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Sneaker Flatrate

Gruene schuhe titel

Sneaker sind ja eigentlich Schuhe, mit denen man ganz hervorragend schleichen können soll. Das suggeriert zumindest mal der Name. In Wirklichkeit sind es, Sportschuhen nachempfundene, zusammengeklebte Schuhe aus Plastik, Gummi und stoffähnlichen Materialien, mitunter auch mal mit Leder.

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Dabei werden die meisten Schleichschuhe dieser Art überhaupt nicht zu sportlichen Anlässen getragen, sondern als Alltagsschuhwerk. So wie die eigentlich als unverwüstliche Arbeitshose gedachte Jeans ja auch inzwischen ein probates Alltagskleidungsstück geworden ist.

Über die orthopädischen Hintergründe möchte ich mich hier gar nicht auslassen, aber es dürfte einleuchten, dass solche Schuhe nicht unbedingt das gesündeste Schuhwerk darstellen. Durch die Verwendung von teilweise sehr starrem Sohlenmaterial lassen die Schuhe die Füße oft nicht genug arbeiten und erziehen zu einer mitunter ungesunden Gangart. Über die Auswirkungen von viel Gummi und Plastik auf die Schweißfußbildung wurde auch schon an anderer Stelle genug gesagt.

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Mittlerweile hat man sich daran gewöhnt, dass es Sneaker in allen möglichen Ausführungen gibt und sie durchaus auch salonfähig geworden sind. Das meinen zumindest viele und so ist das wohl auch allgemein akzeptiert. Für mich bleiben das aber Turnschuhe und solche zieht man nicht zu jedem Anlass an.

In der Werbepause einer Fernsehsendung wurden neulich die Zuschauer zum Mitmachen bei einem Gewinnspiel aufgerufen.

Sneaker

“Sneaker” ist das englische Wort für einen bestimmten Typ von Sportschuhen – meist mit weicher Sohle und lässigem Design. Auf Deutsch wird es heute häufig direkt übernommen („Sneaker tragen“), obwohl es auch deutsche Begriffe gibt. Die klassischen deutschen Entsprechungen wären:

  • • Turnschuhe – neutral und funktional, aber etwas altmodisch
  • • Sportschuhe – allgemeiner Begriff
  • • Freizeitschuhe – eher weiter gefasst
  • • Sneaker – heute in der Alltagssprache das gängigste Wort, auch im Deutschen

Etymologie

Das Wort „sneaker“ kommt vom englischen Verb „to sneak“, was so viel bedeutet wie „sich anschleichen“, „schleichen“, „heimlich bewegen“.

„Sneaker“ bedeutet also ursprünglich: ein Schuh, mit dem man sich lautlos bewegen kann.

Ursprung

Der Begriff wurde um 1887 in den USA populär. Der amerikanische Werbetexter Henry Nelson McKinney verwendete den Begriff, um auf neuartige Schuhe mit Gummisohle hinzuweisen – im Gegensatz zu den damals üblichen lauten Ledersohlen. Die weichen Sohlen machten es möglich, sich „anzuschleichen“ – also „to sneak“ – ohne Geräusche zu machen.

Ein humoristisches Zitat aus der damaligen Zeit:

“Boys call them sneakers because they can ‘sneak up’ behind people with them on.”

Heutige Bedeutung

Heute bezeichnet Sneaker nicht mehr bloß schleichgeeignete Schuhe, sondern:

  • • ursprünglich: Sportschuhe mit Gummisohle
  • • heute: modische Freizeitschuhe, oft von großen Marken (Nike, Adidas, New Balance usw.)
  • • in der Jugendkultur: teils Kultobjekte, Sammelobjekte für die teils hunderte Dollar pro Paar ausgegeben werden („Sneakerfans“)
  • • reine Sammelobjekte, die gar nicht getragen, sondern nur in Vitrinen zur Schau gestellt werden („Sneakerheads“)

Fazit

Sneaker bedeutet wörtlich „Anschleicher“. Der Name stammt aus einer Zeit, als leise Schuhe eine Besonderheit waren. Heute ist der Begriff längst Teil der Alltagssprache – auch im Deutschen – und beschreibt nicht nur ein Schuhmodell, sondern eine ganze Stilwelt.

Zu gewinnen gab es kein Auto, kein Haus und auch kein Geld, sondern eine Sneaker-Flatrate.

Das bedeutet also, dass man ein Jahr lang alle zwei Monate ein neues Paar Sneaker zugeschickt bekommt und so „seinen Style immer up to date halten kann“.
„Style“ ist hierbei die Art und Weise, wie sich jemand anzieht. Dabei entwickelt der eine mehr Geschmack und der andere eher nicht so.

Möglicherweise weist die häufige Zusendung von neuen Schuhen aber auch auf die mangelnde Haltbarkeit der Schuhe hin, wer weiß?

Mein Style ist ein ganz besonders ausgefeilter, der sich in meinem Shirt-Aufdruck am besten erklären lässt: „Ich bin aufgestanden und angezogen, was wollt Ihr noch?“

Ich bin aufgestanden und angezogen lustig

Der Gewinn bei diesem TV-Gewinnspiel ist also „eine exklusive Sneaker Flatrate und suchen Sie sich über zwölf Monate lang alle zwei Monate ein Paar Sneaker aus“. Dabei kosten diese Sneaker, so habe ich eben mal nachgeschaut, bis zu 180 € pro Paar.
Der Preis ist also rund 1.000 Euro wert.

Ganz ehrlich? Für mich wäre das kein Gewinn. Ich bin nicht so der Fan von Sneakers. Natürlich besitze ich ein Paar dieser Turnschuhe, die ich mir mal in einem Supermarkt für 39 Euro mitgenommen habe. Zum Laufen und für sportliche Anlässe, die bei mir eher selten vorkommen.
Das ist schon zehn oder zwölf Jahre her und nachdem ich sie vielleicht ebenso oft getragen habe, nämlich zehn oder zwölf Mal, sind sie jetzt gerade halbwegs bequem. Ich wüßte gar nicht, was ich jetzt schon mit noch einem Paar Sneaker machen sollte. Die anderen tun es doch noch. Vermutlich halten sie nochmal zehn oder zwölf Jahre.
Und selbst, wenn ich sie ab sofort täglich tragen würde, würden sie sicherlich drei oder vier Jahre halten, nehme ich an. Dann hätte ich mit der Sneaker-Flatrate Schuhe für mindestens 20 Jahre.

Ich habe ja auch noch andere Schuhe, solche aus Leder, solche, die richtig schön aussehen und die berühmten grünen Schuhe, die ich immer so gerne bei meinen Bühnenauftritten angezogen habe.

Gruene schuhe

Ich bin zu altmodisch für diese Sneaker-Geschichte.
Meine Tochter denkt da ganz anders. Sie liebt Schuhe von Nike und hat von mir so schöne Schuhregale mit Klarsichttür bekommen, um ihre Sneaker-Sammlung entsprechend präsentieren zu können. Sie hat auch schon mal eine Sonder-Edition ihrer Lieblingssneaker farblich extra für sich machen lassen.
Da haben solche Turnschuhe also ganz offensichtlich einen ganz anderen Stellenwert, der weit über die Bedeutung als Schuhwerk hinausgeht.

Aber trotzdem: Ein Gewinn wäre so eine Sneaker-Flatrate für mich nicht.

Solche Gewinne gibt es ja sowieso überhaupt nur, weil das reine Reklame für diesen Sneaker- oder Flatrate-Anbieter ist. Der Sender muss die Preise nicht bezahlen, man nimmt noch Geld durch die Anrufe bei der Gewinnhotline ein und veranstaltet ein scheinbar attraktives Gewinnspiel.
Sei’s drum.

Mir wären jetzt die 1.080 Euro in bar lieber.

Nachtrag

Ich habe dieses Gewinnspiel nochmal gesehen, diesmal gab es noch 5.000 Euro Geldgewinn obendrauf.

Bildquellen:
  • gruene-schuhe-titel: Peter Wilhelm
  • gruene-schuhe: Peter Wilhelm
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Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 4. Juni 2025

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(©si)

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