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Wenn ich reich wäre, wäre ich vorzugsweise faul

reichtum

Wenn ich eine Methode kennen würde, durch die man über Nacht in Windeseile ohne großen Aufwand sehr reich werden könnte…

… ich würde sie anwenden. Vorausgesetzt, ich würde nichts Schlimmes tun müssen und niemandem schaden.
Ein Beispiel könnte sein, dass ich irgendein Teil entwickle, das ich mit einem 3D-Drucker schnell und kostengünstig herstellen könnte und das sich z.B. über Etsy verkauft wie warme Semmeln.

Was ich aber nicht tun würde, das wäre, diese Geschäftsidee jetzt jedem zu erzählen. Denn solange ich diese Geldquelle für mich nutzen kann, wäre es doch unklug, noch viele andere auf dieselbe Idee zu bringen.

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Aber nehmen wir nun an, ich hätte eine Geldquelle angebohrt, die ganz ohne mein eigenes Zutun Geld in Hülle und Fülle ausspucken würde.
Das soll ja mit den sogenannten Kryptowährungen gehen. Kryptowährungen sind kein echtes Geld, ihnen stehen weder Gold, noch Staat im Nacken, sondern sie existieren rein virtuell. Ihr Wert ergibt sich einzig und allein aufgrund des Begehrens der Menschen.
Eine staatliche oder sonstwie geartete Kontrolle gibt es nicht, Kryptowährungen orientieren sich an eigenen Regeln. Ob diese Regeln morgen noch gelten und ob ein BitCoin morgen noch irgendeinen Wert hat, kann niemand sagen und vor allem niemand garantieren.
Aber immerhin haben sich solche Phantasiewährungen inzwischen soweit etabliert, dass sogar hochpreisige Wirtschaftsgüter damit bezahlt werden können und Staaten mit diesen Währungen handeln.

Also angenommen, ich hätte jetzt eine Möglichkeit gefunden, mit so etwas Geld zu verdienen. Ich müsste sagen wir 2.000 Euro „echtes“ Geld irgendwo einzahlen und würde dann haufenweise Kryptogeld dafür bekommen. Ich wäre also ein reicher Mann, der sich von nun an Lamborghinis, Bugattis, Rolex, 20-Meter-Yachten und Häuser mit mediterraner Terrasse und Pool leisten. Das wäre, rein materiell gesehen, doch sehr schön.

Aber jetzt mal im Ernst: Wenn es mir so ginge und ich nun im Geld nur so schwimmen würde, was sollte mich antreiben, um nun fortwährend YouTube-Videos zu drehen, massenweise Mails zu versenden und jedes soziale Netzwerk damit zu fluten, wie andere ebenfalls zu diesem Reichtum gelangen können?

Nein, ich wäre vorzugsweise faul.

Ich könnte und wollte mich nicht vollumfänglich der Faulheit hingeben. Dafür treibt mich als Künstler die kreative Ader zu sehr an.
Aber ich würde mich doch eher unbeschwert den Dingen widmen, die mir Spaß machen und die ich für nötig halte und mich nicht irgendwelchen alltäglichen Notwendigkeiten hingeben, die ich durch Bezahlung auslagern, delegieren oder loswerden könnte.

Vor allem würde ich keinerlei Notwendigkeit darin sehen, tagtäglich Tausende von Mails an mir völlig unbekannte Personen zu verschicken, um sie von „dem schnellen Reichtum mit Krypto“ zu überzeugen.

Also, denk‘ mal drüber nach! Wenn Dir wieder mal einer vom grenzenlosen Reichtum schreibt, warum der selbst nicht reich ist und es nötig hat, Dir zu schreiben.

Bildquellen:
  • reichtum: Peter Wilhelm ki


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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 28. März 2024

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