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Wie heißen Tiergruppen? Von Rudel bis Karawane – die wichtigsten Bezeichnungen erklärt

Eine Gruppe Wale nennt man auch Schule

Delfine in der Schule, Wölfe im Rudel, Bienen als Staat: Tiergruppen haben im Deutschen erstaunlich präzise Namen. Diese Übersicht zeigt die gebräuchlichsten Begriffe, typische Arten – und warum die Bezeichnung passt.

Rudel

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Typische Tiere: Wölfe, Wildhunde, Schakale, Hyänen (umgangssprachlich auch „Klan“ bei Tüpfelhyänen).

Warum dieser Begriff: Rudel1 beschreibt die sozial organisierte Jagdgemeinschaft von meist Raubtieren mit klarer Hierarchie und Arbeitsteilung (gemeinsame Jagd, Aufzucht, Revierverteidigung). Ein Rudel ist in der Verhaltensbiologie eine klar abgegrenzte und persönliche Gemeinschaft von Säugetieren. Es gilt als geschlossen, weil die Mitglieder nicht einfach durch andere ersetzt werden können. Zugleich ist es individualisiert, da sich die Tiere gegenseitig kennen und aufeinander abgestimmt sind. Typisch für ein Rudel sind eine ausgeprägte Rangordnung sowie eine gewisse Form von Arbeitsteilung innerhalb der Gruppe.

Meute

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Typische Tiere: Vor allem Gruppen von Jagdhunden (auch im Waidwerk gebräuchlich) nennt man Meute2.

Warum dieser Begriff: Aus der Jagdsprache stammend; betont das gemeinsame Hetzen/Verfolgen in einer geführten Hundeschar. In erster Linie für Gruppen von Jagdhunden verwendet, die für diesen Zweck abgerichtet wurden.

Rotte

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Typische Tiere: Wildschweine (v. a. Bachen mit Frischlingen); auch bei Kaninchen umgangssprachlich anzutreffen.

Warum dieser Begriff: Rotte3 meint kleinere, lose Familienverbände, die zusammen Nahrung suchen und Schutz bieten; alte Keiler leben meist einzeln. Eine Rotte – im Englischen auch „Sounder“ genannt – setzt sich nicht nur aus einer Bache mit ihren Frischlingen zusammen, sondern umfasst mehrere Bachen, deren Nachwuchs sowie die Überläufer, also die einjährigen Tiere beider Geschlechter aus dem letzten Jahrgang. Ältere Keiler gehören nicht zur Rotte; sie leben getrennt und schließen sich nur während der Rauschzeit zur Fortpflanzung vorübergehend an.

Herde

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Typische Tiere: Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde, Zebras, Gnus, Kamele, Lamas, Alpakas, Elefanten.

Warum dieser Begriff: Herdentiere4 sind überwiegend aber nicht nur Pflanzenfresser; der Verbund dient dem Schutz (viele Augen), dem Nachwuchsschutz und der Orientierung. Bei Zebras und Wildpferden gibt es „Haremstruppen“ (ein Hengst, mehrere Stuten) und Junggesellengruppen. Eine Herde ist eine Gruppe meist gleichartiger, größerer Säugetiere. Innerhalb der Gemeinschaft können einzelne Tiere durchaus verwandtschaftliche oder soziale Bindungen haben, doch diese Beziehungen betreffen nicht die Herde als Ganzes. In der Zoologie versteht man unter einer Herde vor allem eine Gruppe größerer, meist gleichartiger Tiere, die sich laufend am Boden fortbewegen (kursoriale Lebensweise) und häufig Pflanzenfresser sind. Dazu zählen in erster Linie große Säugetiere sowie große Laufvögel. Der Begriff wird sowohl für Wildtiere als auch für Haustiere verwendet. Tiere, die typischerweise in solchen Verbänden leben – ob wild oder domestiziert – bezeichnet man als Herdentiere.

Schwarm

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Typische Tiere: Vögel (z. B. Stare), Fische (Heringe, Sardinen), Insekten (Heuschrecken).

Warum dieser Begriff:Ein Schwarm5 ist in der Regel eine Gruppe von Tieren, die bei der Fortbewegung den Boden nicht berühren. Der Schwarm betont die synchrone Bewegung vieler Individuen; das reduziert Prädationsrisiko und verbessert Orientierung/Futterfindung. Bei Fischen unterscheidet man in der Fachsprache teils „Schwarm“ (Ansammlung) vs. „Schule“ (eng koordiniert). Unter Schwarmverhalten versteht man das Phänomen, dass sich Fische – vor allem Schwarmfische –, Vögel, Insekten und andere Tiere zu größeren Verbänden zusammenschließen. In der Regel handelt es sich dabei um Individuen derselben Art, doch können sich auch Schwärme aus verschiedenen Arten und Altersstufen bilden. Typische Beispiele sind Heringe, Stare oder Wanderheuschrecken. Bei Meeressäugern wie Delfinen wird ein solcher Zusammenschluss „Schule“ genannt, bei Landsäugetieren spricht man von einer Herde. Wenn sich eine Tiergruppe in großer Geschwindigkeit gemeinsam bewegt, verwendet man den Fachbegriff „Stampede“. Sogar bei beweglichen Mikroorganismen, etwa bestimmten Bakterien, spricht man von „Schwärmen“ (englisch: swarming), wenn sich diese massenhaft über oder durch zähflüssige Substrate wie Meeresbodensedimente fortbewegen.

Schule

Eine Gruppe Wale nennt man auch Schule

Typische Tiere: Delfine, Wale (deutsch oft „Gruppe“), Schwarmfische.

Warum dieser Begriff: In der Meeresbiologie betont „Schule“6 die eng koordinierte, gerichtete Fortbewegung – bei Delfinen zusätzlich die soziale Bindung („school/pod“). Meeressäuger leben häufig in engen sozialen Verbänden, die man als Schulen oder Gruppen bezeichnet. Diese Gemeinschaften bestehen meist aus wenigen bis zu mehreren Dutzend Individuen. In der Regel werden die Verbände von einem erfahrenen, älteren Tier angeführt. Häufig setzen sich die Gruppen aus Weibchen und Jungtieren zusammen, während jüngere Männchen eigene Verbände bilden, sogenannte Junggesellengruppen. Die Tiere legen täglich weite Strecken im Wasser zurück und können je nach Art beträchtliche Tauchtiefen erreichen. Innerhalb der Verbände herrscht eine klare soziale Struktur, die für Schutz, gemeinsame Jagd und soziale Bindung wichtig ist. Die Verständigung erfolgt über eine Vielzahl von Lauten, insbesondere Pfeif- und Klicktöne, wobei jedes Tier über charakteristische Signale verfügt, die es für seine Artgenossen eindeutig erkennbar machen.

Staat / Volk

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Typische Tiere: Bienen (Bienenvolk), Wespen, Ameisen, Termiten, Nacktmulle.

Warum dieser Begriff: Hochorganisierte Sozialverbände mit Kastenwesen (Königin, Arbeiterinnen, Drohnen), strikter Arbeitsteilung und Brutpflege – die Parallele zum menschlichen „Staat“7. Ein „Staat“ bezeichnet in der Biologie die am stärksten ausgeprägte Form des sozialen Zusammenlebens von Tieren. Dieses hochentwickelte Sozialverhalten, das man auch als eusozial bezeichnet, findet sich vor allem bei Insekten wie Bienen, Ameisen oder Termiten. In einem solchen Verband übernehmen mehrere Tiere gemeinsam die Brutpflege, kümmern sich also nicht nur um ihren eigenen Nachwuchs, sondern auch um den der anderen. Nahrung wird nicht nur gemeinsam beschafft, sondern auch untereinander verteilt, beispielsweise indem Tiere ihre Artgenossen direkt füttern. Innerhalb des Staates gibt es verschiedene Gruppen mit klar verteilten Aufgaben, sogenannte Kasten. Manche Tiere sind für das Sammeln von Nahrung zuständig, andere übernehmen den Schutz des Verbandes oder die Fortpflanzung. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist das Zusammenleben mehrerer Generationen, häufig in Form von Muttertieren und deren Nachkommen. All diese Merkmale zusammen machen den Verband zu einem Staat, und die Tierarten, die so organisiert sind, gelten als staatenbildend.

Kolonie

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Typische Tiere: Seevögel (Möwen, Pinguine), Fledermäuse, Robben/Seelöwen (an Land), Korallen (biologisch im weiteren Sinne), auch soziale Insekten.

Warum dieser Begriff: Eine Kolonie8 ist eine Ansiedlung vieler Individuen an einem Ort, oft Brut- oder Schlafplätze mit enger Nachbarschaft und gemeinsamer Verteidigung. In der Zoologie wie auch in der Mikrobiologie versteht man unter einer Kolonie eine Gemeinschaft von Lebewesen, die eng beieinander siedeln und deren Lebensraum klar von den Ansiedlungen anderer Gruppen derselben Art abgegrenzt ist. Solche Kolonien können sich bei ganz unterschiedlichen Organismen herausbilden und sind keineswegs auf eine bestimmte Tier- oder Lebensform beschränkt.

Trupp

Typische Tiere: Kraniche, Gänse, Strauße, Affen (z. B. kleinere Untergruppen), Zebras.

Warum dieser Begriff: „Trupp“ betont den kleineren Verband innerhalb einer größeren Population – oft auf Wanderung oder Nahrungssuche. Ein Trupp bezeichnet in der Zoologie einen kleineren Verband innerhalb einer größeren Population. Im Gegensatz zu einer Herde, einem Schwarm oder einem Staat ist der Trupp meist überschaubar in der Zahl seiner Mitglieder und weniger stark organisiert. Er bildet sich oft spontan, etwa wenn Tiere gemeinsam auf Nahrungssuche gehen oder sich auf einer Wanderung zusammenschließen. Ein solcher Trupp kann aus wenigen bis einigen Dutzend Individuen bestehen und ist in seiner Zusammensetzung oft flexibel – einzelne Tiere schließen sich an oder verlassen ihn wieder, ohne dass die Struktur des Verbandes dauerhaft verändert wird. Typische Beispiele sind Affen, die in Trupps durch den Wald ziehen, oder Vogelarten, die während der Nahrungssuche kleinere Gruppen bilden, die Teil eines größeren Schwarms sein können. Auch bei Wildschweinen oder anderen Huftieren kann man Trupps beobachten, wenn sich jüngere oder nicht dominante Tiere zeitweise von der Hauptgruppe abspalten. Der Begriff betont somit die lockere, oft vorübergehende Gemeinschaft innerhalb eines größeren Gesamtbestands, in der dennoch soziale Bindungen und ein gewisser Zusammenhalt bestehen können – vor allem zum Schutz und zur besseren Effizienz bei der Nahrungssuche.

Horde

Typische Tiere: Paviane (Horde), Makaken.

Warum dieser Begriff: Eine Horde beschreibt in der Verhaltensbiologie meist eine größere, lose organisierte Gruppe von Tieren, die dennoch durch soziale Beziehungen verbunden ist. Besonders bei Primaten – etwa Pavianen – ist die Hordenbildung typisch. Eine Horde kann mehrere Dutzend Individuen umfassen und zeichnet sich durch ein komplexes Zusammenspiel aus Verwandtschaft, Rangordnung und situativen Zusammenschlüssen aus. Oft handelt es sich um sogenannte Fission-Fusion-Systeme: Die Gruppe spaltet sich zeitweise in kleinere Untergruppen auf, die unabhängig voneinander Nahrung suchen oder sich ausruhen, um später wieder zusammenzukommen. Die Horde bietet Sicherheit vor Feinden und ermöglicht durch die Vielzahl an Individuen eine breitere Arbeitsteilung – etwa in der Wachsamkeit oder bei der Verteidigung von Territorien. Die soziale Dynamik ist vielschichtig: Innerhalb der Horde existieren Dominanzhierarchien, Allianzen und stabile Familienverbände, die das Zusammenleben strukturieren. Der Begriff Horde ist eng mit Klan verwandt und wird oft synonym benutzt.

Klan

Typische Tiere: Elefanten, Orcas, Löwen.

Warum dieser Begriff: Der Begriff Klan betont im Tierreich – in Analogie zum menschlichen Sprachgebrauch – vor allem die Verwurzelung in Familienverbänden. Klans setzen sich häufig aus mehreren verwandten Linien zusammen, die gemeinsam eine größere soziale Einheit bilden. Bei Elefanten beispielsweise spricht man oft von Klans, wenn mehrere Mutterfamilien mit ihren Jungtieren zusammenleben und so eine Großgruppe bilden, die über Generationen Bestand haben kann. Ein Klan ist komplexer als eine Herde oder ein Trupp, weil er nicht nur kurzfristige oder praktische Gründe für den Zusammenhalt hat, sondern tief in sozialen Bindungen und oft auch in einer Art „Clan-Identität“ verankert ist. Klans verfügen über feste Führungsstrukturen, meist angeführt von einem erfahrenen Weibchen oder Männchen, und unterliegen klaren Rangordnungen. Die Größe eines Klans kann stark variieren – von einigen wenigen Familien bis hin zu mehreren Dutzend Individuen, die in enger sozialer Interaktion stehen. Der Begriff Klan ist eng mit Horde und Sippe verwandt und wird oft synonym benutzt.

Sippe

Typische Tiere: Bären, Wölfe, Meerkatzen.

Warum dieser Begriff: Der Ausdruck Sippe verweist auf eine engere, verwandtschaftlich geprägte Gemeinschaft innerhalb einer größeren Population. Während Begriffe wie Herde oder Horde oft auch lose Zusammenschlüsse beschreiben, hebt die Sippe die familiären Bande besonders hervor. Sie umfasst in der Regel mehrere Generationen einer Tierart, etwa Eltern, Nachkommen und nahe Verwandte, die gemeinsam leben und kooperieren. Bei Wölfen oder Löwen kann man beispielsweise von Sippen sprechen, wenn einzelne Rudel oder Gruppen durch Blutsverwandtschaft stark verknüpft sind. Auch bei Primaten wie Schimpansen oder Gorillas bilden verwandtschaftliche Linien häufig die Grundlage für stabile soziale Verbände, die als Sippe verstanden werden können. Das Besondere an einer Sippe ist ihre Stabilität: Anders als bei einer zufälligen Ansammlung oder bei kurzlebigen Trupps basiert das Zusammenleben auf biologischen Bindungen, die über lange Zeiträume erhalten bleiben. Diese Struktur schafft Vertrauen, Schutz und eine klare Rollenverteilung innerhalb der Gruppe. Der Begriff Sippe ist eng mit Klan und Horde verwandt und wird oft synonym benutzt.

Kette / Keil

Typische Tiere: Zugvögel (Gänse, Kraniche).

Warum dieser Begriff: Beschreibt die geometrische Formation in der Luft – die „Kette“ als Linie, der „Keil“ als V-Form mit energetischen Vorteilen im Windschattenflug.

Fischzug

Typische Tiere: Heringe, Sardinen, Makrelen.

Warum dieser Begriff: Historisch aus der Fischerei stammend; meint die gerichtete, massenhafte Wanderbewegung von Schwarmfischen.

Sounder

Typische Tiere: Wildschweine (v. a. Bachen mit Frischlingen); auch bei Kaninchen umgangssprachlich anzutreffen.

Warum dieser Begriff: Das ist die englische Bezeichnung für eine Rotte und meint kleinere, lose Familienverbände, die zusammen Nahrung suchen und Schutz bieten; alte Keiler leben meist einzeln. Eine Rotte – im Englischen auch „Sounder“ genannt – setzt sich nicht nur aus einer Bache mit ihren Frischlingen zusammen, sondern umfasst mehrere Bachen, deren Nachwuchs sowie die Überläufer, also die einjährigen Tiere beider Geschlechter aus dem letzten Jahrgang. Ältere Keiler gehören nicht zur Rotte; sie leben getrennt und schließen sich nur während der Rauschzeit zur Fortpflanzung vorübergehend an.

Stampede

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Typische Tiere: vorwiegend bei Rinderherden

Warum dieser Begriff: Eine Stampede9 bezeichnet eigentlich keine bestimmte Gruppe von Tieren, sondern eher deren gemeinsames Verhalten. Es ist eine plötzliche, unkontrollierte Fluchtbewegung innerhalb einer Tierherde, die alle Tiere mitreißt und unbeherrschbar macht. Dieses Verhalten war insbesondere bei den großen Rinderherden im Westen der USA gefürchtet. Die Auslöser für eine Stampede lassen sich nicht immer eindeutig bestimmen. Häufig führen Beunruhigungen wie Raubtiere, laute Geräusche oder plötzliche Bewegungen dazu, dass Herdentiere in Panik geraten und gemeinsam fliehen. Besonders in der Dunkelheit kann dieses Verhalten leicht ausgelöst werden, da die Tiere ihre Umgebung nur eingeschränkt wahrnehmen. Gerät eine solche Herde außer Kontrolle, kann sie auch Straßen überqueren und dort gefährliche Situationen hervorrufen.

Karawane

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Typische Tiere: Kamele (Dromedare, Trampeltiere), auch andere Lasttiere wie Esel oder Maultiere im menschlich geführten Verband

Warum dieser Begriff: Eine Karawane bezeichnet keinen spontanen Tierverband, sondern den geordneten Zug von Lasttieren über längere Distanzen – meist durch Wüsten oder Steppen. Typisch sind hintereinandergehende Tiere, die von Menschen geführt werden. Zoologisch sind Kamele eigentlich Herdentiere, doch in menschlicher Nutzung bilden sie Karawanen, weil die Tiere gemeinsam Lasten tragen und sich in Reihen bewegen. Der Begriff hebt die Funktion hervor: eine strukturierte Wanderung mit klarer Ordnung, die Schutz bietet, Orientierung erleichtert und die Überwindung weiter Distanzen ermöglicht.

Gnu-Herde und Wanderzug

Typische Tiere: Gnus (Wildebeest), häufig gemeinsam mit Zebras und Gazellen.

Warum dieser Begriff: Gnus schließen sich zu riesigen Herden zusammen, die in saisonalen Wanderungen mehrere Hundert Kilometer zurücklegen. Diese Wanderzüge bieten Schutz vor Raubtieren, erleichtern die Orientierung und folgen dem Regen sowie dem frischen Graswuchs. Die schiere Masse der Tiere macht den Verband zu einem beeindruckenden Naturschauspiel und erklärt die Verwendung des Begriffs „Wanderzug“.

Pinguin-Kolonie

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Typische Tiere: Kaiserpinguine, Königspinguine, Zügelpinguine, Eselspinguine.

Warum dieser Begriff: Pinguine leben und brüten in dichten Kolonien, oft auf engem Raum. Diese Form des Zusammenlebens hat klare Vorteile: Wärme wird besser gespeichert, die Tiere sind besser vor Räubern geschützt und die soziale Koordination bei Brut und Aufzucht wird erleichtert. Die Bezeichnung „Kolonie“ hebt diese enge, funktionale Nachbarschaft hervor.

„Stand“ Flamingo-Kolonie

Typische Tiere: Verschiedene Flamingoarten.

Warum dieser Begriff: Flamingos sammeln sich in seichten Gewässern in großen Verbänden, um zu brüten und Nahrung zu suchen. Diese Kolonien erleichtern den Schutz vor Feinden und ermöglichen ihre spektakuläre Synchronbalz. Umgangssprachlich wird auch der Begriff „Stand“ oder „Standgruppe“ verwendet, zoologisch spricht man aber von einer Kolonie.

Mob in der Känguru-Gruppe

Typische Tiere: Rote Riesenkängurus, Graue Riesenkängurus.

Warum dieser Begriff: Im Englischen heißt eine Känguru-Gruppe „mob“. Gemeint ist ein lockerer, flexibler Verband, der je nach Nahrungsangebot und Schutzmöglichkeiten entsteht. Die Tiere schließen sich zu wechselnden Gruppen zusammen, die weder so stabil wie ein Rudel noch so formal organisiert wie eine Herde sind. Im Deutschen spricht man meist neutral von Gruppe oder Trupp.

Harem

Typische Tiere: Seelöwen, Seeelefanten, teils auch Zebras oder Wildpferde.

Warum dieser Begriff: Ein Harem beschreibt eine Fortpflanzungsstruktur, in der ein dominantes Männchen mehrere Weibchen um sich schart und kontrolliert. Bei Seelöwen und Seeelefanten geschieht dies an Stränden während der Paarungszeit, bei Zebras und Wildpferden auf der Weide. Der Begriff betont die Geschlechterrollen innerhalb des Verbands.

Wochenstube in der Fledermaus-Kolonie

Typische Tiere: Abendsegler, Zwergfledermäuse und andere Fledermausarten.

Warum dieser Begriff: Fledermaus-Weibchen bilden während der Jungenaufzucht sogenannte Wochenstuben. Diese Kolonien entstehen meist in Dachstühlen oder Höhlen und dienen der Wärmeregulierung, dem Schutz der Jungtiere und dem Austausch innerhalb der Gruppe. Der Begriff „Kolonie“ beschreibt hier die funktionale Nachbarschaft der Weibchen zur gemeinsamen Brutpflege.

Geschwader bei Seevogel-Kolonien

Typische Tiere: Möwen, Tölpel, Kormorane, Alken.

Warum dieser Begriff: Seevögel brüten dicht gedrängt an Felsklippen oder auf Inseln, wo Kolonien Schutz und bessere Aufzuchtmöglichkeiten bieten. Bei größeren, geordneten Flugbewegungen ganzer Gruppen verwendet man umgangssprachlich auch den Begriff „Geschwader“. Der Ausdruck verweist auf die enge Gemeinschaft und die synchronisierte Bewegung im Verband.

Elefanten-Herde (Matriarchat)

Typische Tiere: Afrikanische und Asiatische Elefanten.

Warum dieser Begriff: Elefanten leben in Herden, die meist aus verwandten Weibchen und deren Kälbern bestehen. Angeführt wird die Gruppe von einer erfahrenen Leitkuh, die als Matriarchin gilt. Junge Bullen verlassen die Herde später und bilden lockere Junggesellengruppen. Der Begriff „Herde“ hebt die enge soziale Struktur und das familiäre Zusammenleben dieser Tiere hervor.

Zusammenfassung: Drei Leitfragen zur richtigen Bezeichnung

  • Wie groß, wie geordnet? Locker (Schwarm/Pulk) vs. strukturiert (Herde/Rudel/Staat).
  • Wozu dient der Verbund? Jagd (Rudel/Meute), Schutz/Wanderung (Herde/Schwarm), Brut/Schlaf (Kolonie), Arbeitsteilung (Staat/Volk).
  • Besonderheit der Art? Haremstruppen, Karawanenfunktion, Wochenstuben, V-Form (Keil) – das prägt den Begriff.

Mit diesen Ankern findest Du für fast jede Tierart die passende Gruppenbezeichnung – und verstehst zugleich, welche ökologische oder soziale Logik dahintersteckt.

Wenn Du noch andere Bezeichnungen kennst, schreib mir das doch bitte in die Kommentare.

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