Wer im Internet unterwegs ist, der hinterläßt Spuren, überall und immer. Und das sind teilweise unbeabsichtigte Spuren, von denen viele Benutzer gar nichts wissen und natürlich auch solche Spuren, die man bewußt hinterläßt.
Zu den letzteren gehört eindeutig die Mailadresse, die man zur Registrierung auf den verschiedensten Seiten oder zum Empfang von Newslettern usw. eingeben muß.
Ich habe schon oft darauf hingewiesen, finde aber, daß man es gar nicht oft genug tun kann: Man sollte im Internet nur mit wenigstens zwei Mailadressen unterwegs sein.
Noch besser wäre es, wenn man in der Vergabe seiner Mailadresse völlig frei ist.
Warum zwei Adressen?
Nun, eine ist die Hauptadresse, sie benutzt man ausschließlich zur Weitergabe an Freunde oder die Familie und allenfalls noch auf Visitenkarten oder auf seinem Personalbogen beim Arbeitgeber.
So stellt man ziemlich sicher, daß keine Wildfremden mit dieser Adresse hausieren gehen.
In der Folge wird man auf diese Adresse auch gar keine bis wenig Spam-Mails erhalten.
Die zweite Adresse nimmt man für alles andere, für die Anmeldung in Foren und Blogs, für Bestellungen in Shops und zur Anforderung von Newslettern.
Bei all diesen Aktionen ist damit zu rechnen, daß unter denjenigen, denen man diese zweite Adresse gibt, auch solche sind, die damit hausieren gehen und den Datensatz verkaufen oder für eigene Werbezwecke benutzen.
Man wird staunen, von wem man alles Mails erhält!
Auf diese Weise landet aber der meiste Spam, also die unerwünschten und nicht angeforderten Werbe- und Betrugsmails nahezu ausschließlich in diesem zweiten Account und man weiß schon beim Abrufen, daß eine Mail, beispielsweise von der Bank, keine echte Mail sein kann, weil man seiner Bank natürlich nicht diese Spamadresse, sondern seine richtige persönliche Mail gegeben hat.
Selbstverständlich setzt man in diesem Mailpostfach auch einen entsprechend eingestellten Spam-Filter ein.
Wer über einen eigenen Server-Account verfügt, beispielsweise weil er eine Webseite, ein Blog oder ein Forum betreibt, kann meist zu seiner Domain 100 oder mehr (manchmal unbegrenzt viele) Mailadressen einrichten.
Sinn und Zweck ist meist, daß man für die eventuellen Nutzer, die sich für die eigene Seite anmelden, auch Mailaccounts vergeben kann. Das hat aber heute, da sowieso fast jeder bereits eine E-Mail-Adresse hat, an Bedeutung verloren.
So hat man aber dennoch oft die Möglichkeit sehr viele verschiedene Mailadressen einzurichten.
Ich persönlich habe in den Email-Settings meiner Webseiten bzw. Domains einen so genannten catch-all eingerichtet. Für das dreibeinblog sieht der z.B. so aus: *(at)dreibeinblog.de
Damit ist es völlig egal, was vor dem at-Zeichen steht, mein Email-Account nimmt alle Mails an, ganz gleich ob da korrekt peter(at)dreibeinblog.de oder pupfurz(at)dreibeinblog.de steht.
Alle Mails die eingehen, werden also angenommen und beim Abruf durch mein Mailprogramm mit herunter geladen.
In meinem Mailprogramm sortiere ich nun aber wieder aus. Hierzu bediene ich mich (unter Mac-OS, bei Windows wird es ähnlich sein) so genannter Regeln.
Alles was an die korrekte, persönliche Mailadresse adressiert ist, kommt ins normale Mailkonto, alles andere wird weiter aussortiert.
Es sind quasi mehrere Siebe übereinander, die stufenweise immer mehr unerwünschtes Material aussieben.
Gehe ich nun auch eine Webseite, die von mir die Eingabe einer Mailadresse verlangt, nehmen wir an, das sei die Seite hotsox.net, dann gebe ich als meine Mailadresse dort an: spamhotsoxnet(at)dreibeinblog.de.
So sehe ich schon, wenn Mails mit diesem Absender in meinem Mailkonto landen, daß offenbar der Betreiber dieser Seite mir unerwünschte Mails schickt, bzw. meine Mailadresse einfach weitergegeben hat.
Um zukünftig vor den Mails aus diesem Kanal sicher und sein, und wenn ich weiß, daß von da auch keine sinnvollen Mails zu erwarten sind, richte ich nun geschwind eine Regel ein, die Mails mit dieser Empfängeradresse sofort in den Papierkorb verschiebt.
Kommen aber Mails aus verschiedenen Kanälen auf diese Adresse an, muß ich etwas cleverer vorgehen.
Nehmen wir an, man hat sich mit einer solchen Adresse bei Ebay registriert. Die Adresse hieße ann vielleicht spamebayde(at)dreibeinblog.de.
Nun erhalte ich aber Ebay-Benachrichtigungen, die ich sehr wohl haben möchte, Ebay-Reklame, die ich nicht haben möchte und unerwünschte Mail von irgendwelchen Leuten auf diese Adresse.
In diesem Fall schaue ich nach den Absendern oder der Betreffzeile. Bei den erwünschten Mails von Ebay, beispielsweise Auktionsbenachrichtigungen, nehme ich gleichbleibende Teile aus der Absenderadresse oder Betreffzeile und richte hierfür eine Regel ein, die mir das bitteschön als erstes in einen Mailordner namens Ebay legt. Der Rest kommt in den Spamordner oder wird gelöscht.
Mit diesen beiden Vorgehensweisen kann man seine komplette Mail nach und nach so einstellen, daß alles was eingeht, fein säuberlich in verschiedene Ordner aussortiert wird, immer schön nach dem Motto „Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Töpfchen“.
Das Ganze macht man aber nicht jeden Tag und mit jeder einzelnen Mail. Im ersten Schritt sollte man sich nur daran halten, den catch-all einzurichten und konsequent die oben beschriebenen Absenderadressen zu verwenden.
Immer wenn sich im Maileingang Dutzende von Mails gesammelt haben und man wieder etwas Zeit für so etwas hat, schaut man sich dann seinen Maileingang an und erarbeitet einen Schwung neuer Regeln.
Auf diese Weise schrumpft der Anteil von Spam-Mails drastisch. Je mehr man sich bei der Vergabe der Adressen und dem Einrichten der Regeln Mühe gibt, umso größer wird später der Lohn in Form von spamfreier Mail sein.
Außerdem ist dann alles auch schön in verschiedene Ordner aufgeteilt.
Es gibt noch andere Methoden, wie macht Ihr das? Schreibt es mir in die Kommentare!
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