Die Medien berichten von einem Rekordstart für Frank-Schätzing-Serie „Der Schwarm“ in der ZDF-Mediathek
Im Februar wurden die ersten drei Folgen zum Ansehen freigegeben, weitere drei der insgesamt achtteiligen Serie konnten wir ab dem 1. März 2023 schauen.
Schon im Vorfeld gab es einen großen Hype um die mit 44 Mio. € teuerste europäische Serienproduktion.
Ohne zu spoilern geht es in der Serie um Folgendes: Das ausbeutete und seiner Bestände beraubte Meer schlägt zurück. Friedfertige Wale greifen Boote an, Meereswürmer zerfressen Strukturen und Krabben kommen zuhauf an Land.
Was in Frank Schätzings Text konsequent aufeinander folgt, die von Anfang an düstere Stimmung in immer mehr Spannung sich immer mehr verdichten lässt und insgesamt sehr gut recherchiert wirkt, wird in dem ZDF-Achtteiler zu genau dem, was wir von deutschen Mehrteilern seit Jahren erwarten dürfen, ein zäher Brei, behäbig erzählt und endlos zerlabert.
Der erhobene Öko-Zeigefinger wird immer wieder gezeigt, die Darsteller quälen sich durch ewig lange Beziehungsdialoge und letztlich wartet der Zuschauer immer auf die angekündigten Effekte.
Ein Beispiel: In einer Szene rollt ein gefährlicher Tsunami auf die Küste zu. Menschen und Gebäude werden zu Schaden kommen, Panik macht sich breit, die Protagonisten spielen mit weit aufgerissenen Augen.
Viel Potential also, um die Zerstörung zu zeigen, die das Meer an den Küsten verursacht, um den Widersacher Mensch zu vertreiben.
Jeder halbwegs begabte Kurzfilmer hätte mit Modellen, geschickten Schnitten und etwas Zeitlupe eine tolle Szenerie gefilmt. Was erst darf man also bei dieser teuren Produktion mit all ihren Möglichkeiten erwarten?
Ein (tatsächlich nur einer) kleiner Leuchtturm wird durch die Fluten umgespült, that’s ist, das war’s, mehr bekommt der Zuschauer von den ungeheuren Zerstörungen und den über 300 Todesopfern nicht zu sehen. Den Rest muss man sich vorstellen, wie im Kasperletheater.
Bei alledem ist die grottenschlechte Perücke der Hauptdarstellerin nur ein nebensächliches Indiz dafür, dass hier mehr Schein als Sein geboten wird.
Technisch ist die Produktion unter Federführung des ZDF als internationale Koproduktion gemeinsam mit France Télévisions, Rai, ORF, SRF, der Viaplay Group und Hulu Japan tiptop. Die Kameraführung ist klasse, die Bilder schön und der fliegende Wal am Anfang ein Highlight.
Aber ansonsten: Ein Mehrteiler, der nur deshalb so laaaaaaang ist, damit er sich den dank Netflix, YouTube und Co. veränderten Sehgewohnheiten anbiedert. Außerdem verkaufen sich solche Sachen international erfahrungsgemäß gut und insgesamt 4mal spielfilmlang darf dann auch was kosten.
Das wäre besser gegangen, echt jetzt.
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