ServiceWüste

Das kostet extra

Restaurantpixabay

Ich traue meinen Ohren nicht. Am Nachbarstisch in einem Eiscafé in Viernheim bestellt eine Dame einen Nußbecher mit Sahne und Schokosoße. „Die Schokosoße aber bitte über die Sahne, ja?“
Der Kellner notiert das und bringt wenig später das Gewünschte, jedoch ohne Schokosoße.
Die Dame ruft den Kellner nochmals freundlich zu sich und moniert die fehlende Soße.

„Oh, kein Problem, kommt sofort.“

Kurz darauf bekommt sie ein kleines Fingerschälchen mit der Soße.

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Alles gut, oder?

Doch dann kommt der Kellner mit der Rechnung und verlangt zusätzlich zum Preis für das Eis noch 1,50 € für die Soße. Ja, die koste extra, weil sie ja in der Sauciere gebracht worden sei.

Hammer! Eine Unverschämtheit! Nur weil der Kellner vorher vergessen hat, die normalerweise kostenlose bzw. im Preis inbegriffene Soße zu liefern, soll die Kundin jetzt 1,50 € extra bezahlen.

Die Kundin hat sich geweigert und das zu Recht.

Vor ein paar Jahren waren wir in einem chinesischen Restaurant. Ein Schild verhieß: „Mittagsbuffet im Restaurant ‚all you can eat‘ 15,- €“
Wir kehrten dort ein und beluden unsere Teller. Dann sahen wir daß neben dem Buffet eine Tür ins Freie führte, wo auch bestuhlt und eingedeckt war. Weil schönes Wetter war, nahmen wir draußen Platz.
Dort aßen wir ganz alleine, es war sonst niemand da, dann holten wir uns noch eine zweite Runde und schließlich noch einen Nachtisch, es war ja all you can eat.

Und dann? Dann kam der Wirt und wollte 45 Euro pro Person! Es heiße ja „Mittagsbuffet im Restaurant“. Wer draußen esse, für den koste es pro Runde am Buffet 15 Euro. Schließlich könne er bei Leuten die draußen sitzen, nicht überprüfen, wer alles von den „all you can eat“-Portionen esse.
Ich habe das nicht bezahlt. Seine Argumentation hätte ich gelten lassen, wenn er uns vorher darauf hingewiesen hätte und wenn wirklich noch jemand da gewesen wäre.

In einem anderen Restaurant kehrte eine Familie mit zwei kleinen Kindern ein. Das kleine Mädchen hatte keinen Hunger und wollte nur was trinken. Ihr kleiner Bruder wollte Pommes mit Majo.
Dann schaffte der Kleine aber die Pommes nicht ganz bzw. wollte die Schwester davon welche abhaben. Also brachte der Wirt noch einen zweiten Teller und ein zweites Besteck.
Dafür verlangte er dann 1 Euro.

Gerechtfertigt? Was meint ihr?

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    ServiceWüste

    In der „Servicewüste“ navigieren wir durch die oft trockenen Landschaften des Einzelhandels, der Behörden und des Online-Shoppings, wo Kunden sich vernachlässigt oder ungerecht behandelt fühlen. Diese Rubrik beleuchtet prägnante Beispiele solcher Erfahrungen. Doch es geht nicht nur um Kritik: Wir heben auch jene Oasen hervor, wo Unternehmen sich durch außergewöhnlich guten Service abheben und beweisen, dass eine „Servicewüste“ nicht die Norm sein muss.

    Entdecken Sie mehr darüber, wie einige Marken es schaffen, in einer Welt voller Herausforderungen positiv aufzufallen.

    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 22. April 2015

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