Im Moment sind viele deutsche Autofahrer vom Führerscheinumtausch betroffen. Die alten rosa Führerscheine und ältere Kartenführerscheine müssen in neue EU-Führerscheine umgetauscht werden.
Manche, so wie ich, haben ja sogar noch den alten grauen Lappen. Da ich momentan nicht richtig laufen kann, nicht vorhabe, ins Ausland zu fahren, und eventueller Ärger nur 10 Euro kostet, behalte ich den „Grauen“ noch eine Weile. Aber um den Umtausch komme ich natürlich nicht herum.
Stichwort Ausland: Mit vielen Ländern hat Deutschland entsprechende Abkommen geschlossen und dort gilt unser ganz normaler Führerschein für touristische und kurze Aufenthalte. Aber manche Länder sind damit nicht zufrieden, dort benötigt man den internationalen Führerschein. Dieses Dokument ist in mehreren Sprachen ausgestellt und man bekommt es auch bei der zuständigen Führerscheinstelle. Es ist übrigens eine urbane Legende, die gerne auch in diversen Internetforen herumposaunt wird, dass man im Falle des Entzugs der Fahrerlaubnis mit dem internationalen Führerschein doch noch weiterfahren darf. Der internationale Führerschein gilt nur in Verbindung mit dem normalen nationalen Führerschein.
Es gibt Ausnahmen: Internationale Führerscheine nach den Abkommen von 1926 und 1949, die von anderen Ländern ausgegeben werden, sind auch ohne den nationalen Führerschein gültig. Und in Österreich ist die Ausstellung Internationaler Führerscheine Sache der Automobilclubs. Als EU-Bürger kann man bei Vorlage seines deutschen EU-Führerscheins bei den Automobilclubs ARBÖ, ÖAMTC oder VCÖ einen internationalen Führerschein nach dem Genfer Übereinkommen (1949) erhalten. Dieser wird z.B. auch in den USA anerkannt, wo deutsche Führerscheine nur kulanzweise akzeptiert werden. Im Gegensatz zu anderen Abkommen beinhaltet das Genfer Abkommen keine Vereinbarung, die Ausstellung des internationalen Führerscheins nur auf Staatsbürger oder Personen mit Wohnsitz im ausstellenden Staat zu beschränken.
Auch hier wieder behaupten Schlaumeier, dann könne man sich doch in Österreich einen Internationalen Führerschein besorgen und in Reserve halten. Ist der deutsche Führerschein dann weg, hat man ja den in Österreich ausgestellten, international gültigen und ohne einen nationalen Führerschein gültigen „Lappen“. Aber das ist ein Trugschluss. Es wird einem ja nur formell der Führerschein weggenommen, de facto wird einem die Erlaubnis zum Fahren entzogen. Man darf also (in Deutschland) nicht fahren, egal welches Papier oder Kärtchen man vorlegt.
Nun tritt aber derzeit ein „Dienst“ an deutsche Autofahrer heran und bietet für 46 Euro oder so einen „Internationalen Führerschein“ an:
Gültig bis zu 3 Jahre
Akzeptiert in über 150 Ländern
Gilt für alle Reisenden mit aktivem Führerschein
Im Netz findet sich dazu die Aussage:
Die International Drivers Association oder IDA übersetzt lediglich den Führerschein in andere Sprachen, und das ist keine 81 Euro wert.
Es wird auch geschrieben: Die IDA ist lediglich eine private Organisation, die nicht einmal dazu autorisiert ist, Ihren bestehenden Führerschein auszustellen. Sie können Ihren eigenen Führerschein ähnlich wie sie erstellen, indem Sie Ihren vorhandenen Führerschein in verschiedene Sprachen übersetzen und eine PDF erstellen oder diese drucken lassen. Das ist es, was die IDA macht.
Die International Drivers Association (IDA) ist bekannt dafür, internationale Führerscheine auszustellen. Allerdings ist zu beachten, dass diese IDA-Führerscheine nur ein „International Driving Permit“ (IDP) sind. Ein IDP ist im Allgemeinen kein eigenständiger Führerschein, sondern nur eine Übersetzung des bestehenden nationalen Führerscheins in verschiedene Sprachen. Es ermöglicht Inhabern, in bestimmten Ländern legal zu fahren.
Es ist klar, dass ein IDP nur in Verbindung mit dem nationalen Führerschein gültig ist und nicht als eigenständiges Dokument verwendet werden kann. Wenn Du also keinen nationalen Führerschein hast, kann ein von der IDA ausgestelltes Dokument nicht als gültiger Führerschein betrachtet werden.
Es gibt jedoch auch Berichte über betrügerische Aktivitäten von Organisationen, die behaupten, IDPs auszustellen, aber keine rechtliche Grundlage dafür haben. Es ist besser, sich auf offizielle Kanäle und Behörden zu verlassen, um sicherzustellen, dass der ausgestellte Führerschein international anerkannt ist. Wenn Zweifel bestehen, ist es am besten, sich direkt an die deutsche Führerscheinstelle zu wenden und einen ganz normalen Internationalen Führerschein zu beantragen.
- fuehrerschein: Peter Wilhelm
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
