewisses Publikumsinteresse erhöhen wollen, indem sie immer wieder Schwächlinge wie den Anzeigenhauptmeister und den Drachenlord vorführen. Christian Solmecke ist Rechtsanwalt und vielen Menschen bekannt. Der YouTube-Kanal der Kanzlei, für die er arbeitet, hat jüngst die Marke von 1 Mio. Abonnenten geknackt. Das schafft der beredte Rechtsanwalt mit seiner täglichen Analyse von interessanten Rechtsfällen und Sachverhalten. Aber auch er hat den Finger immer am Puls der Zeit, sprich am Nerv der Zuschauer, und lanciert immer wieder geschickt genau die Aufregerthemen, die Klicks und Abonnenten garantieren. So gehörten jüngst der Anzeigenhauptmeister und immer mal wieder der Drachenlord zu seinen Themen. Natürlich nur, um eine juristische Einordnung vorzunehmen, ja nee, is‘ klar.

Manche YouTube-Kanäle, wie „Der heilige Ofenkäse“ scheinen nur von der Beschäftigung mit dem Drachenlord zu leben.
Man muss sich das einmal vorstellen! Viele YouTuber verdienen richtig viel Geld, wenn sie genügend Abonnenten und Aufrufe ihrer Videos erzielen. Das bedeutet, da könnte jemand ein Gehalt in Form von Werbegeldern von möglicherweise mehreren tausend Euro im Monat bekommen, nur weil er alle paar Tage in gehässiger Weise die neusten Ergüsse von Rainer Winkler in einem Video zum besten gibt.
Letztlich verbreiten diese Leute Hass und mobilisieren möglicherweise auch noch den dummen Mob.

Zum Thema „Heiliger Ofenkäse“ schreibt jemand:

„Solche Kanäle die sich nur mit dem Drachenlord beschäftigen gibt es ja viele. Ist nicht mein Ding. Ich finde den Typen also Drachenlord so uninteressant und langweilig und kann diese Fanhysterie um ihn herum nicht ganz verstehen.

Dieser Drachenlord ist für diese Leute wie damals Tokio Hotel für die Teenager. Das man sich als Erwachsener in den Ausmaß mit dem Drachenlord beschäftigt kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Weil es hat auch nichts erfüllendes, nichts schönes. Man ergötzt sich nur an jemanden dem es vermutlich schlechter geht als einem selbst.

Das ist eine Welt die ich nicht verstehe.“
Quelle

Wenn ein sehr bekannter YouTuber, der sonst eher durch sein Prahlen und angeberisches Verhalten auffällt, beispielsweise in Bezug auf den Anzeigenhauptmeister mehrmals sinngemäß äußert, dieser laufe Gefahr, bald mal was aufs Maul zu bekommen, ist das sehr gefährlich.
Denn wenige Tage später wurde der Anzeigenhauptmeister tatsächlich zusammengehauen.

YouTuber haben auch eine Verantwortung. Man kann nicht einfach die Gewalt als normale Reaktion hinstellen, selbst wenn man blauäugig dazu sagt, man wolle damit keinesfalls jemanden zu Gewalttaten aufrufen. In dem Moment, in dem man erklärt, es würde einen nicht wundern, wenn demnächst dies oder das passiert, hat man es schon als mögliche und eventuell sogar normale Reaktion dargestellt. Die Zuschauer solcher Videos könnten sich dadurch sogar zu solchen Übergriffen ermutigt fühlen.
Wenn ein junger Kerl in einem YouTube-Video über das Thema LEGO, auch wieder so ein Reaction-Video, zum Jahresgewinn eines Spielzeughändlers von 1,8 Mio. Euro sagt, dafür würde er noch nicht einmal morgens aufstehen, ist das in meinen Augen ebenso lächerlich, wie angeberisch.
Jüngere und dümmere Zuschauer könnten aber sein Tun und seine Lebensweise als erstrebenswert erachten und so manches tun, um ihm nachzueifern. Das gilt auch für den Lamborghini-Mann, der so nebenbei äußerte, ihn würde es nicht wundern, wenn dem Anzeigenhauptmeister mal was passiert.


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Lesezeit ca.: 11 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 6. April 2024

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