ServiceWüste

Adventskalender und Gewinnspiele

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Es ist eine ganze Flut von Adventskalender und Gewinnspielen in der Zeit um Weihnachten über uns hereingebrochen. Sie alle suggerieren, man können wahnsinnig tolle Preise gewinnen und der Glückstopf sei so übervoll, daß überhaupt niemand ohne irgendeinen Gewinn bleiben müsse.
Ob das Conrad-Gewinnspiel, das XING-Spiel, der EMP-Adventkalender, der Adentskalender von McDonalds, das Schmecktakel bei McDonalds und vieles andere mehr.
Ich glaube in den letzten Wochen sind so an die 30-40 verschiedene Anbieter mit ähnlichen Spielideen per Mail an mich herangetreten.

Also gut, schauen wir mal!

Was zuerst auffällt, bei den meisten Gewinnspielen muß man sich erst einmal registrieren.
Das stimmt mich schon nachdenklich. Ich persönlich veranstalte ja auch immer mal wieder ein Gewinnspiel, mal gab es hier im Dreibeinblog einen echten Mac von Apple zu gewinnen, letztes Jahr im Bestatterweblog ein iPad und in diesem Jahr eine Reise nach Event-Berlin.
Die Namen und Adressen der Teilnehmer interessieren mich erst, wenn sie gewonnen haben. Vorher brauche ich sie nicht und bin mit der E-Mail-Adresse zufrieden (irgendwie muß ich ja den gezogenen Gewinner benachrichtigen, der sagt mir dann schon wie er heißt).

Bei den meisten anderen Spielen will man die kompletten Daten, inklusive Geburtsdatum und frecherweise fragen manche auch noch Hobbies, Interessen, Einkaufsgewohnheiten und bestimmte Vorlieben ab.
Es liegt also der Geruch nach Datensammelwut in der Luft. Es wird so ein Gewinnspiel in den meisten Fällen sowieso nur veranstaltet, um einmal mehr an die Daten der potentiellen Kunden zu kommen.
Natürlich wird immer auch das Anmelden zum Newsletter angeboten und oft darf man dafür noch eine extra Gewinnrunde spielen. Ja und selbstverständlich fehlt auch meist nicht das Kästchen, mit dem man sich „interessante Angebote von befreundeten Partnerunternehmen per Mail, Post und Telefon“ bestellen kann.

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Und was ist mit den Gewinnen? Da locken Autos, Motorräder, tolle Unterhaltungselektronik, Computer und und und…
Aber kaum einer gibt nur einen Gewinn und ein paar Trostpreise heraus, sondern die allermeisten der vorweihnachtlichen Gewinnspiele versprechen massenhaft Sofortgewinne für beinahe jeden Teilnehmer.
Und was sind das für tolle Sofortgewinne?

In erster Linie sind das Gutscheine und Rabattcoupons.

Über die habe ich mich noch nie wirklich freuen können, denn sie sind in fast allen Fällen an einen deutlichen Mindestbestellwert gebunden. Man hat also großzügig einen Gutschein über 5 Euro gewonnen, müßte dafür aber für 50 Euro einkaufen.
Und 10% sind eigentlich das ganze Jahr über bei allen möglichen Werbeaktionen drin.
Viele Gutscheine betreffen Firmen, bei denen ich sowieso noch nie etwas bestellt habe, weil ich von diesen Firmen nichts benötige oder sind für eben grundsätzlich völlig unattraktive Unternehmen.

Der Aufwand hält sich also, was die Kosten anbetrifft, in Grenzen. Da haut kaum einer irgendeinen Riesengewinn raus, sondern es werden Tausende kleiner, unnötiger Coupons verlost. Coupons für ein Hörbuch, einen Leihfilm, eine Online-Videothek, bei der man sich erst einmal anmelden muß und dann auch nicht vergessen darf, sich wieder abzumelden, sonst wird aus dem Gratis-Hörbuch, bzw. -film schnell eine dauernde Mitgliedschaft…

Daumen runter: Gefällt mir nicht!


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ServiceWüste

In der „Servicewüste“ navigieren wir durch die oft trockenen Landschaften des Einzelhandels, der Behörden und des Online-Shoppings, wo Kunden sich vernachlässigt oder ungerecht behandelt fühlen. Diese Rubrik beleuchtet prägnante Beispiele solcher Erfahrungen. Doch es geht nicht nur um Kritik: Wir heben auch jene Oasen hervor, wo Unternehmen sich durch außergewöhnlich guten Service abheben und beweisen, dass eine „Servicewüste“ nicht die Norm sein muss.

Entdecken Sie mehr darüber, wie einige Marken es schaffen, in einer Welt voller Herausforderungen positiv aufzufallen.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 26. Dezember 2013

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