Musikbands brauchen heute eine Homepage. Wir leben im 21. Jahrhundert und da kommt man ohne eine Webseite nicht aus. Doch was sich da teilweise im Netz präsentiert, das tut in den Augen weh und reizt die strapazierten Nerven der Besucher.
Augenkrebsfarben, bei Rockbands oft Schwarz mit dunkelgrauer oder roter Schrift, ein Layout wie aus Data Beckers Homepagebaukasten von vor 20 Jahren…
Ein Geheimrezept, wie man nun die allerbeste aller Bandseiten aufbaut, das gibt es nicht. Gerade in Amerika findet man viele sehr unkonventionelle Seiten, die in kein Schema passen, aber sehr gut die Individualität der jeweiligen Band widerspiegeln.
Die Band „Livin‘ Desert“, eine Band die Jazz, Rock und Fusion spielt, hat schon seit Jahren eine eigene Webseite. Der ursprünglichen Seite, gehostet in einem preiswerten Tarif bei einem der Massenanbieter, sah man an, daß sie nach dem Motto aufgebaut war: Hauptsache wir haben eine Seite, um den Rest kümmern wir uns später. Und dieses „später“ ist nie eingetreten.
Vor zwei, drei Jahren habe ich der Band dann eine moderne und zeitgemäße Seite erstellt. Basierend auf einem aus Amerika stammenden und gar nicht mal so billigen Layouttheme, hatte die Gruppe alles, was man so brauchte.
Doch die Geschmäcker ändern sich im Laufe der Zeit und vor allem ist heute das Stichwort responsive Design sehr wichtig, das heißt, die Seite soll auch auf allen mobilen Endgeräten gut aussehen.
Es wurde also Zeit, über einen neuen Auftritt im Web nachzudenken.
Nun ist es für das Webdesign tödlich, wenn man mit einer Band versucht, basisdemokratisch den besten Weg zu finden. Das endet aufgrund der für fast alle Bands typischen und teils sehr seltsamen Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung dann meist im kleinsten gemeinsamen Nenner; und das bedeutet schlichtweg, daß man nicht zu Potte kommt und am Ende ein unbrauchbares Konstrukt hat, sowohl in Hinblick auf die Optik, wie auch bei der Funktion.
Am Besten ist es, so habe ich es gelernt, man macht da im Hintergrund mal was Neues fertig und stellt es Knall auf Fall einfach online. Dann dürfen die Klampfer, Bläser und Barden noch die eine oder andere Stellschraube drehen und fertig ist es.
Welches Theme nimmt man für Bands?
Sehr schick und modern finde ich endlose Portfolio-Themes.
Bei denen stehen alle wichtigen Informationen direkt auf der Homepage untereinander und man hat alles auf einer Seite, ohne daß man viel hin- und herspringen müßte.
Wichtig ist dabei natürlich, daß man die Seite nicht überfrachtet, was in erster Linie bedeutet, daß man mit Bildern das Interesse aufrecht erhält und die Texte knapp hält.
Natürlich gibt es für alle wesentlichen Bereiche Unterseiten, z.B. für den angeschlossenen Blog.
Fündig geworden bin ich einmal mehr bei den sehr schönen WordPress-Themes von Elma-Studios, die auch das Layout für das Dreibeinblog und das Bestatterweblog, sowie viele meiner weiteren Seiten liefern.
In diesem Fall, bei „Livin Desert“ ist es das Theme Dorayaki.
Hell, mit toller Typographie, sauber aufgeteilt und mit mannigfaltigen Gestaltungsmöglichkeiten, so kommt Dorayaki daher.
Der Slider ist viel zu groß geraten, den lasse ich bei den meisten Elma-Themes weg. Diese übergroßen Slider sind so ein Trend aus Amerika, der sich zumindest bei mir nicht durchzusetzen vermag.
Statt Informationen kommen da nur Riesenbilder und man hat nicht genügend Zeit diese zu betrachten oder die angezeigten Texte zu lesen.
Was kommt auf die Seite?
Da es ein endless-Theme ist, bei dem alles untereinander steht, kommt alles auf die Startseite.
Zuerst das Logo der Band und der Name. Das ist das Wichtigste. Dazu kurz ein, zwei Stichwörter, die die Musik beschreiben, die die Band spielt.
Dann ein Bild von den Künstlern und dazu ein beschreibender Text von 8 – 10 Sätzen, in denen das Wichtigste gesagt wird.
Anschließend habe ich die Band dann im Einzelnen in Bild und Text vorgestellt. Für jeden Musiker einen eigenen kleinen Abschnitt.
Es folgen Serviceblöcke: Technical Rider, Auftritte usw.
Ganz wichtig: Die Kontaktmöglichkeit. Ein großes Kontaktformular an einer gut zu findenden Stelle, besser gleich mehrmals.
Das Menü haben wir so knapp wie möglich gehalten. Hier gibt es im wesentlichen nur noch Links zum Impressum, zu Bildergalerien und zu Musikvideos.
Was sind die No-Go-Kriterien?
– Rote Schrift auf schwarzem Grund.
Die Botschaft sollte doch wenigstens lesbar sein!
– Eine URL wie musicband.timeloadbenefizkurtzitürken.de
Wer nicht bereit ist, 2 Euro im Monat für eine eigene URL auszugeben, der zeigt, daß er mit seiner Musik nichts verdient. Und er zeigt, daß er an einer sorgfältigen Aufbereitung seiner Informationen kein Interesse hat.
– Fehlende Informationen
Man sollte sich immer fragen: Was würde ein Interessent auf der Seite suchen? Genau diese Informationen sollte man anbieten. Und vor allem ein Kontaktformular!
Ich finde, die erste Version, die man unter diesem Link hier besuchen kann, ist schon ganz ordentlich geworden: www.livin-desert.de.
Wie findest Du das?
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Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:
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Ich finde die (unsere) Site einfach nur geil, und dass Peter diese in einer völlig despotischen Art und Weise streng antidemokratisch gestaltet und einfach hochgeladen hat, geht völlig in Ordnung. Das Ergebnis spricht für sich, und solange er mir nicht in meine Kompositionen reinquatscht, bleiben wir Freunde 🙂
Angenehmes Design, klare Struktur und alle wichtigen Informationen auf einer Seite – top!
Ganz einfach: einen Mediengestalter beauftragen, bzw. eine Agentur für visuelle Kommunikation.
Man geht auch zum Zahnarzt und bohrt nicht selber dran rum. Diese amateurhafte gestalten geht mir auf den Zeiger. Nur weil die Leute einen PC haben und gecrackte Adobe Creative Suits besitzen, macht sie das noch lange nicht zum Gestalter.
Zuerst lernt man Typografie: Schriftgeschichte, Makrotypografie und Mikrotypografie. Danach geht’s zu den Gestaltungsgrundsätzen. Mit diesen Grubdsätzen fängt man an zu Gestalten. Wenn man sie einigermassen verinnerlicht hat und gute Ergebnisse erzielt hat, fängt man an mit Regelbrechen.
Bis zum Regelbrechen können gut 6-8 Jahre vergehen. Darum, wer nicht Zeit dafür hat, sollte einen Profi beauftragen. Denn es ist ein Beruf wie jeder andere auch. Design hat nichts mit Kunst zu tun. Kunst kann vielleicht jeder, gutes Design nicht.
Und um Geschmackssache geht es imm Design auch nicht. Guten Geschmack muss man lernen, niemand kommt mit gutem Geschmack zur Welt. Darum lässt sich über Geschmack nicht streiten, ausser wir meinen damit guten Geschmack.
OK, Eisenheim,
und was willst Du damit sagen? Ich kann Deinen grundsätzlichen Ausführungen zum Thema Web-Design natürlich zustimmen, und sie vielleicht in den Spruch „Übung mach den Meister“ eindampfen.
Aber mit Deiner Aussage, „Design hat nichts mit Kunst zu tun. Kunst kann vielleicht jeder, gutes Design nicht“, schießt Du meines Erachtens weit über das Ziel hinaus. Kunst und Design sind zwei Seiten einer Medaille, untrennbar miteinander verbunden, und ein Design ohne künstlerisch kreatives Talent tendiert meist in Richtung „bemühtes Pennälertum“ und sieht zum Schluss einfach scheiße aus. So auch manche von „Profis“ gestaltete Web-Seite. Unsere Seite vereinigt beides: professionelles Handwerk + Kreativität, und deshalb finde ich sie auch so geil! Und Peter ist ja erst am Anfang 🙂