Satire

Urlaub 7

Z Wende

Wann war das eigentlich noch mal ganz genau, das mit der Wende?
Egal, ich weiß jetzt wo es war und habe es sogar für Euch im Bild festgehalten:

z-wende

Haben übrigens bei EDEKA noch ein paar Tassen gekauft. Wie ich ja neulich auf einem Bild zeigte, ist das ansonsten sehr gut ausgestattete Feriendomizil mit nur einer einzigen Kaffeetasse ausgestattet. Sogar der Inventarordner im Wohnzimmer listet brav auf: 1 Kaffeetasse mit blauen Punkten..

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Wir lassen die Tassen hier, damit die nach uns kommenden Urlauber wenigstens vier oder fünf Tassen vorfinden.
Okay, ich habe im näheren Bekanntenkreis eine liebe Freundin, die gemeinsam mit ihrem Mann auch so ein Ferienhaus, allerdings an der Nordsee besitzt. Was die berichten können, was die Feriengäste alles mitnehmen, kaputtmachen und bis an den Strand oder auf die Nachbargrundstücke verschleppen… erstaunlich!

Übrigens: Fußbodenheizung ist definitiv nicht unser Ding! Das Haus ist sehr modern und komfortabel. Aber wir sind Männer. Wir lieben es nicht ganz so warm.
Man(n) kennt das ja. Die Frau friert und dreht die Heizung auf, bis sich an der Decke Kondenswassertropfen wie in einem botanischen Tropenhaus bilden. Die Pflanzen auf der Fensterbank biegen sich in Richtung der Fensterscheiben und saugen mit den Blättern verzweifelt die letzten Tropfen der herabperlenden Flüssigkeit von der Scheibe.
Genau in diesem Moment zieht dann beispielsweise meine Allerliebste ein zweites Paar Socken an oder wickelt sich in eine zusätzliche Decke.
Ich, – ich sitze da in einem halberotischen Nichts mit nackten Beinen, freiem Oberkörper und schüttele mir die Schweißperlen aus dem Haar. Meine Lippen sind aufgesprungen und meine Zunge liegt trocken wie ein Stück Sandpapier in meinem Mund.
„Dreh’ste die Heizung noch ein bisserl hoch?“ fragt die Allerliebste, greift nach noch einer Wolldecke und ich kann mich nicht mehr bewegen, meine Muskeln stellen bei solchen Saharatemperaturen ihren Dienst ein…

Okay, jetzt sind wir an der Ostsee, mein Reisebegleiter und ich, und wir sind Männer und es ist Januar und im Osten im Allgemeinen und an der Ostsee im Speziellen ist es kalt, naß und diesig.
Also bevorzugen sogar wir Männer unter diesen Umständen ein gewisses Maß an beheizter Behausung.

Nur hat dieses Ferienhaus eine Fußbodenheizung. In einem Wirtschaftsraum neben der Garage hängt der Gasofen und dort sind dann ganz viele Heizungsventile nebeneinander angebracht und sehr sinnvoll beschriftet. Eins z.B. trägt die Beschriftung „Wohncimer“.

Wir haben es jetzt schon über sechs Tage ausprobiert: Es gibt trotz vielfältiger Einstellmöglichkeiten nur die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub. Entweder glühen die Fußbodenkacheln oder sie sind arschkalt.

„Auf was hast Du denn die Heizung eingestellt?“ fragt mein Reisebegleiter.

Ich antworte: „Auf anderthalb“.

„Ist ein bißchen kalt oder findest Du nicht?“

„Ja, ich drehe sie mal einen Hauch höher“, sage ich, gehe über die langnesekalten Fliesen zum Schaltraum und drehe die Ventile nur einen winzigen Millimeter weiter.

Schön. Es ist kurz darauf genau richtig.
Doch wer Fußbodenheizung kennt, der weiß, daß die mit Verzögerung arbeitet. Nach etwas mehr als einer Stunde ist es im ganzen Haus warm, stickig, tropenmäßig, man kann es kaum noch aushalten vor Wärme…

Nee, Fußbodenheizung ist nicht mein Ding.

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    Satire

    Satire ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde.

    Üblicherweise ist Satire eine Kritik von unten (Bürgerempfinden) gegen oben (Repräsentanz der Macht), vorzugsweise in den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur.

    Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 10. Januar 2013 | Revision: 3. Februar 2020

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