Der letzte Samstag war – sagen wir es höflich – ein Tag zum Vergessen. Unsere Spülmaschine hat vor zwei Wochen den Geist aufgegeben. Also, was macht man? Genau: Man bestellt eine neue. Natürlich online, natürlich bei Amazon.
Die angegebenen Lieferdaten kannst Du vergessen, wenn Du die Maschine mit Service bestellst. Service bedeutet: Mitnahme und Entsorgung des Altgeräts, Lieferung, Auspacken und komplette Montage des neuen Geräts.
Legst Du dieses Servicepaket mit in den Warenkorb, wird der Liefertermin beim Gang zur Kasse neu berechnet. In unserem Fall wurde der Samstag als frühester Liefertermin vorgeschlagen.
Lieferzeitpunkt: Zwischen 7 und 19 Uhr.
Ein Bekannter, der im Rollstuhl sitzt, hatte mich vorgewarnt:
„Nimm bloß nicht das Angebot, wo Montage und Altgerätmitnahme nur 19 Euro kosten!“
Er wusste, wovon er sprach. Bei ihm hatten die Lieferhelden die neue Waschmaschine nämlich nur auf den Gehweg gestellt und waren dann einfach wieder abgefahren.
Also dachte ich mir: Dann nehme ich eine Spülmaschine mit der teureren Liefervariante. Stolze 64 Euro für Lieferung, Anschluss und Mitnahme des Altgeräts. Das muss ja Qualität sein, oder?
Nun, sagen wir so: Qualität ist relativ.
Schon früh am Samstag kam eine Bekannte, um auf die Lieferung zu warten. Ich selbst kann aufgrund meiner Einschränkungen die Lieferung nicht annehmen.
Unsere Bekannte hat gleich den Schrank unter der Spüle leergeräumt, ein Küchenregal verschoben und alles schön vorbereitet.
Dann hat sie sich hingesetzt – und gewartet.
Ich meine, einen Lieferzeitraum zu nennen, auch einen der größer ist, ist bei einem Onlineshop völlig in Ordnung. Man kann ja rund um die Uhr einkaufen und da kann das System nur ein großes Zeitfenster nennen.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass dann, wenn ein Disponent da mal drübergeschaut hat und die Touren geplant hat, noch eine Mail kommt, die das Zeitfenster etwas mehr einschränkt, sagen wir von 11 bis 16 Uhr oder so.
Ich habe es auch schon bei anderen Geräten gehabt, dass die Fahrer von unterwegs angerufen haben und selbst durchgesagt haben, wann sie in etwa kommen.
Aber so? So musst Du tatsächlich den lieben, langen Tag warten.
Also warteten wir. Den ganzen Tag. Was kann da schon schiefgehen?
Na, rate mal.
Wir warteten. Und warteten. Und warteten.
Kein Lieferwagen, kein Monteur, kein gar nichts.
Um Punkt 19:00 Uhr – also wirklich auf die Minute – pling!
Eine Mail von Amazon:
„Neuer Liefertermin: Montag zwischen 7 und 19 Uhr.“
Na wunderbar.
Jetzt ist der Schrank leer, das Regal steht im Flur, und wir spülen weiter mit der Hand.
Alles kein Problem. Nur musste ich jetzt wieder jemanden finden, der bereit ist einen ganzen Tag lang bei uns herumzusitzen, damit der die Lieferung annehmen kann.
Na, jetzt sind wir mal gespannt, ob es morgen klappt.
Fazit:
Der Fortschritt hat uns versprochen, das Leben einfacher zu machen.
Aber wenn „zwischen 7 und 19 Uhr“ zur Zeiteinheit der Moderne wird, dann sehne ich mich fast nach der guten alten Spülbürste zurück.
Bildquellen:
- amazon-warterei_800x500: Peter Wilhelm ki
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