Ab und zu schickt mir ΑΜΑΖΟΝ Anfragen von „Mitkunden“, die ein Produkt kaufen möchten, das ich schon erworben habe und die etwas darüber wissen möchten.
Das ist eine sehr praktische Funktion, finde ich.
Hin und wieder schreibe ich auch Rezensionen, und zwar ausdrücklich nicht nur dann, wenn mich die Unzufriedenheit dazu treibt, sondern auch, wenn ein Artikel wirklich gut ist. Mir selbst haben ehrliche Rezensionen schon oft geholfen und ich möchte so ein bißchen davon auch zurückgeben.
Es gibt zwar Zeitgenossen, die meinen, ΑΜΑΖΟΝ müsste sie für ihre ach so wertvolle Meinung bezahlen, und die sich dem ganzen Rezensionswesen entziehen. Okay, das ist deren Sache. Aber ich finde, dass wir so viel Marketinggewäsch und falsche Versprechungen um die Ohren gehauen bekommen, dass ein paar ehrliche Meinungen gut tun. Klar, man muss da die Spreu vom Weizen trennen. Die ewig hochgejubelten Rezensionen von VINE-Produkttestern, die mit Gratisprodukten geködert werden, und die gefakten chinesischen Jubelbewertungen, sind lästiges Beiwerk, aber für einen halbwegs gebildeten Menschen durchaus erkennbar.
Diesmal fragte jemand:
Diese Frage ist absolut berechtigt. Denn der Begriff „koffeinfrei“ ist ein bisschen irreführend – ganz ohne Koffein ist auch der entkoffeinierte Kaffee nicht.
Ich selbst trinke eigentlich den ganzen Tag Kaffee. So an die 10 bis 12 große Tassen (Mugs) werden es schon sein, denke ich.
Da kann ich es mir überhaupt nicht erlauben, ständig Kaffee mit Koffein zu trinken, oder wie es hier heißt „mit Bumms“.
Deshalb kaufe ich oft entkoffeinierten Kaffee, in letzter Zeit klassisch den guten alten Kaffee Haag (der heute übrigens auch von Jacobs bzw. Douwe Egberts kommt)1.
Auch sehr gut ist der Lavazza entkoffeinierte Kaffee in der hellblauen Packung.
Etwas häufiger hole ich aber den Kaffee Haag, da der kaum teurer ist als normaler Kaffee. Der Lavazza kann schon mal empfindlich teurer sein.
Koffeinfrei bedeutet nicht koffeinlos
In der Europäischen Union darf Kaffee dann als koffeinfrei bezeichnet werden, wenn er weniger als 0,1 % Koffein enthält. Für löslichen Kaffee gilt sogar ein noch geringerer Grenzwert: 0,3 % in der Trockenmasse. Doch diese Zahlen allein sagen noch nicht viel aus. Entscheidend ist, was letztlich in der Tasse ankommt.
Was bedeutet das in der Praxis?
Eine Tasse normaler Filterkaffee enthält im Schnitt etwa 85 mg Koffein. Beim koffeinfreien Kaffee liegt der Wert dagegen bei etwa 6 bis 15 mg pro Tasse, je nach Bohne, Röstung und Zubereitungsmethode. Das ist also etwa ein Zehntel bis ein Zwanzigstel der üblichen Menge.
Mit anderen Worten: Man müsste etwa 8 bis 10 Tassen entkoffeinierten Kaffee trinken, um auf denselben Koffeingehalt wie bei einer einzigen normalen Tasse zu kommen2.
Warum ist überhaupt noch Koffein enthalten?
Die Entkoffeinierung ist ein komplexes Verfahren, das entweder mit Wasser, Lösungsmitteln, CO₂ oder Aktivkohle arbeitet. Dabei wird der größte Teil des Koffeins aus der Bohne extrahiert, aber eben nicht alles. Eine vollständige Entfernung ist technisch kaum möglich – und auch nicht notwendig, um die gesundheitlichen Effekte von Koffein zu vermeiden.
Übrigens: Koffein steckt von Natur aus in der Kaffeebohne. Um es zu entfernen, muss der Kaffee vor der Röstung behandelt werden – was zusätzlich Zeit, Energie und Know-how erfordert.
Für wen ist koffeinfreier Kaffee eine gute Wahl?
• Schwangere und Stillende, die ihren Koffeinkonsum reduzieren möchten
• Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlafstörungen
• Kaffeeliebhaber, die den Geschmack genießen, aber auf den Wachmacher verzichten wollen
• Menschen, die abends gerne noch eine Tasse trinken – ohne die Nacht auf der Bettkante zu verbringen
Auch wenn der Geschmack früher oft als „muffig“ oder „flach“ galt: Moderne Röstverfahren und entkoffeinierte Spezialitätenkaffees bieten heute erstaunlich aromatische Alternativen.
Ich persönlich kann den Kaffee von „normalem“ Kaffee überhaupt nicht unterscheiden.
Ich brühe ja meinen Kaffee mit einer Siebträgermaschine auf und die erzeugt fast aus jedem Kaffeemehl was Gutes. Und außerdem bin ich sowieso kein Kaffeegourmet. Schwarz, nicht so heiß und ohne irgendwas drin muss er sein.
Fazit: Koffeinfrei ist nicht koffeinlos – aber ziemlich nah dran
Wer empfindlich auf Koffein reagiert oder einfach später am Tag gern noch eine Tasse Kaffee trinkt, kann mit gutem Gewissen zum entkoffeinierten Kaffee greifen. Denn auch wenn „koffeinfrei“ nicht gleich „koffeinlos“ bedeutet – der Koffeingehalt ist so gering, dass er in der Regel keine physiologische Wirkung mehr entfaltet.
Und wie sagte Paul-Egon Mahler so schön: „Wenn ich zehn Tassen trinken muss, um wach zu werden, schlafe ich lieber eine Stunde länger.“
Weitere Themen rund um Genuss, Gesundheit und Lebensfreude findest Du regelmäßig hier im Blog.
Wenn Du Fragen oder eigene Erfahrungen mit entkoffeiniertem Kaffee hast – schreibe mir gern einen Kommentar!
- decaf: Peter Wilhelm KI
Fußnoten:
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