Die Welt ist schlecht. Kriege, Naturkatastrophen, US-Wahlkampf, sogar garstige Horrorclowns – selbst hierzulande erscheint es mindestens schon grob fahrlässig, die eigenen vier Wände zu verlassen. Gut, dass es das Internet gibt, schließlich kann man dort alles, was so passiert, völlig ohne Gefahr für Leib, Leben oder Eigentum nachverfolgen und auch noch eifrig kommentieren, richtig? Falsch!
Schlechte Ware
Nun ja, Leib und Leben sind zumindest im Normalfall nicht gefährdet, es sei denn, man lässt sich in bester „Smombie“-Manier von Augmented-Reality-Apps wie dem völlig überhypten „Pokémon Go“ fernsteuern und stürzt voller Freude über eine Entdeckung in der digitalen Welt vor einen ganz realen Bus – oder am besten gleich von einer Klippe irgendwo im Nirgendwo.
Nein, die wesentlich relevantere Gefahr stellt Schadsoftware, die sogenannte „Malware“ dar, die unser so heißgeliebtes Internet längst ähnlich belastet wie Plastikmüll die Weltmeere: Kaum zu sehen, aber trotzdem gefährlich fürs Ökosystem. Und ganz besonders für die Fische/User, die sich in diesen Gewässern tummeln.
Und im Internet gibt es nicht nur eine Art von Plastik. Da wäre zum einen die „Adware“, die noch die harmloseste Art von Malware darstellt – im Prinzip handelt es sich um nervige Werbung. Hinterhältiger ist da schon die „Spyware“, die – Überraschung – den Nutzer ausspioniert und im schlimmsten Fall so an sensible Daten wie Passwörter oder Zugangsdaten zum Onlinebanking kommt. Ähnlich fies, aber doch ganz anders agiert die „Ransomware“ – einmal aktiviert, verschlüsselt sie den gesamten Inhalt des Rechners. Für die Entschlüsselung wird meist Geld verlangt – ein lukratives Geschäft. Es handelt sich gewissermaßen um eine digitale Erpressung. Zu schlechter Letzt gibt es dann noch den Horrorclown des Internets, genannt „Scareware“. Sie tarnt sich meist als harmloses Antivirenprogramm, das den Nutzer mit angeblichen Meldungen über einen Virusbefall erschrickt und dazu nötigt, den Rechner über ein kostenpflichtiges Update wieder zu kurieren – so gelangen die Hintermänner dann an die Bank- oder Kreditkartendaten des Opfers.
Torheit schützt vor Strafe nicht
Bei dieser Vielzahl von Gemeinheiten kann man sich schon manchmal fragen: „Was tun?“ Router-Kabel aus der Wand reißen? Zurück zu Zettel und Stift, Briefversand und Tageszeitung? Kann man machen, muss man aber nicht. Schließlich gibt es auch für Ransomware, Spyware, Scareware – und wie sie nicht alle heißen – wirksame Vorkehrungen und Gegenmaßnahmen.
Das wichtigste ist aber, den Grundsatz aller Grundsätze bei der Arbeit am Bildschirm nicht zu vergessen: Die digitale Flimmerkiste ist nur so schlau wie der Anwender, der sie bedient. Besonders im Umgang mit potentieller Malware gilt es, erst zu denken und dann zu handeln – und sich nicht von einem digitalen Horrorclown zu Tode erschrecken zu lassen.
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