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Jörg Dahlmann im Dschungelcamp

Ein Steg mit dichtem grünen Bewuchs

Jörg Dahlmann (* 10. Januar 1959 in Gelsenkirchen) ist ein deutscher Fußballkommentator und Journalist. Dahlmann nimmt derzeit (Januar 2025) an der 18. Staffel vom RTL-Dschungelcamp teil. Ich kenne Jörg Dahlmann aus meiner Jugend persönlich, auch wenn er sich vermnutlich nicht an mich erinnern wird. Wir waren beide zur selben Zeit als „Freie“ für die WAZ tätig und er ist mir mehrmals über den Weg gelaufen.

Mit Dahlmann verbindet mich eine ähnliche lokale und zeitliche Sozialisation. Wir wurden im selben Jahr geboren und wuchsen beide im Ruhrgebiet unter ähnlichen Umständen auf.

Dahlmann wurde in Gelsenkirchen-Buer geboren und wuchs in Gladbeck auf. Er machte 1977 sein Abitur und leistete seinen Zivildienst im Katholischen Jugendamt in Gladbeck. Erste journalistische Erfahrungen sammelte Dahlmann bei der Pfarr-Zeitung Lamberti-Nachrichten. Außerdem war er an der Erstellung des Sportteils der Ruhr Nachrichten beteiligt. Danach verfasste er Artikel für die Westdeutsche Allgemeine Zeitung über lokale Ereignisse in und um Gladbeck. Von 1979 bis 1980 machte er ein Volontariat in Lippstadt. Danach studierte er an der Justus-Liebig-Universität Gießen Sport, Englisch und Geographie. Um 1983 hospitierte Dahlmann beim ZDF in Wiesbaden.

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Jörg Dahlmann ist also ein 65-jähriger Sportreporter und Journalist. Wer regelmäßig Fußball guckt, der wird Jörg Dahlmann kennen. Dahlmann gehört zu den Sportkommentatoren, die Sportberichterstattung als Unterhaltung und nicht als reine Information verstehen.
Sein Moderationsstil ist locker, lässig und oft auch flapsig. Ähnlich wie bei Béla Réthy schieden sich an Dahlmann immer die Geister, die einen waren von seinen Kommentaren begeistert, die anderen konnten damit nichts anfangen.

Solche Leute, wie Jörg Dahlmann, die manchmal kein Blatt vor den Mund nehmen, sind dafür prädestiniert, das Opfer von Mobbing zu werden. In der heutigen von Wokeness geprägten Zeit finden sich da schnell Anknüpfungspunkte für ungerechtfertigte, weil übertriebene Kritik, die aber aus Gründen des Massen-Kotaus von den anderen Beteiligten abgenickt wird.

Jörg Dahlmann und das Land der Sushis

So ist der größte Skandal, den Dahlmann verursacht hatte, der Umstand, dass er Japan als „das Land der Sushis“ bezeichnet hat. Ich muss dazu nix sagen. Mexiko kann meiner Meinung nach durchaus als das Land der Sombreros bezeichnet werden und ich fühle mich auch nicht beleidigt, wenn Deutschland als das Land der Lederhosen, der Kartoffelfresser und wir als die Krauts bezeichnet werden. Jeder Mensch, der im Besitz eines halbwegs funktionierenden Gehirns ist, weiß doch, dass solche verkürzenden und abstempelnden Bezeichnungen nicht wirklich erst gemeint sind und keinesfalls ein Land oder dessen Bewohner herabwürdigen sollen.

Meinen verstorbenen Freund Frederic aus Lille begrüßte ich oft als „na Du Froschfresser“, nachdem er mich mit „guten Morgen, mein Führer“ begrüßt hatte. So, und jetzt kommst Du, Du woker, weichgespülter Duckmäuser.
Niemals hätte Frederic mich als Nazi abgestempelt und ich wusste 100 %ig, dass der in Frankreich aufgewachsene alte Herr noch nie in seinem Leben einen Frosch gegessen hatte. Zwei erwachsene, intellektuelle Männer spielen mit heftigen Ressentiments, führen durch solche Reden Geschichtsklitterung und Übertreibung ad absurdum und halten sich, ihrer Generation, den Völkern und den Bösewichten nur den Spiegel vor.

Keiner von uns beiden wäre auf die Idee gekommen, sich beleidigt zu fühlen oder den großen Hammer der Wokeness auszupacken.

Die Menschen in anderen Ländern gehen mit der Erinnerung an den Holocaust nunmal anders um als wir. Schon in Österreich sieht das anders aus und in den USA gehört es in zahlreiche Comedy-Programme, sich über die Nazi-Deutschen lustig zu machen.
Frederic spielte mit seinem „mein Führer“ auf meine Pünktlichkeit, meine Ordnungsliebe, mein Organisationstalent und meine Strukturiertheit an. Mein Froschfresser bezog sich auf seine seltsamen Ernährungsgewohnheiten.
Der alleinstehende alte Mann brachte nicht mehr die Energie auf, um sich ordentlich zu ernähren. Er bereitete sämtliche von „Eismann“ gelieferten Menüs im Backofen zu, ob das Menü dafür geeignet war oder nicht. Und alles, aber auch wirklich alles übergoss Frederic mit Unmengen Zitronensaft.

Über die gegenseitige Titulierung bestand Konsens auf Augenhöhe. Nun erzähle ich das hier und weiss, dass mir das wieder Kommentare der moralischen Aufpasser einbringt.

Aber heutzutage, da es schon als verbotene kulturelle Aneignung gilt, wenn man sich die Haare in der falschen Farbe färbt, eckt man mit vielen flapsigen Bemerkungen an. Dabei geht es gar nicht darum, Minderheiten zu schützen oder die Benachteiligung Schwächerer zu vermeiden. Vielmehr möchten vollkommen Unbeteiligte ihren Mitmenschen Schwierigkeiten bereiten und die eigene Person durch das scheinbar strikte Befolgen niemals wirklich aufgestellter Regeln herausstellen.

Dem sieht sich Dahlmann auch im Dschungelcamp ausgesetzt. Ganz offensichtlich hat er den Schuss nicht gehört, als man ihn wegen der Sushi-Bemerkung und sicherlich auch weiterer Verfehlungen bei SKY vor die Tür setzte. Statt jetzt etwas kleinere Brötchen zu backen und eine bestimmte Sprechweise weißer alter Männer auf den Prüfstand zu stellen, brabbelt er ungefiltert, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Das darf er auch. Aber in diesem Format sieht er sich mit Personen konfrontiert, die teilweise die Teilnahme an Trash-Formaten zum Beruf oder erstrebenswerten Karriereziel gemacht haben.

Viele nehmen schon zum x-ten Male an solchen Sendungen teil, in denen es darum geht, möglichst oft und möglichst heftig mit anderen in Konflikt zu geraten. Hierfür ist Jörg Dahlmann ein wahrlich geeignetes Opfer.

Dahlmann will wie Donald Trump sein

Besoffen vom vermeintlichen eigenen Erfolg, noch einen weiteren Tag im Camp verbleiben zu dürfen und voll mit Adrenalin angesichts einer kurz bevorstehenden Dschungelprüfung ließ sich Dahlmann dann auch noch zu einer Trump-Aussage hinreißen.
Mehrfach betonend, dass er Trump nicht mag, sinnierte Dahlmann über die Willensstärke des amerikanischen Präsidenten, als dieser im Zuge eines Attentats am Ohr getroffen wurde und nach Sekunden auf dem Boden aufstand, und die Faust kämpferisch reckte und dreimal „Fight!“ rief.
Die starke Symbolkraft dieses Moments hat Dahlmann begeistert, und das und nichts anderes hat er dann im Dschungelcamp auch gesagt.

Mitkandidatin Edith Stehfest gab das aber im Camp dann sinngemäß so wieder, als habe Dahlmann gesagt, er möchte gerne wie Donald Trump sein oder er fühle sich so wie Trump.
Natürlich führte auch das wieder zu Diskussionen, Herabwürdigungen und eigentlich völlig unnötigen Konfrontationen.

Jörg Dahlmann und der Sexismus

Und dann kam es noch zu einem schwerwiegenden Sexismus-Vorfall!
Der Sportreporter war mit Kandidat Timur zur Dschungelprüfung abkommandiert. Aufgabe der beiden war es, in einem alten Omnibus in Schlachtabfällen zu wühlen, mit Insekten und Abfall übergossen zu werden und dabei die für ein üppiges Abendessen erforderlichen Sterne zu sammeln.
Zum Abschluss musste noch ein zweimal festgeknotetes und angeschraubtes Handrad gelöst werden, welches dann an der Ausgangstür des Busses montiert werden musste, um die Tür öffnen zu können. Insbesondere das Lösen dieses Handrads erwies sich als schwer und konnte nur gemeinsam und in letzter Sekunde bewältigt werden.

Zurück im Camp verkündeten die beiden das Ergebnis ihrer Dschungelprüfung und Dahlmann sagte sinngemäß: „Ihr könnt froh sein, dass wir zwei Männer heute in die Prüfung gegangen sind, zwei Frauen hätten das mit dem Handrad wahrscheinlich nicht geschafft.“
Boah! Entsetzen! Stille! Betretenes Schweigen! Protest!
Wie kann er nur? Wie kann ein Mann nur sagen, dass eine Frau etwas nicht kann? Hammer, Sensation, Sexismus!

Leute, Frauen und Männer sind nicht gleich. Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Frauen und Männer sind gleich viel wert. Das ist doch gar keine Frage.
Aber Frauen und Männer sind nicht gleich.
Es mag Frauen geben, die Männern von der Kraft und der Ausdauer her weit überlegen sind. Auch keine Frage. So manche landwirtschaftliche Helferin oder russische Kugelstoßerin sind da die besten Beweise.
Aber lasst doch mal die Kuh im Stall!

Frauen und Männer sind unterschiedlich, Gott sei Dank!

Durchweg gibt es in der Biologie einen sogenannten Geschlechtsdimorphismus. Das bedeutet, dass man deutlich den Unterschied zwischen Männchen und Weibchen einer Spezies erkennen kann. Das kann soweit führen, dass man die Weibchen einer Gattung eine zeitlang einer völlig anderen Gattung zugeschrieben hat, weil so wenig Ähnlichkeit besteht. Es kommt aber auch vor, dass die Biologen Schwierigkeiten haben, Männchen und Weibchen auseinanderzuhalten, weil sie sich so ähnlich sind.
Für gewöhnlich ist es aber so, dass Männchen und Weibchen sich durch Größe und Kraft unterscheiden, wobei es durchaus oft vorkommt, dass die Weibchen die Größeren und Stärkeren sind.

Nun hat es das Universum, der Liebe Gott oder die Natur aber nunmal so gewollt, dass beiden Menschen der Geschlechtsdimorphismus so aussieht, dass die Männer vorwiegend größer und stärker als die Frauen sind.
Das ist einfach so, das hat sich kein Patriarch ausgedacht, das ist nicht auf dem Mist irgendwelcher Unterdrücker gewachsen und das festzustellen, ist keine Herabwürdigung der Frauen.

Es hat seine guten Gründe, weshalb in vielen Sportarten die Wettbewerbe nach Geschlechtern getrennt durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang hat merkwürdigerweise jeder Verständnis für diese Unterscheidung.
Ich persönlich mag auch gerne Mixed-Wettbewerbe, wie man sie zunehmend sieht, bei denen Männer und Frauen gemeinsam gegeneinander antreten. Aber aus guten Gründen streben beispielsweise die Leichtathleten und Schwimmer usw. nach Geschlechtern getrennt nach den Medaillen.

Wenn das aber doch so ist und im Sport allgemein anerkannt ist, weshalb untersagt uns dann die Wokeness, dass wir auch im Alltag diesen für jedermann deutlich sichtbaren Unterschied zwischen Männern und Frauen erwähnen?

Nochmals: Es gibt super Dachdeckerinnen und ganz tolle Autoschlosserinnen. Das ist gar nicht das Ding, um das es geht. Aber wenn es um das Tragen dicker Balken geht, sind die Männer aufgrund der meist höheren Kraft eher dazu geeignet. Wenn es darum geht, schwere Motoren zu bewegen, können das Männer häufig besser. Das sagt überhaupt nichts über die Qualität oder Kompetenz der Frauen aus, diese Feststellung ist einfach nur eine Feststellung und wertet nicht.


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Lesezeit ca.: 12 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 4. Februar 2025

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