Erinnert ihr Euch noch an Ignaz Kiechle? Dann sollte ich Euch auf die Sprünge helfen. Denn nach den Aktivistinnen und Aktivisten der letzten Generation und ihrer Affinität…
…zu Cyanacrylat, drohen nun die Landwirtinnen und Landwirte mit ihrer Affinität zu überbreiten Fahrzeugen, die öffentliche Ordnung zu desavouieren. Weshalb sie das tun, davon später mehr.
Von 1949 bis 1952 besuchte jener Ignaz Kiechle als Lehrling die Landwirtschaftliche Fachschule. 1953 trat er der CSU bei. Übrigens die einzige Partei, die auch im 21. Jahrhundert dem Misthaufen intellektuell noch die Treue hält. 1960 legte Kiechle die Meisterprüfung ab und bildete seitdem selbst Lehrlinge aus. Damals war dieses Wort übrigens noch gang und gäbe, auch ohne „m, w, d“ im Appendix. Heute sprechen die woken Germanist:*Innen von Auszubildenden. Das ist zum einen Gender-neutral und zum anderen regelkonform. Aber bevor ich wieder den Faden verliere, zurück zu Ignaz Kiechle.
Von 1958 bis 1968 leitete er den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb. Quasi ein Mann vom Fach, der selbst noch erlebte, wie würzig deutsche Gülle duftet, wenn man sie nach verrichtetem Tagwerk aus den Gummistiefeln gießt. Somit hatte er dann auch profunde Ahnung davon, was er als Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unter Bundeskanzler Helmut Kohl von 1983 bis 1993 so tat…oder auch nicht tat.
Ach Ignaz, sei froh, dass Du das nicht mehr erleben musst. Heute bekleidet dieses hohe Amt nämlich ein hagerer Sozialpädagoge, der auf seinem Balkon illegale Drogen anbaut. OK, das hat zwar entfernt auch etwas mit Erde zu tun; aber so prall und rosig, wie Ignaz zu Lebzeiten aussah und die Interessen seiner Kolleginnen und Kollegen von der heimischen Scholle, mit Inbrunst in Gesetze, Vergünstigungen und Ausnahmen goss, so nah am Thema wird der spindeldürre, vegane Hering aus Bad Urach nie sein, zumal die Landwirtinnen und Landwirte ihn eh nicht abkönnen.
Ich sag´s mal so: Die Landwirtinnen und Landwirte in diesem unserem Lande, konnten die grünen Bundesministerinnen und Bundesminister in dem für sie zuständigen Ressort noch nie wirklich ab. Insofern könnte man deren aktuelle Aversion gegen Cem Özdemir auch knicken, lochen und abheften. Was sich die Bundesregierung und er allerdings jetzt erlauben, schlägt dem Gülle-Fass den Boden aus und lässt die röhrenden Traktoren auch schon mal an einem Fährhafen den Aufstand proben und einen Vizekanzler die Flucht ergreifen.
Was war geschehen? Das Bundesverfassungsgericht hat der Ampelregierung die rote Karte gezeigt, ihr mal eben ein paar windige Buchhalter-Tricks gestrichen und dadurch ein Loch von schlanken 60 Milliarden € in den Bundeshaushalt gerissen. Deshalb müssen die Bundesministerien jetzt an allen Ecken und Enden sparen und haben unter anderem beschlossen, die Vergütungen für Agrardiesel und die verbilligte KFZ-Steuer für landwirtschaftliche Fahrzeuge abzuschaffen.
Die bäuerlichen Betriebe müssen somit für ihren Diesel den gleichen Preis zahlen, wie Autovermietungen, Speditionen, Taxiunternehmen, Amazon-Lohnsklaven, Bauunternehmen und, und, und.
Obwohl die Bauern es doch seit Jahrzehnten gewohnt sind, durchschnittlich die Hälfte ihres Einkommens traditionell in Form staatlicher Agrarsubventionen zu bekommen? Hallo, geht’s noch? Leute, ich sag Euch, wenn Ihr Euch das auf der Zunge zergehen lasst…
Ein durchschnittlicher Haupterwerbsbetrieb in diesem unserem Agrarland erzielte laut Landwirtschaftsministerium im Geschäftsjahr 2022/2023 Einnahmen von mageren 480.000 € und verbuchte damit einen erbärmlichen Minimalgewinn von gerade mal 115.000 €. Wie soll ein solches bäuerliches Unternehmen mit diesem Hungerlohn die astronomischen 2.900 € Agrardieselvergütung pro Jahr wuppen, die nun gestrichen werden sollen? Das würde ja satte 0,025 % des ohnehin kargen Einkommens brutal wegfressen. Sollen die Bauern das etwa aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen? Nochmal: Hallo, geht’s noch? Das wäre ein noch nie dagewesener Tabubruch…ein Affront sondergleichen…ein…also mir fehlen glatt die Worte. Dass dies die wackeren Treckerfahrerinnen und Treckerfahrer auf die Palme bringt und Straßen blockieren lässt, muss man doch verstehen, oder?
Mal im Ernst: 2023 soll die Agrardiesel- und die KFZ-Steuervergütung gerade mal läppische 2,4 Milliarden € betragen haben, also quasi Peanuts. Die paar lausige Kröten könnte man doch mit links bei der Kleinkindbetreuung einsparen, oder in Schulen, bei der Sanierung von Straßen, Brücken und Schienen, durch Kürzungen der Zuschüsse zur gesetzlichen Rente, bei völlig unnötigem Luxus, wie Kunst und Kultur, oder, oder, oder. Aber doch nicht ausgerechnet bei den Bäuerinnen und Bauern.
Denn diese sorgen mit ihrer schweißtreibenden Arbeit nämlich dafür, dass man beim Spazierengehen im Frühjahr, traumhaft schöne, gelb blühende Rapsfelder fotografieren kann, ohne dass einem irgendwelche blöde Insekten das Motiv verhageln. Bienen, Wespen, Hummeln und weiteres unappetitliches Zeug dieser Art, gibt es nämlich dort nicht, weil der umsichtige Landwirt dem ganzen Viehzeug beizeiten mit Glyphosat auf die Pelle gerückt ist. Dass aus dem Raps später unter anderem Bio-Sprit gemacht wird, wissen übrigens nur Wenige.
Also, Leute: Wenn Ihr das nächste Mal an die Tanke fahrt und Euer SUV bis zu Halskrause mit E-10, oder so, könnt ihr darauf vertrauen, dass darin, durch kluges und umsichtiges Wirken unserer Landwirtinnen und Landwirte, garantiert keine verwesten Insekten schwimmen und Euren Spritfilter verstopfen.
Und wenn Ihr das nächste Mal Eure Wasserrechnung überprüft, werde Ihr feststellen, dass die Aufbereitung des Grundwassers und das Herausfiltern des Nitrateintrags aus der Düngung in der Landwirtschaft, gerade mal zwei Drittel des Preises ausmachen. Also quasi ebenfalls Peanuts. Denn nur minimale 88% des besagten Nitrateintrags stammen nämlich tatsächlich von den Feldern. Deshalb müssen die Landwirte für die Services unserer Klärwerke zu Recht auch nichts bezahlen.
Und wenn Ihr das nächste Mal erkältet seid und überrascht darüber, dass Euch trotz der Einnahme eines Antibiotikums keine Nebenwirkungen plagen, dürft Ihr Euch bei den Bäuerinnen und Bauern bedanken. Denn die verfüttern, quasi prophylaktisch, nämlich Unmengen davon an ihr Vieh, damit es gar nicht nicht erst krank wird, und dadurch hat sich Euer Körper schon daran gewöhnt. Allerdings nur dann, wenn auch Fleisch und Milchprodukte auf Eurem Speiseplan stehen. Logisch, oder?
Und wenn Ihr das nächste Mal an einem Tafelladen vorbeifahrt, an dem die Ärmsten der Armen unserer Gesellschaft schlangestehen, solltet ihr eines bedenken: 2022 haben unsere fleißigen Bäuerinnen und Bauern so viel Gemüse, Kartoffeln, Früchten, Salate, etc. produziert, dass alle Bürgerinnen und Bürger pappsatt wurden und trotzdem noch 10,9 Millionen Tonnen davon weggeworfen werden konnten. Durch besonnenes Handeln der großen Lebensmittelmärkte konnte jedoch ein Teil davon auch dieses Jahr wieder abgezweigt und kostenlos an die Bedürftigen verteilt werden. Insofern kann man den karitativen Charakter des Wirkens unserer deutschen Bäuerinnen und Bauern gar nicht hoch genug einschätzen.
Wollen wir tatsächlich, dass all diesen fleißigen Wohltäterinnen und Wohltätern der Bankrott droht und ihrem selbstlosen Wirken für die Bürgerinnen und Bürger in diesem unserem Lande das Aus, nur weil eine linksgrün-versiffte Bundesregierung ihnen willkürlich den Geldhahn zudreht?
- Bundesarchiv_Bild_183-1987-1122-014_Muenchen_Besuch_Werner_Felfe_Ignaz_Kiechle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1987-1122-014 / Link, Hubert / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5424205
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