Die Hersteller führen alle möglichen Argumente an, warum ihre Produktverpackungen genau die Größe haben, die sie haben. Aber in den meisten Fällen ist das Augenwischerei und soll nur davon ablenken, daß große Packungen mit wenig Inhalt schlicht und ergreifend den Verbraucher täuschen sollen.
Bei Pralinen und Kosmetika weiß man, daß der Gesetzgeber den Herstellern, aufgrund des Luxuspotentials dieser Produkte (Geschenkeffekt) einen etwas größeren Spielraum zugesteht. Aber gar nicht einzusehen ist das beispielsweise bei Medikamenten.
Ein Beispiel kam mir in dieser Woche wieder unter die Finger. Man sieht die Tablettenstreifen (Blisterverpackung) auf dem obigen Artikelbild. Da wird lustig mal eben viel Luft zwischen den einzelnen Tabletten gelassen, die zudem auch noch klitzeklein sind.
Dadurch bläht sich die Packung um das beinahe 7- bis 10-fache auf und gaukelt dem Patienten vor, von dieser Pharmafirma bekäme man besonders viel. Der psychologische Effekt liegt ja auf der Hand. Vor allem ältere Menschen vergleichen oft ihre Medikation mit der anderer Leute und wenn sie dann sehen, daß ein Bekannter eine viel größere Packung eines Medikamentes mit gleichem Wirkstoff erhält, glauben sie oft, diesem Patienten würde mehr geholfen, ihm würde mehr zustehen.
Hier wird durch die vorgegaukelte Packungsgröße an die niederen, nicht steuerbaren Instinkte appelliert.
Auch schön, diese Packung hier:
Ich habe einfach mal die Tabletten aus den Blistern herausgedrückt und zurück in die Schachtel gefüllt. Nur ein Viertel der Schachtel ist mit den Tabletten voll. Der Rest ist „heiße Luft“.
Besser machen es da die US-Amerikaner, die ihre Tabletten aus Großpackungen in wiederverwendbare und entsprechend beschriftete Plastikpillendosen verpackt bekommen. Hier könnte man sich einmal ein Beispiel nehmen, was ja angesichts der Umweltignoranz der Amis eher selten vorkommt.
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