Da fährt also eine Frau, Anfang fünfzig, blond, zu einer bekannten Autoreparatur-Kette und läßt ihr Auto durchsehen. Im Juni steht der nächste TÜV-Termin an, da will sie sicher sein, daß alles gemacht ist.

Man hebt das Auto hoch, schaut und tut und macht.
Dann die Diagnose:
In der Bremsflüssigkeit sind 2% Wasser, die muß getauscht werden.
Klimaanlage ohne Funktion, muß neu befüllt werden.
Batterie hat nur noch 37% Leistung, muß getauscht werden.
Zwei Querlenker (o.ä.) vorne sind ausgeschlagen, müssen getauscht werden
Alle Stoßdämpfer sind undicht und ölen, müssen all gewechselt werden.
In einem Reifen steckt eine Schraube, da müssen zwei neue Reifen her.
Vorne und hinten müssen alle Bremsen gemacht werden, jeweils Scheiben, Beläge und Bremssattel.
Ob des präsentierten Kostenvoranschlags bekam die Gute einen Schreck und sagte, sie müsse das erstmal mit ihrem (nicht vorhandenen) Ehemann besprechen.
Okay, dann fährt sie zu Hugo und seinem Sohn, die beide eine kleine, freie Werkstatt betreiben.
Hugo macht dasselbe, er fährt den Wagen auf die Hebebühne und schaut alles nach.
Seine Diagnose:
Bremsflüssigkeit ist sieben Jahre alt, muß neu.
Klimaanlage bläst ordentlich kalt, ist absolut in Ordnung.
Die Batterie hat nicht 37% sondern 73% und ist noch sehr gut.
Die Querlenker (oder welche Streben das auch immer waren), lassen sich selbst mit einer Brechstange nicht zum Klappern bewegen. Sind also ok.
Die Stoßdämpfer sind frisch mit hellem Motoröl eingesprüht worden. Die sind absolut in Ordnung.
Den Reifen macht Hugo runter und repariert ihn, 20 Euro.
Vorne sind die Bremsen absolut in Ordnung, hinten müssen nur die Beläge neu.
Mit anderen Worten, bei der „Service-Kette“ hat man wahrscheinlich versucht, die Frau übers Ohr zu hauen.
Unterstellen wir mal, daß Hugo und sein Sohn ihr Handwerk verstehen, dann sieht das danach aus, als hätte man in der ersten Werkstatt versucht, weil es ja eine Frau ist, die sowieso keine Ahnung hat, noch ordentlich zusätzlich Kasse zu machen. Da werden dann schnell noch so ein paar Sachen „gefunden“, die gar nicht reparaturbedürftig sind.
Mir wäre es zudem auch neu, daß sich der TÜV dafür interessiert, ob die Klimaanlage kalt bläst …
Der Hammer sind aber die Stoßdämpfer. Wenn da Öl austritt, ist es ein zähflüssiges, meist dunkles Öl. Es läuft am Stoßdämpfer herunter und dort bleibt dann Schmutz von der Straße kleben.
In diesem Fall war es aber neues, sauberes, helles Öl, vermutlich Motorenöl, das hingesprüht oder -gespritzt worden war. Denn man konnte auch sehen, daß es an anderen Teilen und an der Innenseite der Reifen hingesprüht worden war.
Da hat man also flugs einen Schaden „konstruiert“, der gar keiner war.
Hugo hat die Stoßdämpfer ordentlich gereinigt und eine Probefahrt über die Hoppelpiste gemacht. Anschließend wieder Nachschau: Kein Ölaustritt an keinem Dämpfer.
Seltsam, oder?
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Nach dem Bericht klingt das so. Aber, wenn sich die Geschichte tatsächlich so zugetragen hat, was spricht dann dagegen, die „bekannte Autoreparatur-Kette“ beim Namen zu nennen?
Das mache ich nicht, da mir diese Geschichte von einer Bekannten erzählt wurde, der das so passiert ist.
Jetzt im Nachhinein, wie soll man das mit dem Öl noch beweisen, wenn der andere Werkstattmann alles weggewischt hat?
Ich setze mich da nicht in die Nesseln und riskiere einen Rechtsstreit, vertraue aber meiner Bekannten insoweit, dass ich ihr das glaube und hier berichte.
Diese Autoreparaturkette (ein bischen googlen reicht dafür schon aus, um zu wissen ) macht das nicht nur bei Frauen. meines Wissens verdienen die Mitarbeiter Ihr Geld hauptsächlich werden den Umsatz, den sie „generieren“ und wenn der nicht hoch genug ist, gibt es anscheinend Druck. Soweit ich weiß, gab es scoager schon einen Fernsehbericht darüber, könnte jetzt aber ncht sagen, wo und wann der lief.
Oh, wie schön, noch ein „Reinfall“ – waren nicht zufällig die drei netten Herren mit der Schmalzlocke, die immer YoYoYo singen, oder doch? Mit denen ist mir nämlich etwas Ähnliches passiert: ich selbst bin gelerntes Kfzetti und kann entsprechend sagen, ein bisschen Ahnung habe ich. Ich brauchte lediglich einen Reifenwechsel, die hatten ein nettes Angebot zu der Zeit. Altreifen kostenlos entsorgen und ne kostenlose Neureifenmontage dazu beim Kauf von Schießmichtot-Reifen, umziehen und Wuchten mit Gewichte im Preis inkl. und ich hätte für die Reifen pro Stück beim anderen Händler nur 10 Euronen weniger gezahlt, hätte aber noch Montage, Wuchten, Gewichte und Entsorgung zahlen müssen. Da ich Werkstätten im Allgemeinen nicht traue (hab ja in einer „renomierten“ Werkstatt gelernt und kenne einige Tricks!) stehe ich gerne dabei, wenn die Pellen runter sind, weil ich dann mal eben selbst zur Taschenlampe greife und mal nach dem Rechten schaue – Stoßdämpfer, Federn, Bremsschläuche, Bremsen ect.
Nu kosteten die Bremsbeläge nebst Scheiben mal eben für mein damaliges Fahrzeug etwa 280€, nur Materialwert, nur vorne. Das wusste ich. Und ich wusste auch, dass ich innert der nächsten 12 Monate Beides tauschen musste. Aber alles Weitere sah gut aus. Da schickt mich der Mechaniker raus aus der Werkstatt, der Verkäufer hätte da noch was, er wollte mich also los werden. Der Mechaniker selbst war ein netter Kerl, etwas ungepflegt, aber das ist so kurz vor Feierabend im Sommer schonmal möglich, wenn man es zudem noch Freitag hat und man selbst so ziemlich eine der letzten Kunden ist.
Der Verkäufer wollte lediglich wissen, ob ich schon Mitglied im Club wäre, weil das gäbe ja Prozente und ich würde immer schön am Ball bleiben und ob ich denn eventuell noch einen Ölwechsel bräuchte und was er sonst so für mich tun könnte. Nix, Alles tutti, ich wieder zurück.
Da streift der Werkstattmeister um mein Auto (auf der Bühne oben, alle vier Räder runter) und schnalzt ständig mit der Zunge. Und schüttelte wehement den Kopf. Und als ich ihn ansprach, ob etwas nicht stimmen würde, meinte er, er müsse den Wagen wohl da behalten, die Bremsen müsste man erst bestellen, die Schläuche auch und ich dürfte mit der Karre so nicht vom Hof. Ich stutzte ETWAS! Und ließ mir erklären, was er meinte.
Vorne wären ja nie Beläge völlig runter, die Scheiben hätten anständig Grat und ein Schlach sei angerissen, da läuft Bremsflüssigkeit raus. Hab ihn gefragt, wie lange er seinen Meisterbrief jetzt hätte… und ob er ne Brille bräuchte. Dieser mensch war dann etwas… sagen wir – angefasst. Er verstand wohl, was ich ihm zu sagen versuchte. Der Mechaniker gesellte sich dazu und ich bat um ne Lampe. Und zeigte dem Meister, dass ich als Frau sehr wohl Ahnung hab. Und bat auch um Bremsenreiniger und nen Lappen – um die angepinselte Bremsflüssigkeit, die da 10 Minuten vorher noch nicht gewesen ist, weg zu wischen. Und der Mechaniker grinste. Und ich bat den Mechaniker, doch bitte mal eben oben im Wagen die Bremse zu betätigen, dann würde, so denn ein Leck da sei, doch Bremsflüssigkeit austreten. Es kam nichts – und die Bremsscheiben hatten noch nicht genug Grat und die Beläge waren noch dick genug. Zu der Zeit habe ich öfters mal mein Lehrbuch mitgeführt, einfach so. Und da gabs ne Angabe, wieviel die Bremsbeläge mindestens haben müssen. Und nen Messschieber konnte ich auch bedienen…. der Meister hat sich in Grund und Boden geschämt! Von der Anzeige wegen versuchten Betruges habe ich abgesehen, allerdings habe ich kein gutes Haar an dem Mann gelassen, nachdem ich da weg war. Und anscheinend war ich nicht die Einzige, die da so hintergangen wurde… naja, bei mir war das nur der Versuch. Blöd, wenn man sowas unterschätzt. Aber mit was für einer Dreistigkeit da gearbeitet wird… unglaublich!
Das ist weder auf die Kette mit den drei durch Punkten getrennten Buchstaben noch auf die von Flauschkrähe genannte beschränkt… Lockangebot, und wenn der Wagen auf der Bühne steht ist auf einmal doch noch was kaputt, was dringend gemacht werden muss.
„Damals“, also bevor ich den aktuellen Schrauber meines Vertrauens gefunden hatte, waren z.B. am Passat die Achsmanschetten angeblich kaputt, als er für „nur TÜV machen“ bei dem großen roten Anbieter war. Hab ich nicht geglaubt, sie sollten mir das zeigen – und natürlich waren sie dann kaputt („das kann ganz spontan geschehen, auch wenn die letzte Woche noch gut aussahen“). Ich konnte aber nicht beweisen, dass die frischen und scharfen Schnittkanten an den Manschetten von denen waren.
Oder auch gut: Radwechsel mit Einlagerung… ja sicher, die Bremen sind fällig (zu dem Zeitpunkt noch keine 2.000km nach Komplettausch drauf).
Endgültig den Rest gab mir, als ich meinen Landrover (auch beim roten Anbieter für HU abgegeben) mit Mängelkarte von GTÜ oder einem dieser Vereine zurückbekam mit Mängeln, die gar keine waren – Kennzeichen nicht ordnungsgemäß positioniert (über der Frontscheibe, vollkommen legal), Scheinwerfer ohne E-Nummer (Originalteile), keine Fahrgestellnummer zu finden (ist gleich zweimal ohne viel Aufwand abzulesen) – und auf dem Einachs-Bremsenprüfstand haben sie dann noch probiert, meine Differentiale zu schrotten. Nein danke…
Seitdem: der kleine Schrauber um die Ecke, der zwar keinen schnieken Verkaufsraum hat und wo die Teile sicherlich einen Euro mehr kosten, aber dafür passen Preis und Leistung zusammen und ich werde nicht über den Tisch gezogen.